Olsberg. Bürgermeister Wolfgang Fischer verliert gegenüber 2014, seine Partei auch. Eine Mehrheit gibt es dennoch für die CDU. Was fängt sie damit an?

Der neue Rat der Stadt Olsberg wird politisch bunter als bisher: Erstmals sind auch die FDP mit zwei Sitzen und Die Linke mit einem Sitz vertreten. Damit verliert die CDU zwar die absolute Mehrheit, kann aber mit der Stimme des CDU-Bürgermeisters weiterhin Mehrheitsentscheidungen treffen.

Amtsinhaber gewinnt die Wahl

Statt bisher 18 Stadtvertreter stellt die CDU nur noch 16 gewählte Abgeordnete – und hat künftig damit genau die Hälfte aller Sitze. Zwei Sitze verliert auch die SPD – sie ist künftig mit neun Ratsmitgliedern im Olsberger Stadtrat vertreten. Die Stimmenverluste der beiden großen Parteien gehen zugunsten von FDP, Linken und Grüne. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen wächst von drei auf vier Sitze.

Wie schon vor sechs Jahren gab es bei der Bürgermeister-Wahl ein Kandidaten-Duell zwischen Amtsinhaber Wolfgang Fischer und Peter Rosenfeld, der für die SPD kandidierte. Wolfgang Fischer wurde am Sonntag mit rund 55 Prozent der Wählerstimmen erneut zum Bürgermeister gewählt – verlor jedoch rund sieben Prozent der Wählerstimmen an den SPD-Mann, der sein Ergebnis von 37,92 auf 44,94 Prozent verbessern konnte.

In fünf von zwanzig Stimmbezirken holte sich der Sozialdemokrat die Mehrheit.

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Bei der Auszählung der Stimmen lag er sogar zeitweise vorn. Am Ende gab es dann jedoch eine klare Mehrheit für den Amtsinhaber, der inzwischen seit elf Jahren Bürgermeister in Olsberg ist.

FDP aus dem Stand auf sieben Prozent

In 17 von 20 Stimmbezirken konnte die CDU bei der Wahl am Sonntag die Mehrheit der Wählerstimmen für sich verbuchen. Im Bereich Gierskop, Elleringhausen, Wulmeringhausen hatte jedoch die SPD die Nase vorn: In Elleringhausen konnten die Sozialdemokraten sogar mit 54 Prozent und in Wulmeringhausen mit 63,4 Prozent die absolute Mehrheit erreichen.

Die Freien Demokraten hatten 2018 in Olsberg einen Ortsverband gegründet und waren zum ersten Mal bei der Kommunalwahl angetreten und sind mit dem Wahlergebnis sehr zufrieden.

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Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch gab gemeinsam mit seiner Gattin Brigitte Schulte-Bartsch und - als Erstwählerin - Tochter Lea seine Stimme in der Stadtbibliothek ab. Dort war corona-bedingt erstmals das Wahllokal für den Stimmbezirk Helle eingerichtet worden. Das angestammte Wahllokal befindet sich im Ev. Kindergarten.
Von Jutta Klute, Anette Dülme, Jana Naima Schopper, Boris Schopper, Thomas Winterberg, Jürgen Hendrichs, Kevin Kretzler

Dominic Stahl erklärte auf Anfrage der WP: „Wir sind sehr froh, dass wir über sieben Prozent geschafft haben. Das ist ein gutes Ergebnis, mit dem wir sehr zufrieden sind, zumal wir damit deutlich über den NRW-Umfragewerten lagen.“ In einigen Stimmbezirken (z.B. Wulmeringhausen, Brunskappel, Bigge-Bildungswerkstatt) hatte die FDP auf Anhieb ein zweistelliges Ergebnis eingefahren und in Elpe bekamen die FDP sogar über 20 Prozent der Stimmen.

Die konstituierende Ratssitzung findet am 5. November in Olsberg statt. Am 1. Oktober tagt noch einmal der alte Rat.