Altkreis. Jetzt kommt die Wespenzeit. Der HSK-Apothekersprecher rät Allergikern, immer ein Notfall-Set in greifbarer Nähe zu haben.

Kein Grillen im Garten, kein Kaffee und Kuchen auf dem Balkon ohne ungebetene Gäste: Wespen vermiesen einem im Sommer und bis in den Herbst hinein häufig die Zeit im Freien. Immerhin: Aus heiterem Himmel stechen die räuberischen Insekten normalerweise nicht zu. „Und sollte es doch passieren, heißt es: Ruhe bewahren“, betont Apotheker Jürgen Schäfer aus Winterberg, Sprecher der Apothekerschaft im Altkreis Brilon.

Nicht wild umherschlagen

„Wildes Umherschlagen macht die Wespen noch aggressiver.“ Vorsicht ist geboten, wenn es zu einer starken allergischen Reaktion kommt, beispielsweise wenn die Atemwege zuschwellen oder Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. „Dann sollte man so schnell wie möglich einen Notarzt rufen“, rät Schäfer. Denn für Menschen mit einer Insektengiftallergie kann jeder Stich lebensbedrohlich sein.

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Wer weiß, dass er gegen Wespenstiche allergisch ist, sollte sich vom Arzt ein Notfall-Set verordnen lassen. Die allergischen Reaktionen treten meist innerhalb von fünf bis 30 Minuten auf. Allergiker sollten Notfall-Arzneimittel jederzeit bei sich haben. „Wer noch ein solches Notfallset benötigt, sollte dies nicht auf die lange Bank schieben“, so Schäfer. Denn: „In den vergangenen Jahren gab es bei einigen Herstellern immer wieder Lieferschwierigkeiten.“

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Kühlen hilft

Für Nicht-Allergiker gilt: Im Gegensatz zum Stich einer Biene bleibt beim Wespenstich kein Stachel in der Haut zurück, den es zu entfernen gilt. „Man sollte schnell mit Eis kühlen, um die Schmerzen zu lindern und das Ausbreiten des Giftes zu verhindern“, rät Apotheker Schäfer. „Antiallergische Gele oder Crèmes wirken abschwellend und sind geeignet, den Insektenstich selbst zu behandeln.“ Beliebt sind sogenannte elektronische Stichheiler, die die Symptome durch punktuelle und schmerzhafte Hitze lindern.

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In den Apotheken im Hochsauerlandkreis können Patienten und Patientinnen sich zur korrekten Anwendung beraten lassen. Kratzen schadet hingegen mehr, als es hilft – schlimmstenfalls kann es zu einer Infektion führen. ei einem Stich in die Lippen, den Mund oder Rachen kann es zu einer lebensbedrohlichen Schwellung kommen. Dann sind die Grenzen der Selbstmedikation erreicht: „In solchen Fällen sollte sofort mit Eiswürfeln gekühlt und ein Arzt gerufen werden – ebenso wie bei einem Stich in Augennähe“, betont Schäfer.