Altkreis. Warum die Juni-Übernachtungszahlen im HSK so stark gesunken sind und warum der Juli fast Vorjahresniveau hatte.

Da ist ordentlich Dynamik drin. Gestern hat IT NRW als statistisches Landesamt die Übernachtungszahlen für Juni 2020 bekanntgegeben. Ergebnis: Landesweit gab es nur 2,2 Millionen Übernachtungen. Das ist gegenüber Juni 2019 ein Rückgang um 55,3 Prozent. Die Gästezahl ging sogar um 63,4 Prozent auf 816 325 zurück. Zum Vergleich: der HSK büßt 37,7 Prozent bei den Übernachtungen ein und kommt noch auf 218.841. Bei den Gästeankünften im HSK bedeutet das: 68.675 im Juni. Das sind 39,4 Prozent weniger als im Juni 2019.

Der Juli hat gebrummt

Wer allerdings mit offenen Augen durch das Land geht, der wird merken, dass das Tourismusgeschäft derzeit von einer ungeheuren Dynamik geprägt ist. Die Zahlen für Juli werden ganz anders ausfallen. Denn das Sauerland ist noch und war im vergangenen Monat voll von Urlaubern. „Im Juli sind wir sogar auf Vorjahresniveau und auch der August sieht gut aus“, sagt Tourismusdirektor Michael Beckmann auf Anfrage unserer Zeitung.

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Kein Wunder: Aufhebung von Reisebeschränkungen, aber vor allem ein Drittel weniger Flugbewegungen als sonst und Ferien in nahezu allen Bundesländern inklusive NRW hat der Region volle Betten und die Rückbesinnung auf „Urlaub im eigenen Land“ beschert. „Aber jetzt kommt erst noch die schwierigste Phase im Jahr. Und die Vorbuchungen für September lassen noch viel Luft nach oben“, sagt Beckmann.

Schwierigste Phase kommt noch

Auch das kann viele Gründe haben. Die derzeitige Entwicklung der Corona-Zahlen dämpft bei vielen die Reiselust und sorgt vor allem dafür, erstmal abzuwarten und kurzfristig zu buchen. Wer weiß, ob es nicht doch noch zu weiteren Einschränkungen kommt?

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Außerdem ist es für viele Menschen inzwischen auch eine wirtschaftliche Frage, ob sie sich einen Urlaub leisten können oder wollen. „Wenn das Wetter jahreszeitlich bedingt schlechter werden sollte, wird auch Außengastronomie nur noch eingeschränkt möglich sein“, denkt Beckmann an die Hygienevorschriften und ans Abstandhalten – was die Kapazitäten in der Gastronomie sicherlich einschränken wird. Aber zurück zum Juni und ein Blick in die einzelnen Städte:

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Winterberg

„Platzhirsch“ Winterberg hatte im Juni 15.923 Urlauber (minus 41,3 Prozent), die dem Kurort 46.067 Übernachtungen bescherten: minus 47,1 Prozent. Der Anteil der ausländischen Gäste ging um mehr als 60 Prozent zurück. Im Schnitt blieben die Gäste 2,9 Tage.

Medebach

Mit 11.166 Gästen kamen im Juni 38,5 Prozent weniger Urlauber als im Juni 2019 nach Medebach. Vor allem Erholungssuchende aus dem Ausland blieben fern: minus 77,8 Prozent weniger Gäste. Die Zahl aller Übernachtungen ging um 34,2 Prozent zurück. Trotzdem waren es noch 44.888, womit Medebach Winterberg dicht auf den Fersen wäre. Durchschnittlich vier Tage blieben die Urlauber in der Hansestadt.

Brilon

21,6 Prozent weniger Gäste hatte Brilon. Die 3629 Urlauber sorgten für 13.706 Übernachtungen. Das ist nur ein moderater Rückgang von 6,5 Prozent. Vielleicht sind trotz der ausgefallenen Hansetage im Juni doch noch einige Hanse-Gäste angereist - allerdings nicht aus dem Ausland, den da ging die Zahl um über 57,2 Prozent zurück.

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Hallenberg

Die Juni-2020-Zahlen für Hallenberg lauten: 1622 Gäste (minus 47,4 Prozent), 4321 Übernachtungen (minus 45,1 Prozent) und Rückgänge um 67,1 Prozent bei der Anzahl der ausländischen Gäste.

Olsberg

Unter den sechs Altkreisstädten hat Olsberg die größte Einbußen im Juni: 1994 Gästeankünfte (minus 64,7 Prozent), und nur 5270 Übernachtungen (minus 62,8 Prozent).

Marsberg

Die rote Laterne insgesamt bei den Gästezahlen trägt Marsberg. Hinter 739 Gästen (minus 54 Prozent) stehen 1519 Übernachtungen (minus 65,5 Prozent).