Winterberg. Am Bremberg soll eine neue Freizeitanlage mit Adrenalin-Kick-Garantie entstehen. Große Höhen spielen eine besondere Rolle.
Winterberg könnte erneut um eine Touristenattraktion reicher werden: Am Bremberg, in unmittelbarer Nähe des Erlebnisbergs Kappe, der Bobbahn und des Schneewittchenhauses, plant Investor Uli Brieden einen neuen Ganzjahres-Abenteuerpark. Brieden ist bekannt als einer der Geschäftsführer der Agentur Eventis, plant das Projekt „Adventure Park“ aber als Solo-Unternehmer.
Auf rund zwei Hektar Waldfläche sollen – so der Plan – vor allem Funsport-Anlagen und Outdoor-Angebote entstehen. Im Eingangsbereich des hügeligen Geländes sind ein Imbiss und Sitzgelegenheiten vorgesehen, drum herum und von dort aus gut zu beobachten gruppieren sich:
Tube-, Bike-, Ski- und Snowboardrutschen: Auf zwei hölzernen Rampen sollen Abenteuerlustige mit verschiedenen Sommer- und Wintersportgeräten aus zwölf Meter Höhe 25 Grad steile Rutschen heruntersausen und unten weich und ungefährlich in Luftkissen landen. Während weniger Sportliche dies in einem Lkw-Reifen tun können, steht eine separate Rampe für Biker, Skifahrer und Snowboarder zur Verfügung, auf der sie auch Tricks und Sprünge vollführen können.
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Kletter- und Aussichtsturm: Neben den Rutschrampen soll ein Kletterturm mit mehreren Zwischenebenen entstehen. Die oberste Plattform auf 13 Meter Höhe ist für einen Aussichtspunkt vorgesehen, von den unteren Plattformen auf fünfeinhalb, acht und zehneinhalb Meter Höhe können Kletterer abspringen und wie bei den Rampen in einem Luftkissen landen. Neben dem Aussichtsturm ist für einen zweiten Bauabschnitt eine 18 Meter hohe Kletterwand (ohne Absprung) vorgesehen.
Drop Tower: Wer Lust hat, sich aus großer Höhe in ein Luftkissen zu stürzen, aber nicht nach oben klettern will, kann nebenan über Treppen auf die Plattformen eines Drop Towers steigen. Der kürzeste Fall aus anderthalb Meter Höhe ist laut Brieden „eher für Kinder“ gedacht, für Ältere stehen Plattformen auf vier und sechs Meter Höhe bereit.
Dreier-Trampolin: Drei große Trampoline nebeneinander, an drei Seiten mit Fallschutz und an der vierten mit einem Luftkissen zum Reinspringen gesichert, sollen den Trend der Trampolinhallen aufgreifen. Anders als in diesen soll bei dieser Freiluftanlage aber auch eine Benutzung mit Sportgeräten erlaubt sein.
Alle genannten Funsport-Anlagen sind laut Entwurf als Holzkonstruktionen vorgesehen. Nördlich von ihnen schließt sich der zweite Parkbereich „Event und Outdoor“ an. Dort sind eine Hütte für 80 Personen und ein Biwak-Platz geplant, die zum Beispiel für Firmen, Schulklassen und Workshops genutzt werden könnten.
Fast alle Politiker von erster Präsentation begeistert
Das für den Abenteuerpark vorgesehene Gelände gehört der Stadt und ist bisher eine mit Fichten bestandene Kyrill-Ausgleichsfläche. Die Bäume sollen laut Entwurf teilweise stehen bleiben; im Bereich der Sportanlagen müsste aber gerodet werden.
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Die erste öffentliche Diskussion gab es gestern im Bauausschuss, da vor einer Umsetzung des Projekts der Bebauungsplan geändert werden müsste. Im Ausschuss stellte Brieden das Projekt selbst kurz vor. Es werde „ein Alleinstellungsmerkmal, das es so in Deutschland noch nicht gibt“, versprach er und kündigte – sollte auch der Rat Ende April sein Okay geben – den Baubeginn noch für dieses Jahr an.
Nimmt man die Begeisterung der Mehrheit der Ausschussmitglieder als Maßstab, dürfte es von politischer Seite keine Hürden für das Projekt geben. Lediglich Dr. Ilona Quick (FDP) kritisierte das Vorhaben und stellte die Frage, ob es wirklich noch eines weiteren Parks mit Attraktionen bedürfe – insbesondere im Bereich Bremberg/Kappe, an dem sich solche Unternehmen bereits stark konzentrierten. Weitere Probleme sah Quick durch das Wegfallen eines Rückzugsraums für Pflanzen und Tiere und beim Parkplatzangebot. Bei der Abstimmung gab es von ihr ein Nein.
Alle anderen Ausschussmitglieder waren sehr angetan; das Projekt passe ideal sowohl an den Standort als auch zum Tourismuskonzept und der Eingriff in die Natur sei vergleichsweise gering. Obwohl auch die Verwaltung dem Projekt positiv gegenübersteht, merkte Ludger Kruse als allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters an, dass es Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff werde geben müssen.