Hochsauerlandkreis/Olsberg. Drei Frauen aus Olsberg gründen ein Start-Up: Sauerlandliebe. Wieso sie auf den Onlineshop setzen – und wie sie die Krise überstanden haben.
Die Liebe zur Heimat ist zu einem Geschäft geworden. Catherin Gügel, Annika Mies und Janka Völlmeke aus Elpe haben mit „Sauerlandliebe“ ihre Leidenschaft zu einem Nebenberuf gemacht. Sie bieten Shirts, Wollmützen, Rucksäcke, Brotbeutel und mehr aus Biobaumwolle oder recycelten Material an. Vegane Farben, schadstofffrei. Alles unter fairen Bedingungen und mit diesem Touch Heimatliebe. Und alles Online. Eine bewusste Entscheidung, wie Janka Völlmeke sagt. Eine, die sich auszahlt.
Start-Up ganz nebenbei
„Als wir das ganze Ding gestartet haben, war es für uns einfach günstiger, nur einen Online-Shop einzurichten“, sagt Janka Völlmeke. Da sie und ihre beiden Freundinnen „Sauerlandliebe“ nur neben ihren eigentlichen Jobs betreiben, musste das Start-Up so günstig wie möglich gestartet werden. Ein Onlineshop bietet sich also an.
„Ich sehe keinen Nachteil darin, dass wir unsere Produkte fast nur online verkaufen. Das passt in die heutige Zeit. Bei den meisten Menschen ist Online-Shopping sehr beliebt. Es ist einfach und man kann schnell darauf zugreifen“, sagt Janka Völlmeke.
Instagram als wichtiges Werbe-Tool
Wichtig sei für die drei Freundinnen, ihre Produkte über die Sozialen Medien wie Facebook oder Instagram zu bewerben.
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„Darüber erreichen wir die meisten Menschen“, sagt Janka Völlmeke. Eine ausgeklügelte Werbestrategie verfolgen sie nicht. „Wir haben uns früh darauf geeinigt, dass wir nicht jeden Tag fünf oder sechs Bilder posten wollen. Wir wollen nur Postings absetzen, wenn wir auch etwas zu sagen haben und nicht wahllos irgendwelche Bilder raushauen“, erklärt Janka Völlmeke. Bei Instagram haben sie mittlerweile über 1350 Abonnenten – die Strategie scheint aufzugehen. Sie posten Bilder mit Models, die aussehen wie das Mädchen von nebenan. Zeigen sich nahbar und echt in der Kleidung, die sie verkaufen.
Auch die Website der drei Frauen ist professionell – aber nahbar. Herz- und Handarbeit stehen im Fokus. Sie zeigen ihre Mode, aber auch, wie fair diese hergestellt wird. Und erklären, wieso Heimat ihnen so wichtig ist. Für sie spielt die Heimat im Sauerland eine große Rolle. Ihre Freundschaft begann früh. Sie sind Cousinen, Nachbarinnen und Kindergartenfreundinnen. Mitbewohnerinnen und jetzt eben auch Gründerinnen. Und auch bei ihren Produkten dreht sich alles um die Heimatliebe.
Heimatliebe online
Heimatliebe – kann man die Online denn verkaufen? Etwas, das nahbar sein muss. Etwas, das irgendwie ein Herzensprodukt ist? „Das funktioniert!“, sagt Janka Völlmeke. Gerade wegen ihrer Geschichte, die hinter den Produkten steckt. „Das bringen wir sehr gut rüber.“
Und trotzdem: den Einzelhandel vor Ort findet sie genauso wichtig wie einen guten Onlineshop.
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„Einzelhändler mit ihren Läden sind schon noch gefragt, auch wenn so viele Menschen auf das Internet ausweichen. Das ist eigentlich schade.“
Doch gerade in der Corona-Krise zeigt sich, dass die drei Frauen auf die richtige Strategie gesetzt haben: „Uns hat die Krise kaum betroffen. Die Bestellungen sind weiterhin eingegangen. Und wir konnten, weil wir alle in Kurzarbeit waren, kräftig vorarbeiten. Alles lief genauso weiter – das ist im Vergleich zu Geschäften in der Einkaufsstraße natürlich ein Vorteil“, sagt Janka Völlmeke abschließend. Die Mischung aus beidem machts, sagt sie auch – denn neben Online sei es eben auch wichtig und gefragt, eine Einkaufsstraße in der Heimat zu haben – ohne Leerstände.
Da zahlreiche Menschen nach den Produkten gefragt hätten, bieten Catherin Gügel, Annika Mies und Janka Völlmeke nun einen kleinen Teil ihres Sortiments im Winterberger „Tischlein deck dich“ an. So können Kunden sich Kochutensilien und Küchenartikel von Sauerlandliebe vor Ort anschauen und anfassen.
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Ihre Produkte sind zu finden unter www.sauerlandliebe.com