Hochsauerlandkreis. In Bayern wird eine HSK-Familie auf Corona getestet. Alle gehen davon aus, dass sie gesund sind. Das ist falsch. Die Testpanne erreicht den HSK.

Mehr als 900 Deutsche, die nach ihrem Urlaub über Bayern eingereist sind und auf das Coronavirus getestet wurden, gehen fälschlicherweise davon aus, dass sie gesund sind. Aber: Sie sind mit dem Coronavirus infiziert. Durch die Testpanne in Bayern sind arglos und haben unwissentlich womöglich weitere Menschen angesteckt – zumindest ein Familienvater und eines seiner Kinder aus dem HSK gehören zu den Reiserückkehrern, die sich fälschlicherweise sicher fühlten. Das hat Folgen. Aber: „Man muss sagen, wir hatten insgesamt vermutlich noch Glück“, sagte Kreissprecher Martin Reuther der WP.

Seit Donnerstagnachmittag, 13. August, befindet sich eine sechste Klasse der Realschule Arnsberg-Hüsten in Quarantäne. 29 Schüler und eine Lehrerin sind von der Maßnahme betroffen. Grund hierfür ist ein positiver Corona-Test eines Schülers der Klasse, teilte der Hochsauerlandkreis am Freitag mit.

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Nur wenig Sozialkontakte seit der Rückkehr

Der Schüler gehört mit seiner Familie zu Reiserückkehrern. Auf der Rückfahrt aus dem Kosovo hatte sich die Familie am 5. August in Bayern testen lassen. Nach der Aussage dort sollte die Familie davon ausgehen, dass die Tests negativ verlaufen sind, wenn sie innerhalb von zwei Tagen keine Nachricht erhalten. Am Donnerstagmittag, 13. August, bekam die Familie dann die Information, dass der Vater und ein Kind positiv getestet worden waren. „Sie hatten seit ihrer Rückkehr keine Symptome. Man kann festhalten, dass die Familie sich seit ihrer Rückkehr völlig korrekt verhalten hat“, sagt Reuther.

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Die Familie habe außerdem seit ihrer Rückkehr nur wenig soziale Kontakte gehabt, sagt Reuther. Ein Glücksfall. Denn jeder Sozialkontakt macht die Rückverfolgung aufwändiger – und erhöht natürlich das Risiko, dass sich das Virus rasant ausbreitet. Das Fallmanagement des Kreisgesundheitsamtes arbeitete das Geschehen daher in kurzer Zeit intensiv auf. Die negativ getesteten Familienmitglieder, die sich auch in Quarantäne begeben haben, wurden erneut getestet. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Anfang nächster Woche werden die Schüler und die Lehrerin ebenfalls getestet. „Vorher macht das keinen Sinn“, sagt Reuther. Denn erst nach fünf bis sechs Tagen sei das Coronavirus mit großer Sicherheit nachweisbar.

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Insgesamt mache der Anteil der Reiserückkehrer der Großteil der Corona-Neuinfektionen aus. Im Hochsauerlandkreis gibt es am Freitag, 14. August, 10 Uhr, sieben Neuinfektionen und vier Genesene im Vergleich zum Vortag. In der Statistik sind somit 59 Infizierte, 698 Genesene und 18 Sterbefälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion verzeichnet. Stationär wird eine Person behandelt. Die Zahl aller bestätigten Erkrankten beträgt nun 775. Bei fünf der Neuinfizierten handelt es sich um Reiserückkehrer aus den Balkanstaaten.

Die Städteübersicht

Die Erkrankten verteilen sich insgesamt auf die Städte Arnsberg (29), Bestwig (4), Eslohe (1), Marsberg (3), Meschede (6), Schmallenberg (10), Sundern (3), Winterberg (3). In allen anderen Kommunen gibt es keinen nachgewiesenen Fall.