Brilon/Paderborn. Am Freitag starten die Sommerferien in NRW. Der Flughafen Paderborn-Lippstadt spürt die Corona-Krise. So geht es an dem Airport jetzt weiter.

„Nein, nach Mallorca geht es zurzeit noch nicht. Die Nachfrage ist noch zu gering.“ Die Worte von Klaus Marx, Leiter Vertrieb und Marketing am Paderborn-Lippstadt-Airport, hätten vor einem Jahr noch völlig surreal geklungen. Aber in Zeiten von Corona ist nichts unmöglich. Morgen ist Ferienstart in NRW und ab Paderborn geht nicht ein großer Flieger in den Süden. „Wir stehen in den Startlöchern und warten jeden Tag auf Neuerungen. Am 1. Juli geht es aber los. Dann fliegt Corendon nach Heraklion und einen Tag später die von der TUI bei uns stationierte Maschine nach Rhodos.“ Und dann hofft er auf Aufwind für die Flugreisebranche.

Türkei sehr gefragt

„Hätten wir hier jetzt volles Programm, würden wir die Pandemie leugnen“, so Marx. Dennoch werde der Wunsch nach Flugreisen speziell in die Türkei immer lauter. Und sobald das Auswärtige Amt die Reisewarnungen dorthin aufhebt, könnte der Betrieb am Heimatairport wieder zunehmen.

Verbreitet ist man schon seit vergangener Woche, nachdem die Maßnahmen zur Einhaltung der Hygiene- und abstandsregeln umgesetzt wurden. Nach der aktuellen Lage im Kreis Gütersloh hält man aber auch die Entwicklung im Auge.

Maskenpflicht

In allen Bereichen des Flughafens besteht die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Auf das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern wird durch Bodenmarkierungen, Beschilderungen und Sitzaufleger hingewiesen.„Die Maßnahmen umfassen auch erhöhte Reinigungsintervalle der sanitären Anlagen und Touch-Points sowie eine Desinfektion der Handauflageflächen von Rollstühlen und Kofferwagen nach jeder Benutzung“, heißt es in einer Presse-Info des Airports.

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Über regelmäßige Lautsprecherdurchsagen in deutscher und englischer Sprache sowie Videoeinblendungen würden die Passagiere über die Maßnahmen informiert und zum regelmäßigen Waschen oder Desinfizieren der Hände aufgefordert. Hierzu stehen Desinfektionsmittelspender an zentralen Punkten bereit.

Leitsystem

An den Check-in-Schaltern soll ein abstandswahrendes Leitsystem mittels Bodenmarkierungen und Beschilderungen geringe Abstände in den Warteschlangen vermeiden helfen. Darüber hinaus sind Plexiglasscheiben, die beim Boarding für zusätzlichen Schutz sorgen, vorgesehen. Nach der Landung am Airport erfolgt die Gepäckausgabe an markierten Stellen am Kofferband. Bei hohem Gepäckaufkommen nehmen Flughafenmitarbeiter das Gepäck vom Band und stellen es in dafür vorgesehene Pick-up-Zonen so ab, dass es die Passagiere unter Wahrung der Abstandsregeln entgegennehmen können. Zudem ist der Ankunftsbereich den ankommenden Reisenden vorbehalten. Abholer können die Fluggäste dann im Außengelände des Terminals begrüßen.

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„Alle Maßnahmen dienen dazu, unsere Passagiere sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. Wir wollen, dass eine Flugreise bei uns so sicher wie möglich angetreten werden kann. In unserem Terminal und den weiteren Bereichen verfügen wir über genügend Platz, damit die vorgegebenen Hygiene- und Abstandsregeln lückenlos eingehalten werden können“, betont Dr. Marc Cezanne, Geschäftsführer der Flughafen Paderborn/Lippstadt GmbH.

Einsparpotenzial suchen

Sollte die Pandemie die Möglichkeit von Flugreisen weiter einschränken, muss der Flughafen Paderborn-Lippstadt über Einsparungen nachdenken. Angeblich soll der Verzicht von Nachtflügen in den Wintermonaten eine mögliche Option sein.

Der Flughafen Paderborn beschäftigt etwa 170 Mitarbeiter plus 80 Saisonkräfte.

Und was ist mit Mallorca? Knapp 10.900 Deutsche durften vergangene Woche auf die spanische Insel Mallorca reisen. Probeweise. Die Zeiten von Saufgelagen am Ballermann dürften in Coronazeiten der Vergangenheit angehören.