Winterberg-Niedersfeld. Der Campingplatz Vossmecke in Winterberg-Niedersfeld ist verkauft. Warum der Plan der neuen Eigentümer aus den Niederlanden nicht allen gefällt.

Der Campingplatz Vossmecke in Winterberg-Niedersfeld ist verkauft worden und soll grundlegend modernisiert werden. Das bestätigten die neuen Eigentümer Pieter Antonissen und Bastiaan Taselaar auf Anfrage gegenüber der Westfalenpost.

Die beiden gebürtigen Niederländer haben den Campingplatz mit seinen bislang 274 Stellplätzen zum 1. April 2020 von seinem Vorbesitzer Thomas Stracke übernommen.

Zur Person

Pieter Antonissen hat u.a. den vor drei Jahren eröffneten Ferienpark „Villas Winterberg“ neben der Postwiese in Neuastenberg gebaut und dort fünf Mio. Euro investiert. Diese Anlage besteht aus 24 hochwertigen Häusern mit 30 Wohnungen und insgesamt 192 Betten. Die Ferienhäuser sind an Privateigentümer verkauft worden und werden neben einigen Wochen der Selbstnutzung an Urlauber vermietet.

Bastiaan Taselaar ist Geschäftsführer von „Upland Parcs“ in Willingen, die derzeit für rund 15 Millionen Euro einen Ferienpark mit insgesamt 63 Wohnungen und 418 Betten in 46 Häusern auf dem ehemaligen Freibadgelände in Winterberg bauen. Upland Parcs vermarktet darüber hinaus noch weitere Ferienanlagen in Neuastenberg und Winterberg im Fichtenweg und am Dumel sowie im Montafon in Österreich.

Dieser hatte den Platz am Fuß des Eschenberges zuvor sieben Jahre geführt. „Der Campingplatz Niedersfeld hat mit seiner direkten Lage am Radweg und am Skiliftit eigener Talstation und dem nahegelegenen Hillebachsee viel touristisches Potential“, ist Pieter Antonissen überzeugt. Ein weiterer Pluspunkt sei die gute Anbindung an die Bundesstraße.

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Chalets und Wohnwagenplätze

Vorgesehen ist künftig eine Mischung aus Chalets und Wohnwagenplätzen für Dauercamper und wechselnde Gäste. Die Grundstücksflächen bei den einzelnen Häusern und Wagen sollen etwas vergrößert werden, so dass sich die Zahl der Plätze auf etwa 220 verringern wird. Einzelhandelsangebote sind nach derzeitigem Stand nicht angedacht: „Wir wollen keine Insel im Dorf.

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In Niedersfeld gibt es einen guten Bäcker, einen Metzger und einen Laden“, so Pieter Antonissen. Der bisherige Brötchenservice soll künftig jedoch auch weiterhin angeboten werden. Ebenso soll die Gaststätte Pfeffermühle erhalten bleiben. Konkrete Bauzeichnungen oder eine Bauanfrage gebe es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Vorgesehen ist der Start der Bauarbeiten möglichst noch im Herbst dieses Jahres, wenn die baurechtlichen Schritte zügig genug klappen. Man habe zuerst überlegt, den Campingplatz phasenweise zu renovieren und damit teilweise geöffnet zu lassen, doch dann wäre für die Bewohner zu viel Unruhe entstanden.

Umbauphase von ein bis zwei Jahren

Pieter Antonissen rechnet mit einer Umbauphase von ein bis zwei Jahren. Die neuen Plätze sollen dann zuerst den derzeitigen Dauercampern wieder angeboten werden. Unter vielen von ihnen herrscht Unmut, weil einige von ihnen schon seit bis zu 30 Jahren nach Niedersfeld kommen, einen großen Teil des Jahres dort verbringen und mit dem derzeitigen Zustand der Anlage zufrieden sind.

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Ihnen sind die Plätze zum 30. September 2020 gekündigt worden. Die neuen Eigentümer haben die Camper kurz nach der Platzübernahme angeschrieben und informiert sowie ihnen schriftlich Camping-Alternativen in der Region und Unterstützung bei der Suche angeboten.

Keine Info-Veranstaltung wegen Corona

Die eigentlich vorgesehene Info-Veranstaltung konnte aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht durchgeführt werden.

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„Ich verstehe, dass die langjährigen Bewohner, von denen einige ihren Platz schon von den Eltern übernommen haben, mit den Umbau-Plänen nicht einverstanden sind“, erklärt Pieter Antonissen. „Doch die Ansprüche der Touristen an Komfort und Ausstattung sind gestiegen. Auf dem jetzigen Niveau der 80er Jahre hat der Campingplatz in Niedersfeld auf Dauer keine Zukunft.“