Olsberg. Die Tiertafel „Futterterrine“ in Olsberg muss ihre Ausgabe schließen. Die Gründe für das Aus sind vielfältig. Corona gab dem Projekt den Rest.

Rund drei Jahre lang hat die Tiertafel
Olsberg
Tierbesitzer unterstützt, die in finanzieller Notlage geraten sind. Am 12. November sollte von 16 bis 18 Uhr eigentlich die letzte Futterausgabe „In der Rameke 4“ in Olsberg statt finden – im
Corona

-November-Lockdown wird das allerdings vermutlich nicht möglich sein.

Die Tiertafel Olsberg ist ein Projekt des Hundevereins Strunzertaler Pfoten: Für kleine Preise können registrierte Kunden Trocken- und Nassfutter, aber auch Spielzeug und Körbchen für Haustiere erwerben. Einmal im Monat öffneten die rund acht Ehrenamtlichen die Türen der „Futterterrine“ und standen den Kunden auch mit Beratung zur Gesunderhaltung und Pflege von Tieren zur Seite. So konnte auch Haustieren bedürftiger Menschen ein artgerechtes und würdevolles Leben ermöglicht werden.

Finanziert durch Spenden

Finanziert hat sich die Tiertafel durch die Einnahmen und durch Geld-, sowie Sachspenden von Futterfirmen, Läden und Privatpersonen. Außerdem wurden Second-Hand-Heimtierbedarf für Jedermann gegen Spenden rausgegeben, von dessen Erlös benötigtes Futter und Katzenstreu gekauft wurde. Zur Winterzeit sammelten die Tierfreunde außerdem Decken und Hundemäntel für die Haustiere und Schuhkartons mit Geschenken für die Besitzer, die bei einer kleinen Weihnachtsfeier in der Adventszeit übergeben wurden. „Das war eine sehr schöne Veranstaltung. Die Tiertafel war schließlich auch immer ein Ort des Austausches.“, erklärt Martina Eichwinkel von der Olsberger Tiertafel. Zusätzlich gab die Tiertafel Spenden an das Dortmunder „DoDog“-Projekt weiter und unterstützte damit Obdachlose mit Hunden.

Das gemeinnützige Projekt „Futterterrine“ wurde vor drei Jahren vom Verein „Strunztaler Pfoten “, der Familien-, Begleit- und Sporthunde ausbildet und Hundehalter berät, ins Leben gerufen: „Bei der Suche nach einem Projekt, dass wir finanziell unterstützen wollten, stießen wir auf die Arnsberger Tiertafel. Da es im Raum Olsberg und Brilon so eine Anlaufstelle noch nicht gab, gründeten wir kurzerhand selbst Eine. „Wir wollten Menschen, die in finanzielle Not geraten sind, unter die Arme greifen und verhindern, dass diese ihre geliebten Tiere nicht mehr halten und womöglich dem Tierheim übergeben müssen“, so Eickwinkel.

Corona: Kunden bleiben weg

Die Ehrenamtlichen waren für ihr Projekt auf mietfreie Ladenräume angewiesen. „Das Haus, in dem aktuell unsere Räumlichkeiten sind, wird abgerissen und wir suchen keinen neuen Ort. Der Anlauf hat durch Corona leider deutlich abgenommen, da viele Kunden Risikopatienten sind oder nicht mehr mit dem Bus kommen wollen.“, erklärt Martina Eickwinkel. „Es ist sehr schade, dass wir diese Anlaufstelle nicht mehr bieten können. Es bräuchte eine mobile Tiertafel, aber für ein Auto fehlt leider das Geld.“, so Eickwinkel weiter.