Olsberg. Jutta Maas aus Olsberg vermietet Ferienhäuser. Das Corona-Beherbergungsverbot nimmt ihr das Geld zum Leben. Jetzt wehrt sie sich öffentlich.
Jutta Maas aus Olsberg kämpft mit einem Offenen Brief an die Bundesregierung und die Landesregierungen um ein Beherbergungsverbot mit Augenmaß. Die Olsbergerin besitzt Ferienhäuser und hat sei dem neuen Corona - Lockdown kein Einkommen mehr. Sie fordert: „Der kontaktlose Urlaub im Ferienhaus sollte nicht länger untersagt werden.“
Beherbergungsverbot im ersten Lockdown notwendig
„Wir haben während des ersten Lockdowns eingesehen, dass das Beherbergungsverbot ein notwendiger Schritt ist, gesamtgesellschaftlich“, sagt Jutta Maas.
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Sie betreibt in Olsberg drei Ferienhäuser und zwei Ferienwohnungen – und lebt komplett von den Einnahmen. „Viele machen das nebenberuflich, trotzdem fallen diesen Menschen Einnahmen weg, die sie eingeplant haben“, sagt sie. „Das reißt ein tiefes Loch.“ Jutta Maas will sich nicht zum Opfer machen, aber sie will trotzdem für mehr Augenmaß einstehen.
Dazu hat sie sich in einer Facebook-Gruppe mit anderen Ferienhaus-Betreibern vernetzt. „Private FeWo-Vermieter gegen das Beherbergungsverbot“ nennt sich die Gruppe – die nun aktiv werden will. „Der Initiator Frank Hennig hat in einem Offenen Brief unser Anliegen formuliert“, erklärt Jutta Maas. Dieser soll an die Bundesregierung und die Landesregierungen gehen.
Viele sparen schon für die Rente
Darin verweist der Initiator auf den großen Anteil der privaten Ferienwohnungs-Vermieter: „Der Anteil an Privatvermietern im deutschen Ferienimmobilienmarkt beträgt über 70%. Mit 7,1 Millionen Übernachtungen pro Jahr lag der Anteil im Bereich der privaten Ferienimmobilien schon 2014 bei über 70%. Tendenz seither steigend.“
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An diesen Vermietern hängen Angestellte für die Reinigung oder die Pflege der Gärten. „Viele von uns haben, da es von der Politik empfohlen wurde, selbst für die Rente zu sorgen, die letzten Ersparnisse in den Erwerb einer Immobilie gesteckt, die mit Krediten erworben wurden. Diese wurden dann durch die Einnahmen aus Vermietung getilgt, um im Alter eine sichere Rente zu haben. Aktuell wurde uns nun auch der 4. Monat genommen, um unsere überlebenswichtigen Einnahmen zu generieren“, heißt es weiter. Die Belastungen und Steuern würden weiterlaufen. Und: „Entgegen landläufiger Meinungen sind wir in der Regel nicht vermögend sondern bis zur Rente mit meist sehr hohen Schulden belastet, für die wir mit unserem Privatvermögen haften.“
Vermieter fühlen sich ignoiert
Die Vermieter fühlen sich jetzt von den Hilfsmaßnahmen ignoriert. „Daher stehen viele von uns nun vor der Privatinsolvenz bzw. sind schon insolvent. Soll dieser wichtige Wirtschaftszweig nicht komplett zusammenbrechen, ist es wichtig, dass wir Hilfen bekommen, um die wir an dieser Stelle dringend bitten.“
Jutta Maas geht es ähnlich. „Viele Gäste sagen, dass sie in Mehrfamilienhäusern in Ballungszentren wohnen. Sie würden sich in einem Haus mit seperatem Eingang sicherer fühlen. Gäste können kontaktlos anreisen. Wieso ist eine besonnene Genehmigung mit mehr Augenmaß nicht möglich?“ Sie hofft nun, dass der Offene Brief etwas bewirkt.
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