Brilon/Marsberg. Warum die Ministerin in Sachen Vogelschutzgebiet Hoppecke und Diemeltal nach Brilon kommt. Und wie die Flächen künftig genutzt werden dürfen.

Der Erörterungstermin steht: Am Montag, 17. Mai, wird es eine öffentliche Informations-Veranstaltung zum geplanten Vogelschutzgebiet (VSG) Hoppecke- und Diemeltal geben. Wo und in welcher Form, steht noch nicht fest. Das gab Bürgermeister Dr. Christof Bartsch bekannt. An der Veranstaltung soll neben Vertretern des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und des Vereins für Natur und Vogelschutz im HSK (VNV) auch Landes-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser teilnehmen.

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In einem „Update“ zum Vogelschutzgebiet sagte Bürgermeister Dr. Bartsch unlängst im Rat, dass mittlerweile einige grundsätzliche Befürchtungen ausgeräumt seien. Das Offenland - sprich: die landwirtschaftlichen Flächen - können wie bisher genutzt werden. Ähnliches gelte für die Wiederaufforstung. Kahlflächen können mit Nadelwald wieder aufgeforstet werden, wobei aber generell ein höherer Laubwaldanteil erwünscht sei. „Das machen wir“, so Dr. Bartsch. Darüber hinaus gebe es allerdings noch weitere offene Fragen.

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Was ist mit Windkraft?

Eine sprach CDU-Ratsmitglied Karin Bange an: die Windkraft. Das VSG Medebacher Bucht habe dafür gesorgt, dass Medebach quasi windradfrei sei. In Brilon lägen größere Flächen der vorgesehenen Konzentrationszonen im Vogelschutzgebiet. Müssten dann etwa für den „substantiell erforderlichen Raum“ die weitläufigen Waldflächen im Briloner Süden für die Windkraft freigegeben werden?

Die Grünen hatten den Antrag gestellt, den Vorsitzenden des Naturschutzbeirates beim HSK, Johannes Schröder, zu einer Ratssitzung eingeladen. Schröder ist als Vorstandsmitglied des VNV maßgeblich in das Verfahren eingebunden. Das sei „nicht sonderlich zielführend“, meint CDU-Ratsfrau Karin Bange. Schließlich habe der VNV ja schon kundgetan, gegen die vom LANUV reduzierte Gebietskulisse von 280 auf 120 Quadratkilometer klagen zu wollen. Und Fraktionssprecher Eberhard Fisch sagte, dass er sich gewünscht hätte, dass der VNV vor der Antragstellung dem Rat etwas über seine Absichten gesagt hätte. Fisch: „Jetzt brauchen wir das hier auch nicht mehr.“ Auch die SPD lehnt eine Einladung ab, aber aus anderem Grund.

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Auf das Nötigste beschränken

Sie hatte bereits sowohl Johannes Schröder wie auch den Leiter der Biologischen Station, Werner Schubert, zu einer Fraktionssitzung eingeladen. Rund zweieinhalb Stunden, so Stadtrat Wolfgang Kleineberg, habe man sich über das Vogelschutzgebiet unterhalten. Wenn eine Fraktion das wolle, könne sie die VNV-Vertreter ja ebenfalls zu einer Fraktionssitzung einladen. Im Rat, so Bürgermeister Dr. Bartsch, sollte man sich in Corona-Zeiten „auf das Nötigste beschränken“.