Bigge. Die Aufregung war am Wochenende groß: Wer hat das Goldkreuz aus der Bigger Kirche gestohlen?

Der fiktive Täter des Escape-Room-Spiels, der das goldene Kreuz im Kreuzzimmer in der Bigger St.-Martinus-Pfarrkirche entwendet hatte, ist gefasst. Es handelt sich um einen gewissen Jean-Pierre de Bigge, einen Nachfahren des ehemaligen Schlossbesitzers Gerardus de Bigge.

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Auch das gestohlene Kreuz ist wieder da und konnte mittlerweile wieder ins Mauerwerk des Turms eingefügt und somit der Turm vor dem Einsturz bewahrt werden. Sehr zur Freude auch von Pfarrer Richard Steilmann, der den Diebstahl des Kreuzes am Freitagmorgen entdeckt hatte und die Kriminalteams der Bigger Jugend um Hilfe gebeten hatte.

. In einem Unterstand an der Skihütte hatte Jean-Pierre de Bigge die Tat von langer Hand geplant. 
. In einem Unterstand an der Skihütte hatte Jean-Pierre de Bigge die Tat von langer Hand geplant.  © Joachim Aue

Nicht zuletzt ihr ist es zu verdanken, dass man den Täter, der sein Quartier in der Skihütte an der Buchhorst aufgeschlagen hatte, binnen so kurzer Zeit überführen konnte. Unterstützung bekamen die zahlreichen Bigger Ermittler auch von anderen Soko-Teams aus den Städten und Gemeinden aus dem gesamten Umland.

Kreuz aus dem Jahr 1475

Wie viele große und kleine Hobby-Detektive im Einsatz waren, konnte Felix Liesen von der Bigger Jugend bei Redaktionsschluss noch nicht sagen. Liesen: „Einige Dutzend werden es wohl gewesen sein.“

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Das zeigt alleine schon, auf welche Resonanz das Spiel gestoßen ist und gerade eine willkommene Abwechslung im grauen Corona-Alltag bildete.

„Eine Bombenidee“, lobte Olsbergs Ratsfrau Jeannette Friedrich, die mit ihren Söhnen Ben und Felix gerade am Jahnplatz auf Spurensuche war.

Abenteuerspiel

Ein „Escape Room“ ist ein besonders gesicherter Fluchtraum in einem Haus, in dem sich Bewohner z.B. bei einem Einbruch zurückziehen könnten.

Das Wort eine besondere Art Abenteuerspiel, sowohl online wie auch live.

Dabei müssen Teams in einer vorgegebenen Zeit bestimmte Aufgaben lösen.

In einer ersten Pressekonferenz wurde bekannt, dass Jean-Piere de Bigge die Tat von langer Hand geplant hatte, um wieder in den Besitz des Kreuzes zu gelangen. Wie aus einem Schenkungsvertrag im Olsberger Stadtarchiv hervorging, hatte Gerardus de Bigge im Jahre 1475 das Kreuz der Kirchengemeinde vermacht. In der Nacht zum Freitag entfernte der Täter dann mit Hammer und Meißel das Kreuz. Anschließend flüchtete er durch den Nordausgang in Richtung Ruhraue, wobei er allerdings den Soko-Teams erste Hinweise hinterließ, die ihn letztendlich überführten.

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So zum Beispiel ein Handy, das dem Täter nach Sicherung der Fingerabdrücke durch die Polizei zugeordnet werden konnte. Auf dem Handy befanden sich einige wichtige Informationen, die entscheidend für den Diebstahl waren und somit ein mögliches Tatmotiv bildeten. Ein weiterer Tipp kam von einer Mitarbeiterin des Cafés an der Kirche, die Fakten zum Aufenthaltsort des Täters, nämlich der Skihütte, nennen konnte. Hier konnten die Teilnehmer des Spiels dann auch einen weiteren Hinweis sicherstellen. Dieser führte sie in Richtung Schützenhalle.

Tatmotiv: Geldnot

Mit mühsamer Kleinarbeit und unermüdlichem Ehrgeiz konnte hier das Rätsel um den Täter gelöst werden: „Jean-Pierre de Bigge hatte das Kreuz aus Geldnöten und Gier an sich gebracht, um seine Schulden zu begleichen.“ Vielleicht aber auch, um es wieder in den Familienbesitz der „de Bigge“ zurück zu bringen. Auch das könnte ein Motiv gewesen sein.

Wie dem auch sei, das Kreuz ist wieder da und Jean-Pierre de Bigge wird seiner gerechten Strafe nicht entgehen. Nicht zuletzt dank der aufmerksamen Bevölkerung, die die Kriminalteams der Bigger Jugend so hervorragend unterstützt hat, so Felix Liesen, der mitteilt, dass die Gewinner des fiktiven Escape-Rooms in Kürze benachrichtigt werden.