Bigge. In diesem Jahr wollte der Elki e.V. Bigge eigentlich sein 20-Jähriges feiern. Doch auch nach dem Lockdown bleibt die Einrichtung zu.

Normalerweise ist richtig Leben im Elki-Gebäude in Bigge. Doch mit dem zweiten Lockdown im November ist es in den Eltern-Kind-Räumen ganz still geworden. Und das wird sich auch nach der Corona-Pandemie nicht ändern: Seit dem 1. Januar ist die Einrichtung dauerhaft geschlossen.

Erziehungsverantwortung aktiv gestalten

Der 2001 gegründeter Elki e.V. ist gemeinnützig und als freier Träger der Jugendhilfe anerkannt. Als Mitgliedseinrichtung der Ev. Familienbildung von Westfalen wurde der Verein 2009 zertifiziert.

Ziel des Vereins war es, Eltern in einer komplexer werdenden Gesellschaft Möglichkeiten bieten, ihre Erziehungsverantwortung von Anfang an aktiv zu gestalten.

20 Jahre Familienbildungs-Arbeit

„Die Entscheidung ist uns nach so vielen Jahren nicht leicht gefallen. Wir alle sind sehr traurig. Elki hat 20 Jahre lang super funktioniert, aber in der bisherigen Konstellation, bei der die ganze Verwaltung und Geschäftsführung von einem ehrenamtlichen Vorstand geleistet wird, geht das nicht mehr“, bedauert Petra Brandenburg die Entscheidung zur Schließung.

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Sie ist Vorsitzende des 2001 gegründeten Elki e.V. und erklärt, wo die Problematik liegt: „Heute wird Familienbildungsarbeit generell dezentral organisiert. Ich kenne keine Einrichtung, die dieses Angebot in einer Konstellation wie hier bei uns macht. Durch die Corona-Pandemie wurde deutlich, dass wir uns komplett neu aufstellen müssten. Doch dann könnten wir das, was wir hier viele Jahre angeboten haben, nicht mehr leisten.“

Petra Brandenburg, Vorsitzende Elki e.V. Bigge
Petra Brandenburg, Vorsitzende Elki e.V. Bigge © Privat | Privat

Notbremse gezogen

Deshalb sei bei der jüngsten Mitgliederversammlung mit dem Beschluss zur Schließung die Notbremse gezogen worden. Eigentlich sollte in diesem Jahr das 20-jährige Elki-Bestehen gefeiert werden. Stattdessen ist nun alles in Auflösung. Von Anfang an mit dabei war Petra Brandenburg. Sie gehörte 2001 mit zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Seitdem engagiert sie sich ehrenamtlich im Vorstand.

Sie erzählt: „Ich habe das all die Jahre mit sehr viel Herzblut gemacht. Da fällt einem eine solche Entscheidung natürlich nicht leicht. Es tut uns allen total leid, dass es nicht weitergeht. Auch viele Eltern bedauern das sehr.“Angeboten wurde ein breites Spektrum für Familien mit Kindern im Alter bis zu drei Jahren: PeKiP-Gruppen, Eltern-Kind-Gruppen, Spielgruppen und Musikangebote, die auf die verschiedenen Altersgruppen ausgerichtet waren. „Zu Spitzenzeiten haben wir bis zu 100 Familien pro Woche begleitet“, erzählt Petra Brandenburg. Auch im Briloner Krankenhaus wurden Elki-Kurse angeboten.

Corona bremst Elki aus

Das Einzugsgebiet der Ev. Familienbildungs-Einrichtung war groß. Familien aus dem Olsberger Stadtgebiet, aber auch aus Brilon, Bestwig und Winterberg kamen zu den Kursen in Bigge und in Brilon .

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Durch die Corona-Pandemie wurde das Elki-Angebot bereits im vergangenen Jahr vorübergehend stillgelegt: Im ersten Lockdown gab es eine Zwangspause, im August startete die Einrichtung dann wieder, bis der zweite Lockdown im November dann die nächste Schließung brachte. Und diesmal wird die Tür sich nicht wieder öffnen. Das ist nicht nur die Familien bitter, die sich mit ihrem Nachwuchs hier sehr wohl gefühlt haben, sondern auch für den fünfköpfigen ehrenamtlichen Vorstand und die fünf angestellten Mitarbeiterinnen. Eine von ihnen hatte bereits im vergangenen Jahr aufgehört, den anderen wurde zum Jahresende gekündigt. Und geht hier ein Stück Familienbildungs-Arbeit zu Ende, an die sich viele Eltern und Kindern sicher gerne noch lange erinnern werden.

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