Olsberg/Medebach/Hochsauerlandkreis. Einsatzhundertschaft stürmt sieben Wohnungen im HSK. Was die Polizei bis jetzt weiß und wie die Hintergründe im Drogenmilieu aufgedeckt wurden.
Die Polizei hat mehrere Hausdurchsuchungen im Hochsauerlandkreis vorgenommen. Dabei wurde sie von einer Einsatzhundertschaft aus Dortmund unterstützt. Zum Teil vermummte Beamte stürmten am Dienstag an sieben Orten Wohnungen, darunter Olsberg.
Zwischen 6 und 8 Uhr stürmten Polizisten mit Unterstützung der Einsatzhundertschaft aus Dortmund sieben Wohnungen im Hochsauerlandkreis. Eine davon in Olsberg. „Alle Bewohner wurden vorläufig festgenommen. Sind mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß“, so Sebastian Held, Pressesprecher der Polizei im HSK, auf Anfrage der WESTFALENPOST.
Ausläufer eines älteren Verfahrens
„Der Einsatz ist sozusagen ein Ausläufer eines Verfahrens, das Anfang des Jahres in Sundern stattgefunden hat“, bestätigt Sebastian Held. Konkret haben sich die aktuellen Einsätze an einer Vernehmung nach einem Raub in Medebach ergeben.
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„Dieser Raub fand im BTM-Milieu statt“, so Held. Es soll sich um dasselbe Milieu handeln, in denen sich die Täter aus Sundern bewegten, die Anfang des Jahres von der Polizei festgenommen wurden. „Anscheinend haben sich dort einige Täter untereinander beraubt“, sagt Sebastian Held. Worum es konkret in dem Raub ging – ob um Drogen oder um Rohstoffe zur Herstellung dieser – konnte er nicht angeben.
Messer und Schlagstöcke gefunden
Man habe bei den aktuellen Einsätzen nicht viel gefunden. 80 Gramm Marihuana, Messer und Schlagstöcke. Das sind die ersten Ergebnisse der Untersuchungen. Insgesamt handelte es sich um fünf Männer und eine Frau im Alter von 20 bis 42 Jahren mit überwiegend deutscher sowie türkischer Staatsangehörigkeit.
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Für die Ermittler ist noch offen, ob es sich bei den Beschuldigten um Konsumenten oder um örtliche Dealer handeln könnte.
„Es wird definitiv ein Verfahren gegen jeden der Festgenommenen eingeleitet“, bestätigt er. „Manchmal kann das ein Fass ohne Boden sein. Wenn man sieben Menschen vernimmt, dann ergibt sich daraus immer ein neuer Ermittlungsansatz“, erklärt Sebastian Held.
Hintergrund der Einsätze im Detail
Hintergrund des großangelegten Einsatzes im HSK war, wie schon von Sebastian Held erwähnt, ein geplanter Schlag gegen die Drogen-Szene.
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Begonnen hatten die Ermittlungen mit Festnahmen in Sundern, Amecke und Stockum. Die Beamten waren Mitte Februar diesen Jahres durch eine Kontrolle von zwei Männern in Meschede aufmerksam geworden, die eine Flasche Amphetaminöl zur Herstellung von aufputschenden Drogen dabei hatten. Die Vernehmung der Männer zog eine Kettenreaktion nach sich. Fünf Wohnungen in Sundern wurden durchsucht. Die Vernehmungen der Wohnungsmieter zogen weitere Durchsuchungen nach sich. „Manchmal sticht man in ein Wespennest“, sagt Sebastian Held.
Zehn Wohnungen waren insgesamt durchsucht worden. Die Ermittler hatten dort Drogen und Rohstoffe im Verkaufswert von fast zwei Millionen Euro sichergestellt. „Es ist einer der größten Schläge gegen die Betäubungsmittelszene im HSK“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft damals mit.
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Ob sich durch die aktuellen Festnahmen weitere Tatverdächtige ergeben werden, sei noch unklar. Die Ermittlungen dauern an.