Brilon. Der Handel konnte schon beginnen, die Gastronomen müssen noch warten. Die Stadt will ihnen in der Corona-Krise helfen. Das ist in Brilon geplant:
Im vergangenen Jahr war der Baldachin in Brilon ein mittlerer Aufreger: Nach dem Corona-Lockdown im Frühjahr hatte „Jägerhof“-Inhaber Andreas Piorek eine Plane über seinen Biergarten gespannt - und damit nicht nicht nur eine Geschmacks-Diskussion aus gelöst, sondern auch die Obere Denkmalbehörde in Münster auf den Plan gerufen.
Denn befestigt hatte er den Regenschutz mit fünf fingerdicken Ringschrauben in den alten Eichenbalken des unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhauses - für die Denkmalschützer eine nachhaltige Beschädigung des alten Holzes, die nur höchst aufwändig fachmännisch zu reparieren sei.
Abgesegnet hatte das im Alleingang die Stadt - und auch im zweiten Corona-Sommer wollen Verwaltung und Politik die heimische Gastronomie nach Kräften unterstützen.
Um sich nicht noch einmal den Groll der Denkmalbehörde in Münster zuzuziehen, haben sich der „Jägerhof“-Inhaber und Beigeordneter Huxoll bereits kurzgeschlossen. Gegen einen „konformen Vorbau“, so Huxoll, sei nichts einzuwenden, optisch sollte er zu der historischen Fachwerkkulisse passen.
Piorek: „Die Stadt zieht mit.“
„Die Stadt zieht mit“, freut sich Andreas Piorek. Die an ihn herangetragene Anregung, es doch bei den üblichen Gastro-Sonnenschirmen zu belassen, lasse sich nicht umsetzen, so Piorek zur WP. Damit könnten nur vier der zehn Tische komplett abgedeckt werden. An den anderen, so der Gastronom, holten sich Gäste „einen nassen Buckel“.
Kugel-Ahorne „kommen wieder“
Ein weiteres Handicap sind die beiden Kugel-Ahorne. Die stehen erst seit wenigen Jahren dort. Ihre Vorgänger waren eingegangen. Die Bäume sind Eigentum der Stadt. Wegen des Baldachins hatte der „Jägerhof“-Inhaber die beiden Bäume im vergangenen Jahr ordentlich gestutzt. Im Vergleich zu den Nachbarn vor dem Cafe am Markt wirken sie derzeit recht mickrig. „Die kommen wieder“, so Stadtgärtner Markus Düppe. Im Vorjahr habe man schon Wassersäcke an die Stämme gebunden. Das soll auch in diesem Jahr wieder so laufen, sagt der Fachmann.
Stadt erstattet bereits überwiesene Gebühren
Der Rat Brilon tagt Donnerstag, 11. März, ab 17.30 Uhr öffentlich im Kolpinghaus/Bürgerzentrum (unter Corona-Auflagen). Im vergangenen Jahr war die Befreiung von den einschlägigen Auflagen auf Antrag der CDU-Fraktion erfolgt. Insgesamt betragen die Gebühren etwa 8000 Euro.Einige Betriebe hatten den Obolus bereits für dieses Jahr entrichtet.Diese Zahlungen sind bereits zurückerstattet worden.
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Auch andere Gastronomen und Geschäfte hatten im vergangenen Sommer von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Außenflächen in Abstimmung mit der Stadtverwaltung zu vergrößern. Das, so die Verwaltung, habe ohne nennenswerte Probleme funktioniert.
Auch in diesem Jahr sollen die betroffenen Betriebe die Möglichkeit haben, ihre Außenflächen zu vergrößern, sofern das nicht zu anderweitigen Beeinträchtigungen führt. Und außerdem sollen sie auch in diesem Jahr von den dafür üblicherweise fälligen Sondernutzungsgebühren befreit werden.