Brilon. Maxi und Maddox sind kurz vor Weihnachten fast am Ziel: Unsere Leser haben so eifrig gespendet, dass das Dream-Team Wirklichkeit werden könnte.
Eigentlich sollte an dieser Stelle der vierte und letzte Spendenaufruf für Maxi und Maddox stehen. Und eigentlich muss man die beiden nicht mehr vorstellen. Denn den neunjährigen Maximilian Borghoff aus Bad Wünnenberg und seine Familie kennt fast jeder im Sauerland. Maxi ist Autist und braucht dringend einen Begleithund, um besser im Alltag zurecht zu kommen. Der kostet 25.000 Euro.
Nachdem vergangene Woche bereits die unglaubliche Summe von 16.000 Euro gespendet worden war, haben wir gestern Nachmittag beim Rehahundeverein in Rostock nachgefragt, wie viel Geld denn wohl auf dem Konto ist. Und jetzt, liebe Leser, halten Sie sich fest: Es sind 23.205 Euro! Nun heißt es: Endspurt bis Heiligabend!
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Bewegende Geschichte
Die Geschichte von Maxi ist eine Geschichte, die bewegt. Jeden einzelnen und das ganze Sauerland. Der Neunjährige greift gerade nach einer Leine. An der ist jemand befestigt, der auf ihn wartet, der ihn in seiner Welt abholen und in unserer Welt sichern möchte. An dieser Leine hängt jemand, der vier Beine, ein sandfarbenes Fell und einen Namen hat: Maddox. Der junge Labrador soll zum Begleiter von Maxi ausgebildet werden. Zu einem Spezialisten. Der Labi muss lernen, mit den Stimmungsschwankungen des autistischen Jungen umzugehen. Er soll ihn davor beschützen, unkontrolliert auf die Straße zu rennen und einfach nur da sein, wenn Maxi ihn braucht: zum Ankuscheln, zum Runterkommen, zum In-den-Arm-nehmen...
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Doch die Ausbildung solcher Hunde ist aufwändig und kostet viel Geld. Insgesamt 28.000 Euro, wovon die Familie Borghoff selbst einen Eigenanteil von 3000 Euro übernehmen wird. Damit bleiben 25.000 Euro, die nur durch Spenden finanziert werden können. Denn Krankenkassen zahlen für solche Hunde nichts.
Ziel fast erreicht
Zum vierten und letzten Mal wollten wir eigentlich heute im Rahmen unserer Adventsaktion die Trommel für die Spenden-Initiative des Rehahundevereins in Rostock rühren. Aber heute packen wir nur das Trömmelchen aus. Denn fairerweise wollen wir auch sagen, dass das Ziel greifbar nahe ist. Und wir sind optimistisch, dass unser und Maxis Wunsch in Erfüllung geht. Die Schlagzeile in der Heiligabendausgabe der WP soll lauten: Spendenziel erreicht.
Die Geschichte von Maxi muss man mittlerweile nicht mehr erzählen. Denn im Hochsauerland kennt jeder den Jungen, der in Brilon zur Engelbertschule geht, der ein besonderes Kind, mit besonderen Eigenheiten ist. Jeder weiß, dass Autismus eine heimtückische Krankheit ist. Und weil so viele Leser helfen wollen, ist die Spendenbereitschaft bislang sehr groß gewesen.
Spenden an den Rehahundeverein
In der Vorweihnachtszeit möchten wir mehrmals über Maxi und seinen großen Traum berichten. Wir werden erklären, wie die Ausbildung zum Autismus-Begleithund funktioniert und warum sie so viel Geld kostet.
Für Maxi hat der Rehahundeverein Deutschland ein eigenes Spendenkonto eingerichtet. Wer ihn und seine Familie unterstützen möchte, kann spenden an: Rehahunde Deutschland, Stichwort „Ein Hund für Maxi“ IBAN: DE 18 1309 0000 0132 5341 18 bei der Volks- und Raiffeisenbank Rostock (BIC: GENODEV1HR1)
Der Verein ist gemeinnützig und kann Spendenquittungen ausstellen. Das Geld ist ausschließlich für die Ausbildung von Maxis Hund bestimmt.
„Wir haben ein junges Mädchen in Berlin mit Down-Syndrom, das schon seit zwei Jahren auf einen solchen Hund spart“, sagt die Vorsitzende des Rehahundevereins, Astrid Ledwina. Berlin ist groß. Das Mädchen eines von vielen. „Die Welle der Hilfsbereitschaft im Sauerland ist hingegen unglaublich. Wir hatten einmal in Bayern einen Fall, wo es ähnlich schnell ging.“
Große und kleine Spenden
In seiner Schule wurde für Maxi gesammelt, der Bioladen in Brilon spendet den Verkaufserlös zweier Weihnachtstees für Maddox und neben unzähligen Kleinspenden gibt es Firmen, die es richtig klingeln lassen. Ein Beispiel: die Brass-Gruppe in Oberschledorn (Spedition, Lagerei und Logistik) verzichtet auf Weihnachtsgeschenke. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, keine Weihnachtspräsente zu verteilen. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, Familien und Organisationen aus der Region zu unterstützen“, berichtet Geschäftsführer Markus Brass auf Facebook. U. a. gehen je 1250 Euro an den Rehahundeverein für Maxi, aber auch an die Familie Schmidt aus Brilon-Wald. Über 2500 Euro wird sich außerdem die Kinderkrebshilfe Waldeck Frankenberg freuen.
Für Maxi und Maddox ist damit der Endspurt eingeläutet. In Zeiten von Corona gibt es keine andere Möglichkeit, um Spendenaktionen zu starten. Daher noch einmal die Bitte, dem kleinen Kerl seinen größten Wunsch zu erfüllen. Die Westfalenpost wird auch weiter berichten, sobald der fellnasige Therapeut seine Ausbildung abgeschlossen hat, bei den Borghoffs einzieht und wie er deren Leben hoffentlich positiv verändern wird. Jetzt geht es aber erstmal darum, die Zielgerade zu durchlaufen!
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Falls mehr als die erforderlichen 25.000 Euro zusammenkommen sollten, geht das überzählige Geld an Kinder in NRW, die wie Maxi sehnlichst warten - auf ihren vierbeinigen Helden.