Olsberg. Vor zwei Jahren wurde in Teilen des Berufskollegs Olsberg Asbestbelastung festgestellt. Der Schock saß tief. Jetzt folgt der nächste Tiefschlag.

Seit Herbst 2019 ist das Berufskolleg Olsberg eine einzige Baustelle. Nachdem vor mehr als zwei Jahren Asbestbelastung am Gebäude festgestellt worden war, kommt jetzt die nächste Schockmeldung: bei den Bauarbeiten ist Regenwasser in die Labore und Flure eingedrungen und hat reichlich Schäden verursacht.

Während der Rückbauarbeiten am Obergeschoss des Hauptgebäudes ist immer Regenwasser an Stellen, die vor Witterungseinflüssen nicht vollständig geschützt werden konnten, eingetreten. Das Problem soll bereits seit einigen Wochen bestehen.

Deckenplatten gelöst

Besonders als die Stahlstützen auf der obersten Geschossdecke noch nicht komplett entfernt worden waren, leistete der Regen ganze Arbeit und drang in die unteren Geschosse ein. Deckenplatten lösten sich und fielen herunter, der Estrich wurde unterspült und die zum Teil wertvollen Geräte in den Biologie- und Chemielaboren wurden in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem können einige Räume – unter anderem Laborräume – nicht mehr genutzt werden. Unterricht fällt aus. Dies alles ist eine Folge einiger starker Regenfälle im Sommer, da die zwischenzeitlich aufgebrachte Abdichtung nur als Provisorium dienen sollte.

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„Wer die Kosten für die entstandenen Schäden trägt, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest“, sagte Jürgen Uhl, Pressesprecher des Hochsauerlandkreises, der WP. Der HSK ist Schulträger des Berufskollegs Olsberg.

Der Schaden und die Schuldfrage dürften sicherlich auch ein Thema sein, wenn sich bei wöchentlichen Baubesprechungen Vertreter des Schulträgers mit der Bauleitung trifft. Nachdem in den Sommerferien das Obergeschoss abgerissen und die Treppenhäuser rückgebaut wurden, ist geplant, dass in den nächsten Monaten das Dach gedämmt und abdichtet wird. Anschließend können dann die Arbeiten an der Außenhaut des Gebäudes beginnen. Vorausgesetzt, es treten nicht noch größere Schäden auf, die die Regengüsse angerichtet haben.

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Die Sanierung

Die von der Asbest-Belastung betroffene dritte Etage des Kollegs war vor rund 30 Jahren in Stahlbauweise auf das Schulgebäude aufgesetzt worden. Bei Voruntersuchungen zu einer großangelegten energetischen Sanierung des gesamten Schulkomplexes war im Sommer 2018 in der Verkleidung der Stahlträger und Stützen die Kontaminierung aufgefallen. Betroffen ist eine rund 1000 Quadratmeter große Fläche. Die aufwändige Abrissvariante war Ende 2018 ins Auge gefasst worden.

Schulleiter Volker Dietrich und sein Team hatten nach Feststellung der Asbestbelastung den Unterricht für rund 300 Schüler und etwa 50 Lehrer kurzfristig umplanen müssen.