Hochsauerlandkreis. Acht Familien sind in Quarantäne. 50 Menschen im HSK sind aktuell an Corona erkrankt. Damit hat die Zahl stark zugenommen. Medebach hat 22 Fälle.
Die Zahl der Corona-Infizierten im HSK nimmt weiter zu. Das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises hat am Montag weitere positive Testergebnisse vermeldet, die aus der Umgebungsuntersuchung in Medebach und Hallenberg resultieren.
Mit Stand von Montag, 13. Juli, 9 Uhr, gab es im gesamten Kreisgebiet deshalb 50 Erkrankte, 603 Genesene und 17 Sterbefälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Stationär werden zehn Personen behandelt, eine davon intensiv. Die Zahl aller bestätigten Erkrankten beträgt nun 670.
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Zwei Testergebnisse stehen noch aus
In Medebach stieg die Gesamtzahl der aktuell Erkrankten damit seit vergangenem Freitag von zwei auf nunmehr 22 an, in Hallenberg sind es nach wie vor fünf. Alle betreffen die bereits bekannten Familienverbünde. Zwei weitere Testergebnisse stehen noch aus.
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„Wir haben alle Kontaktketten nachvollzogen und hoffen, dass die Zahlen nicht weiter ansteigen“, sagte Kreissprecher Martin Reuther. Er betonte noch einmal, dass einzelne Familien, die untereinander in Kontakt stehen, unter Quarantäne gestellt worden seien – nicht aber komplett die fünf Mehrfamilienhäuser in Medebach und Hallenberg, in denen auch noch andere Familien leben, die nicht mit den Infizierten in Kontakt gestanden haben.
Betroffene sehr kooperativ
Entgegen anderen Behauptungen in sozialen Medien seien die Betroffenen sehr kooperativ, offen und verständnisvoll gewesen. Neben den ohnehin geltenden Hygiene- und Schutzauflagen müssten derzeit keine weiteren Schritte in Medebach oder Hallenberg unternommen werden. Generell gelte: Wer sich nicht an die auferlegte Quarantäne halte, begehe eine Straftat, die sogar mit Haft sanktioniert werden könne. Dafür gebe es aber aktuell überhaupt keine Anzeichen. Ausdrücklich betonte Reuther, dass der Center Parcs Medebach und auch alle alle gastronomischen Betriebe in Medebach und Hallenberg in keiner Weise betroffen seien.
Blick in die Nachbarkreise
Im hessischen Nachbarkreis Waldeck Frankenberg gab es in den letzten sieben Tagen sechs bestätigte Fälle.
Aktuell sind 27 Menschen im Kreis Paderborn mit dem Coronavirus infiziert (aktive Fälle). Betroffen sind derzeit in erster Linie Bad Lippspringe und Paderborn mit je 10 aktiven Fällen. Weitere aktive Fälle werden derzeit noch in Borchen (1), Delbrück (3) und Salzotten (3) verzeichnet. In Altenbeken, Bad Wünnenberg, Büren, Hövelhof und Lichtenau ist aktuell niemand infiziert, so der Kreis Paderborn..
Für Verstöße gegen die Corona-Auflagen sind in der Regel die jeweiligen Ordnungsämter der Städte zuständig. Die kontrollieren immer wieder und gehen auch Hinweisen aus der Bevölkerung nach. In besonderen Fällen fordern sie die Hilfe der Polizei an. Manche Bürger wenden sich aber auch direkt an die Freunde und Helfer.. Dort sind kreisweit in den vergangenen Wochen fünf Einsätze wegen solcher Auflagen-Verstöße registriert worden. Von Mitte Mai bis Mitte Juni waren es sieben, so Polizeisprecherin Laura Burmann.
Keine neuen Schutzmaßnahmen
Dr. Klaus Schmidt, Arzt des HSK-Gesundheitsamtes, geht davon aus, dass die schnelle Umgebungsuntersuchung vom Samstag in Medebach und Hallenberg die Ausbreitung eindämmen wird: „Wir konnten uns ein Bild von der Situation vor Ort machen und haben viel Kooperation erfahren. Die vom Gesundheitsamt verhängten Quarantänen sollten ihre Wirkung nicht verfehlen. Von den Erkrankungen in den Familienverbünden abgesehen, ist die Situation im Kreis mit nur einzelnen Infektionen als stabil zu bezeichnen.“
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Weder in Hallenberg noch in Medebach gibt es Überlegungen, die Schutzmaßnahmen zu verschärfen. „Wir haben lediglich am Freitag im Rathaus noch einmal eine Mail rumgeschickt und an die üblichen Hygienevorschriften erinnert. Wir in Hallenberg hatten während der gesamten Corona-Phase drei Erkrankte“, sagt der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Holger Schnorbus. Hallenberg hat wegen Corona das Naturfreibad nicht geöffnet. Und auch die Freilichtbühne hatte ihre Spielzeit schon im April abgesagt.
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In Bestwig (7 Fälle) und Meschede (5) verzeichnet die Statistik keine Veränderungen, auch dort gibt es Erkrankte in einem Familienverbund.