Brilon. Brilon weitet mit ihrer neuen Homepage die Online-Dienstleistungen für die Bürger aus. Die Akzeptanz wird beobachtet - mit welchen Folgen?
Es heißt nicht „Brijon“, aber auch nicht „Brillon“. Da muss der digitale Vorleser noch ein wenig üben. Aber sonst ist er prima aufgebaut, der neue Internet-Auftritt der Stadt des Waldes: optisch gefällig und funktional in der Führung durch das virtuelle Rathaus der Stadt des Waldes und ihrer Tochterunternehmen. Nach gut zehn Jahren hat die Stadt Brilon ihre Homepage ein neues Design verpasst.
Dabei im Fokus: Die Präsentation der Stadt über ihre Verwaltungsaufgaben hinaus als Konzern und attraktiver Wirtschafts- und Lebensraum. Für Bürgermeister Dr. Christof Bartsch stellt der Relaunch den Einstieg in das kommunale Standort-Marketing dar. Über das zentrale und etablierte Portal www.brilon.de sind auch die individuellen Internetauftritte der kommunalen Tochterunternehmen - die Brilon Wirtschaft und Tourismus (BWT), das Maria Hilf-Krankenhaus und die Stadtwerke - anzusteuern. Ihm sei es „wichtig, dass die Stadt mit all ihren Aufgaben und Funktionen als Einheit in Erscheinung tritt und einheitlich wahrgenommen wird,“ sagt Dr. Bartsch.
Stadt als „Gesamtkonzern“ verstehen
Er verstehe die Stadt als „Gesamtkonzern“. Dessen einzelne Bereich wie Tourismus, Kultur, Wirtschaftsförderung, Gesundheitswesen, Energie, Tiefbau, Grünflächenpflege sowie Wasserver- und -entsorgung seien zwar rechtlich in eigenständige Unternehmen ausgelagert, sie sollten aber unter der Dachmarke Stadt Brilon wahrnehmbar sein - und zwar sowohl für die Bürger wie auch für all jene, die sich privat oder beruflich über die Stadt informieren möchten oder mit einem Anliegen an sie herantreten - egal, ob Hotelbuchung oder Beantragung eines Personalausweises. Eine klar strukturierte Navigation führt die Besucher zu fünf Themenfeldern: Online--Rathaus, Leben in Brilon, Innovation und Stadtentwicklung, Kultur-Freizeit-Tourismus sowie Wirtschaft und Arbeit. Jedes für wieder bietet eine Fülle von Infos und auch weiterführenden Links.
Kooperationspartner
Den Internet-Auftritt hat die Stadt in Zusammenarbeit mit der Südwestfalen-IT (Hemer) erstellt.
Beteiligt war auch die Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung.
Eine aktive Medienarbeit unterstützt die Selbstdarstellung. Über das informatorische Pflichtprogramm hinaus lässt die Stadt - wie zu den virtuellen Hansetagen oder zu der symbolischen Schnade am Montag - eigene Videobeiträge produzieren, die sie in ihren Social Media-Kanälen und auf ihrer Homepage veröffentlicht.
Bisher nutzen rund 200 Bürger E-Government
Mit dem Relaunch ausgebaut wurden die originären Online-Dienste der Stadtverwaltung. 79 Services, so Andrea Wind von der Medienabteilung, seien derzeit online zu erledigen. Manches geht komplett formlos, etwa der Hinweis auf eine defekte Straßenlaterne. Wenn datenschutzrelevante Informationen und Persönlichkeitsrechte im Spiel sind, ist eine Registrierung erforderlich. Und dann bietet das Stadt-Portal auch die Möglichkeit zur Teilnahme am Servicekonto NRW. Dort kann sich jeder Bürger eine individuelle Identität für die Teilnahme am landesweiten E-Government. So lassen sich auch von zuhause aus wohnortferne Verwaltungsakte erledigen.
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Was Bürgermeister Dr. Bartsch auf Nachfrage zusagt: „Die analogen Angebote bleiben bestehen wie bisher.“ Allerdings wolle die Stadt die Akzeptanz und die weitere Entwicklung der Online-Services beobachten. Denn nicht nur durch Corona werde die Abwanderung in die digitale Welt zunehmen. Zurzeit haben sich rund 200 Bürger an dem Service-Portal angemeldet.