Olsberg/Hochsauerlandkreis. Nachdem es am Dienstag zunächst hieß, Astrazeneca werde weiterhin geimpft, kommt jetzt die jetzt die Wendung. Das Land verfügt einen Impfstopp.

Im Hochsauerlandkreis ist am Dienstag (30. März) bis zum Nachmittag weiterhin mit Astrazeneca geimpft worden. Ein Stopp sei nicht geplant, sagte Pressesprecher Jürgen Uhl der WP. Dazu könne es allerdings kommen, wenn eine anderslautende Anweisung aus dem NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales versendet werde. „So lange impfen wir weiter“, sagte Uhl. Gegen 17.30 Uhr änderte sich dann die Lage: Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales verhängte einen sofortigen Stopp der Impfungen von Männern und Frauen unter 60 Jahren verfügt. Dem Ministerium liege ein Beschlussentwurf der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut vor, wonach der Impfstoff der Firma AstraZeneca nur noch bei Personen ab 60 Jahren ohne Einschränkung empfohlen werde.

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Stopp in vielen Impfzentren

Die Städte Berlin und München sowie das Land Brandenburg und auch der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen hatten am Dienstag bereits zuvor den Einsatz von Astrazeneca bei unter 55-Jährigen bzw. unter 60-Jährigen ausgesetzt. Zuletzt hatte auch der Kreis Siegen-Wittgenstein am Dienstagnachmittag einen Impfstopp für Astrazeneca verhängt.

Das NRW-Gesundheitsministerium betont dass Impfungen mit den Wirkstoffen von BionTech/Pfizer und Moderna weitergingen. Bei Impfterminen, für die eigentlich das Präparat von Astrazeneca vorgesehen war, komme ab dem 1. April das Vakzin von Biontech/Pfizer oder jenes Moderna zum Einsatz. Ausgefallene Termine sollten umgehend nachgeholt werden.

Vor einer Sondersitzung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern mit der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Dienstagabend hatten sich die Anzeichen verdichtet, dass Astrazeneca bald nur noch für Ältere verimpft werden soll. Bei ihnen werden keine schweren Nebenwirkungen erwartet. Bei jüngeren Menschen hat sich die Einschätzung geändert: Insbesondere bei Frauen besteht der Verdacht, dass Astrazeneca in seltenen Fällen die Gefahr von Thrombosen erhöht. Bislang wurden in Deutschland 31 Verdachtsfälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfungen mit dem Wirkstoff des schwedisch-britischen Pharmaunternehmens bekannt. Das berichtete das Paul-Ehrlich-Institut. In 19 Fällen wurde zusätzlich eine Thrombozytopenie gemeldet. In neun Fällen war der Ausgang tödlich. Mit Ausnahme von zwei Fällen waren Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren betroffen.

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BioNTech/Pfizer und Astrazeneca im HSK

Im Impfzentrum des Hochsauerlandkreis wird bislang BioNTech/Pfizer h für ältere Menschen verwendet, für jüngere Berufsgruppen, die bereits berechtigt zur Impfung sind, kam bislang Astrazeneca zum Einsatz.

Durch mobile Teams wurden bislang mittlerweile im HSK 11.709 Menschen mit einer Erstimpfung versorgt. 6.658 Personen erhielten eine Zweitimpfung. Die mobilen Teams sind z.B. zuständig für in Senioren- und Pflegeheimen, ambulante Pflegedienste oder den Rettungsdienst. Hinzu kommt: Im HSK-Impfzentrum Olsberg wurde bisher 15.852 Erstimpfungen und 4.499 Zweitimpfungen verabreicht.