Altkreis/Usseln. Künftig fließen hier 60 Millionen Liter Milch pro Jahr. Die Upländer Bauernmolkerei baut für fast 20 Millionen Euro neu.
Die „Düdinghauser Straße“ wird künftig zur „Milchstraße“. Denn am Ortsausgang von Usseln in Richtung Düdinghausen erweitert die Upländer Bauernmolkerei ihre Produktionsstätte. Damit investiert die Molkerei am Standort Usseln 19,5 Millionen Euro. Und dafür gab’s jetzt auch den offiziellen Förderbescheid des Landes Hessen, das das Projekt mit 7,5 Millionen Euro unterstützt.
60 Millionen Liter pro Jahr
„Mit diesem Neubau wird die Verarbeitungskapazität auf bis zu 60 Millionen Liter Milch pro Jahr gesteigert. Damit können weitere Milchbauern aufgenommen werden, die von der Molkerei einen fairen Preis für ihre Milch erhalten. Die Verbraucherinnen und Verbraucher können sich ebenfalls freuen, da die Upländer Bauernmolkerei mit dem Neubau auch in Zukunft in der Lage sein wird, die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten zu bedienen.“ Das erklärte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz bei ihrem Besuch in Usseln.
Einzige Bio-Molkerei in ganz Hessen
Die Upländer Bauernmolkerei ist die einzige Bio-Molkerei in Hessen. Sie wird von den Bio-Bauern der Region selbst geführt, die Wert darauf legen, faire Milchpreise zu zerzielen. Das ermöglicht den Bäuerinnen und Bauern, die ihre Milch an die Upländer Bauernmolkerei anliefern, ein verlässliches Einkommen. „Die Standorterweiterung bedeutet regionale Wertschöpfung: Die Bäuerinnen und Bauern erhalten eine gute Absatzmöglichkeit für ihre Erzeugnisse, Betriebe im ländlichen Raum bleiben erhalten und die Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren von hochwertigen, regional erzeugten Produkten“, ergänzte Ministerin Hinz.
Bewiligungsbescheid
Karin Artzt-Steinbrink, Geschäftsführerin der Upländer Bauernmolkerei, nahm den Bescheid in Empfang: „Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr mit dem Neubau unserer Molkerei starten können und dabei auch vom Land Hessen Unterstützung bekommen. Gerade in den letzten Monaten ist die Nachfrage nach unseren Bio-Milchprodukten deutlich gestiegen. Das Bewusstsein für eine regionale und umweltschonende Land- und Lebensmittelwirtschaft wächst bei vielen Menschen.“
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Sven Lorenz, Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft Hessen (MEG), ergänzte: „Die Förderung ist nicht nur eine Förderung für die Molkerei und die Region, sondern auch für alle Landwirte, die an die Upländer Bauernmolkerei liefern und liefern wollen“. Neben dem Förderbescheid wurde der Upländer Bauernmolkerei auch eine Urkunde der Marketinggesellschaft Gutes aus Hessen (MGH) überreicht. Da die Bio-Weidemilch ausschließlich von hessischen Höfen stammt, darf sie das Siegel „Bio aus Hessen“ tragen. Die Urkunde überreichte Julia Kraushaar, Geschäftsführerin der MGH.
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Betrieb besichtigt
Im Anschluss an die Bescheidübergabe überzeugte sich Ministerin Hinz von der Milcherzeugung vor Ort auf dem Biolandhof der Familie Göbel in Deisfeld. Dort berichtete Harald Göbel über die Geschichte des Hofs, den er vor Kurzem in siebter Generation von seinen Eltern übernommen hat. 2005 hat die Familie ihren Betrieb auf ökologische Landwirtschaft umgestellt und beliefert die Upländer Bauernmolkerei seit 2006 mit Bio-Milch. „Die Nähe zur Molkerei und die Möglichkeit, über das Geschehen mitzubestimmen, macht die Upländer Bauernmolkerei für uns zum idealen Partner“, berichtet Harald Göbel, der seit 2019 zum Vorstand der MEG Hessen gehört. Insgesamt leben auf dem Hof 60 Milchkühe, die in einem Stall außerhalb des Dorfes untergebracht sind.
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Von dort haben sie direkten und freien Zugang zur großzügigen Weidefläche. „Mit der ökologischen Landwirtschaft können Landwirtinnen und Landwirte einen wichtigen Beitrag für mehr Tierwohl und den Klimaschutz leisten. Ich freue mich, dass die Familie Göbel diese Form der Bewirtschaftung gewählt hat und sich für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzt. Unser Ziel in Hessen ist es, dass bis 2025 25 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Wir sind auf einem guten Weg!“, so Hinz abschließend.