Essentho. In Essentho bei Marsberg haben rund 2000 Quadratmeter Unterholz gebrannt – ein gefährlicher und aufwendiger Einsatz folgt. Was die Feuerwehr sagt
Ein weiterer Waldbrand hat am Sonntagnachmittag etwa 200 Feuerwehrleute aus Marsberg sowie aus dem Kreis Paderborn und den Städten Olsberg und Brilon in Atem gehalten: In einem Waldstück zwischen Essentho und Marsberg standen 2000 Quadratmeter Unterholz in Flammen sowie circa 150 Festmeter Stapelholz. Das Feuer, das an einem steilen Hang ausbrach, drohte sich weitflächig auszubreiten. „Die Gefahr war definitiv größer einzuschätzen als bei dem Brand am Morgen“, bestätigt ein Sprecher der Polizei Marsberg, der vor Ort war, auf Anfrage der Westfalenpost.
Gegen 14 Uhr wurden die ersten Einheiten aus dem Marsberger Stadtgebiet alarmiert, nämlich die Löschgruppen aus Essentho und Meerhof, kurz danach auch die Löschgruppen Westheim und Oesdorf sowie der Löschzug Marsberg. Die Brandstelle lag in einem Waldstück kurz hinter Essentho in Richtung Marsberg. Aufgrund des extrem trockenen Waldbodens bestand die Gefahr einer weitflächigen Ausdehnung der brennenden Fläche.
Hubschrauber im Einsatz
Ein Hubschrauber der Polizei erkundete aus der Luft die Einsatzstelle und stellte anhand von Wärmebildern eine große Hitzeentwicklung im Waldboden fest. Die Feuerwehrleute nahmen mehrere Strahlrohre vor, um den Brand einzudämmen. Um den Löscheffekt zu verbessern, wurde dem Wasser Netzmittel beigemischt, damit das das Löschwasser tiefer in den Boden eindringen konnte. Wegen der großen Hitze im Boden musste der Waldboden zusätzlich gelockert und umgegraben werden.
Da die Einsatzstelle außerhalb des Ortes lag, stellte die Sicherung der Wasserversorgung eine große Herausforderung dar.
Daher wurden aus dem Wasserförderzug des Kreises Paderborn mehrere Tanklöschfahrzeuge angefordert, die in einem Pendelverkehr die Wasserversorgung zur Einsatzstelle sicherstellten. Insgesamt sieben Tanklöschfahrzeuge aus Fürstenberg, Wünnenberg, Lichtenau, Büren, Altenbeken, Delbrück und Paderborn rückten an. „Dort arbeiten wir dann mit dem Kreis Paderborn zusammen. An anderen Orten helfen uns auch Landwirte, die bereit stehen und uns mit ihren Möglichkeiten Wasser bringen“, erklärt der Feuerwehrsprecher Ralph Pohle.
Zwei Löschzüge hinzugeordert
Über die Tanklöschfahrzeuge wurden zwei Faltbehälter mit 10000 Liter Fassungsvermögen befüllt, von denen aus dann die Löschfahrzeuge an der Einsatzstelle versorgt wurden. Knapp 2 Kilometer Schlauchleitung kamen auf diese Weise zusammen. Dank des Einsatzes von zahlreichen Strahlrohren und dem Wasserwerfer eines Tanklöschfahrzeugs war das Feuer schnell unter Kontrolle. Da die Einsatzkräfte aber mit einer sehr kräftezehrenden Arbeit konfrontiert waren, musste bereits frühzeitig für ausreichend Personal gesorgt werden. Daher entschied sich die Einsatzleitung, zwei Löschzüge der überörtlichen Hilfe anzufordern.
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Die Leitstelle alarmierte darauf einen Löschzug aus Brilon und einen weiteren aus Olsberg zur Einsatzstelle. Deren Kameradinnen und Kameraden lösten dann die Marsberger Wehrleute vor Ort ab.
Zur Verpflegung der Einsatzkräfte wurde das Deutsche Rote Kreuz alarmiert, die die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen versorgten.
Um den hohen Bedarf an Schaummittel sicherzustellen, rückten Fahrzeuge aus Meschede und Brilon aus, was aber letztlich nicht mehr benötigt wurde. Um die zahlreichen Einsatzkräfte zu koordinieren, wurden mehrere Einsatzabschnitte gebildet, unter anderem Brandbekämpfung, Wasserversorgung, Verpflegung, Bereitstellung.
Nach fünf Stunden war der Brand gelöscht
Nach etwa fünf Stunden konnten die Einsatzkräfte mit dem Rückbau beginnen und die ersten Einheiten die Einsatzstelle verlassen, eine Brandsicherheitswache verblieb noch bis in den späten Abend an der Einsatzstelle.
Insgesamt 200 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren aus Marsberg, Brilon, Olsberg und dem Kreis Paderborn im Einsatz.
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Die Einsatzleitung übernahm der Leiter der Feuerwehr Marsberg, Josef Straub. Ferner waren der Kreisbrandmeister aus Paderborn sowie die Kreisbrandmeisterei des HSK vor Ort. Die Führungsunterstützung der Feuerwehr Marsberg wurde ebenfalls alarmiert, um die Einsatzleitung zu unterstützen.
Für die Marsberger Feuerwehr war dieser Einsatz der zweite größere Waldbrand binnen weniger Stunden. Die Feuerwehr weist ausdrücklich darauf hin, dass aufgrund der extremen Trockenheit eine sehr hohe Waldbrandgefahr herrscht und bittet daher um besondere Vorsicht in den heimischen Wäldern. „Wir hoffen natürlich, dass es nicht noch einmal zu so einem Brand kommt – auch, wenn es jetzt überall sehr trocken ist. Wir sind im Notfall aber bestens vorbereitet“, erklärt Ralph Pohle. Ein Notfallplan sei aufgestellt.
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