Brilon/Winterberg. Schulleiter aus Brilon und Winterberg berichten über die Maskenpflicht im Unterricht. Soll sie bestehen bleiben oder nach dem 31. August fallen?
Seit zwei Wochen tragen Schüler aus der Region Masken zum Schutz vor dem Coronavirus an den Schulen im HSK – auch im Unterricht. Die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen wird Ende August aufgehoben, auf dem Schulgelände muss aber weiterhin ein Mund-Nase-Schutz getragen werden.
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„Wir sind alle gestählt von der Maskenpflicht“, sagt Johannes Droste, Schulleiter am Gymnasium Petrinum in Brilon, „es ist belastend, aber es klappt gut und mit wenig Ausnahmen ist auch die nötige Einsicht da.“ Lehrer versuchen die Situation etwas zu lockern, indem während des Unterrichts eine Pause eingebaut wird. Während eine Lehreinheit 90 Minuten geht, steht schon mal nach der Hälfte eine Möglichkeit zum Verschnaufen draußen an. Abstand halten, Maske ab, essen, trinken, durchatmen.
Attest befreit von Maskenpflicht
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Herausfordernd ist laut Droste auch, dass manche Schüler wegen eines Attests von der Maskenpflicht befreit sind. Sie werden dann beispielsweise gebeten ein Visier zu tragen, die Sitzordnung muss gegebenenfalls angepasst werden, um für den nötigen Mindestabstand zu sorgen. „Das klappt vernünftig, aber eine hundertprozentige Zufriedenheit bei allen wird es wohl nicht geben“, sagt Droste.
Er rechnete nicht damit, dass es nach dem 31. August zu „einer großen Revolution“ in der Angelegenheit kommen würde und beispielsweise keine Masken mehr getragen werden müssen.
Unterricht wird erschwert
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Am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Winterberg sieht Schulleiter Ulrich Cappel auch, dass Schüler und Lehrer sich an die Vorschriften halten und die Situation ernst nehmen. „Wir sehen aber auch, dass es den Unterricht erschwert, wenn jetzt nur noch Teile der Gesichter zu sehen sind. Und für die Schüler ist das Tragen der Masken auch sicher anstrengend“, erklärt Cappel.
Schulleitervereinigung schreibt Brandbrief
Die Schulleitungsvereinigung NRW hatte diese Woche die Landesregierung scharf kritisiert und bemängelt, dass sich das Konzept zur Eindämmung des Coronavirus in den Schulen nicht umsetzen lasse und Maßnahmen stellenweise realitätsfern seien. Cappel entgegnet: „Wir haben nun einmal Vorgaben an die wir uns halten. Das erschwert den Alltag, aber alle sind bemüht sie einzuhalten.“
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Droste ergänzt: „Ich bezweifle, dass viele Gymnasialdirektoren diesem Verband angehören und distanziere mich von dem Brief. Wir haben auch Herausforderungen zu meistern, aber wir müssen zusammen an einem Strang ziehen.“