Brilon. Im Jahr 2020 fielen Schnade und Schützenfest in Brilon Corona zum Opfer. Und 2021? Die Schützen haben einen Plan B entwickelt. Die Details:
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Wenn auch in diesem Sommer die im vergangenen Jahr fällige Schnade entlang der Grenze mit Rüthen und Alme nicht stattfinden kann, wird sich das auf den Rhythmus der Briloner Traditionsveranstaltung auswirken. Denn einfach einen der fünf Abschnitte ausfallen zu lassen und zu überspringen, kommt für Bürgermeister Dr. Bartsch nicht in Frage. Das sagte Dr. Bartsch auf Anfrage der WP. In der über 800-jährigen Geschichte der Schnade sei es schließlich schon mehrfach zu Verschiebungen gekommen. Die heutige Abfolge hat sich erst durch den kriegsbedingten Ausfall der Schnade zwischen 1940 und 1946 ergeben.
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Foto-Challenge auf Facebook
Die Corona-Pandemie und der die Absage der Schützenfest-Saison hatte im vergangenen Jahr bekanntlich auch zur Absage der Schnade geführt. Woraufhin zwei „Ur-Briloner Mädchen“, CDU-Stadträtin Karin Bange und Anja Isenberg, ehemalige Schützenkönigin und Tochter des langjährigen Majors der St. Hubertus-Bruderschaft, Peter Lüke, eine Foto-Challenge auf Facebook initiierten, um die Veranstaltung nicht völlig sang- und klanglos untergehen lassen wollten. Damit lösten die beiden einen regelrechten Schnade-Hype aus. Der mündete letztlich darin, dass der Rat Brilon formal das Nachholen der Schnade in diesem eigentlich untypische ungerade Jahr beschloss, um im vertrauten Rhythmus zu bleiben.
Eigentlich würde im kommenden Jahr die sogenannte Blumenschnade auf dem Plan stehen. Sie führt größtenteils durch frei Feldflur auf der Briloner Hochfläche; Frühstücksplatz ist am Schwarzen Haupt in Nähe des Flugplatzes, der Lagerplatz befindet sich am Eschenberg, direkt an der Landstraße nach Hoppecke.
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Auch wenn die Schnade eine städtische Veranstaltung ist: Traditionell ist sie mit dem Hochfest der St. Hubertus-Bruderschaft Ende Juni verknüpft. Deshalb ist für Bürgermeister Dr. Bartsch angesichts der weiterhin unklaren Corona-Perspektiven klar: „Ohne Schützenfest gibt es auch keine Schnade.“
Plan B der Schützen
Was in diesem Jahr aus der Schützenfest-Saison wird, steht derzeit bekanntlich noch in den Sternen. Die St. Hubertus-Bruderschaft hat jedoch bereits einen Plan B angedacht: Sollte sich abzeichnen, dass zwar zum angestammten Juni-Termin noch nichts zu machen sei, sich aber im Lauf des Frühjahrs eine Entspannung zum Spätsommer hin abzeichnet, dann soll dann „in welcher Form auch immer“ das Schützenfest nachgeholt werden. Das sagte Major Herbert Jätzel auf Anfrage der WP.
Jätzel: „Wir wollen was machen, was auch immer genehmigt wird.“ In den nächsten Tagen erhalten die Mitglieder das alljährliche Breylske Schützenblatt. Darin nimmt der Vorstand ausführlich Stellung zur Lage der Bruderschaft in dieser Pandemie-Zeit. Eine Folge: Angesichts ausbleibender Einnahmen aus Festen und Hallenvermietung ist eine Beitragsanhebung unvermeidlich.