Brilon/Gütersloh. Das Kultursekretariat, bei dem auch Brilon Mitgliedstadt ist, hat einen Brandbrief an die Bundeskanzlerin geschickt.

Vor allem der Kulturbereich wird von den pandemiebedingten Einschränkungen schwer erschüttert. Die Stadt Brilon hat ihr Veranstaltungsprogramm komplett heruntergefahren (siehe Seite 3). Die Zukunft vieler Kulturschaffender ist in Folge des kompletten Lockdowns mehr als unsicher, ihre Existenzen sind bedroht. Das hat unsere Zeitung am Beispiel mehrerer Betroffener in den vergangenen Wochen häufiger thematisiert.

Auch interessant

Nun haben sich das Kultursekretariat NRW Gütersloh und das NRW KULTURsekretariat (Wuppertal) als Institutionen der kommunalen Kulturförderung und Kulturpolitik mit einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Darin fordern sie, die durch den Lockdown gefährdete Kulturlandschaft in Deutschland mit vereinten Kräften nachhaltig zu schützen und zu erhalten.

Auch interessant

Hilfen fünf Jahre fortsetzen

Im Namen der 100 Mitgliedsstädte fordern sie Bund, Länder und Kommunen dazu auf, in engem Schulterschluss einen nachhaltigen Rettungsschirm über die Kultur zu spannen, der gewährleistet, dass die in 2020 etablierten Hilfsmaßnahmen mindestens über die kommenden fünf Jahre für den Erhalt der kulturellen Infrastruktur fortgesetzt werden. Trotz der Hilfsprogramme stehe zu befürchten, dass im Zuge künftiger Konsolidierungsmaßnahmen der Verteilungskampf um Fördermittel zu Ungunsten für die Kultur ausgehe und diese dann den Sparzwängen zum Opfer fallen werde. Dabei sei Kultur ein entscheidendes Element unserer Demokratie und besonders schützenswert.

Auch interessant

Seit den 1980-er Jahren Mitgliedsstadt

Die Stadt Brilon ist seit Anfang der 80er Jahre Mitgliedsstadt beim Kultursekretariat NRW Gütersloh. Jede Mitgliedsstadt zahlt einen Beitrag pro Jahr, der sich nach der Einwohnerzahl richtet. „Dadurch hat man die Möglichkeit, diverse Produktionen im Bereich Theater, Musik oder Kunst zu buchen“, erklärt Thomas Mester von Brilon Kultour. Auf die Honorar bekommt jede Stadt dann eine Förderung in Höhe von 30 bis 50 Prozent. In Brilon können dadurch Produktionen aus den Bereichen Straßentheater/Abendtheater, die gesamten Kindertheater-Reihen, Jugendtheater, Weltmusik, Projekt „Kulturstrolche“, diverse Musik-Produktionen veranstaltet werden. Mester: „Ohne diese Förderung, wäre es teilweise unmöglich diese Veranstaltungen durchzuführen.“ Mester arbeitet in einigen Arbeitskreisen aktiv mit.