Marsberg-Essentho. Klaus Stute findet mit im Wald im Naturschutzgebiet bei Marsberg einen Berg von Müll. Eine Umweltsauerei. Wird der Verursacher gefunden?

Klaus Stute ist Kreisimker, Naturfreund und Jagdvorsteher in Essentho. Dafür fehlt ihm jedoch jedes Verständnis: Wenn Hausmüll einfach in der freien Natur entsorgt wird. Noch dazu in einem Naturschutzgebiet. So wie jetzt geschehen oberhalb des kleinen Höltken im Naturschutzgebiet Niedernfeld, nordöstlich hinter Marsberg-Essentho, Richtung Meerhof.

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In der Nähe hat Klaus Stute einen Teil seiner Bienenstöcke stehen. Alle zwei Tage schaut er nach ihnen. Am Mittwochmorgen fuhr er wie gewohnt mit dem Fahrrad und seinem Hund zu den Bienenstöcken. „Ich traute meinen Augen nicht“, so Stute entrüstet am WP-Telefon. „Da liegt genau am Wegesrand im Gebüsch ein Berg von Hausmüll, darunter auch Elektroschrott wie Drucker, Plastiktaschen voller leerer Säureflaschen, Teerpappen, Schläuche, Bauschutt und Asbestplatten.“

Besonders ärgerlich für den passionierten Jäger: „Genau an dieser Stelle quert das Wild das Waldstück, um in den größeren städtischen Wald auf der anderen Seite zu kommen.“ Das Gefährliche: „Die Tiere können sich in den Müllteilen verheddern und sich verletzten oder sie halten sie für Nahrung.“ Die Folgen können tödlich sein. Das kleine Höltken gehört Graf von Plettenberg aus Lippetal. Klaus Stute erstattete Anzeige bei der Polizei und meldete die wilde Müllabladestelle bei der Stadt.

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Kein Einzelfall

„Das ist leider kein Einzelfall“, verweist Ordnungsamtsleiter Michael Martin darauf, dass das Entsorgen von Hausmüll ebenso wie von Grünabfällen in der Natur illegal ist eine Ordnungswidrigkeit darstellt und mit Strafgeld geahndet wird. Sofern denn ein Täter ausgemacht werden kann.

Globales Problem

Der Müll in der Natur, vor allem Plastik, ist inzwischen ein . Es lässt sich mittlerweile von Ackerböden über Gewässer bis in die Tiefsee und sogar bis ins arktische Eis nachweisen.

„Wir schauen zuerst auf welchen Flächen der Müll liegt, ob auf städtischen oder privaten“, so der Ordnungsamtsleiter weiter. Wenn er auf privaten Flächen liegt, hat der Eigentümer dafür zu sorgen, dass der Müll entfernt wird. Liegt er auf städtischen Grund erledigt das der Betriebshof. Die Kosten sind dann von der Allgemeinheit zu tragen. Natürlich werde auch geschaut, ob sich in dem Müll Hinweise zu den Entsorgern finden. Aber in der Regel sei dies nicht der Fall.

Diese illegale Müllkippe im Essentho Naturschutzgebiet war der Stadt schon von einem Wanderer zuvor gemeldet worden. Michael Martin: „Unser Betriebshof kümmert sich um die Entsorgung.“