Scharfenberg. Herbert Kunz aus Neheim merkt bei einer Fahrradtour, dass er an sein Limit kommt. Eine Verkäuferin aus Scharfenberg entpuppt sich als Retterin.
„Das hat mich berührt“, sagt Herbert Kunz aus Neheim schlicht. Er hat eine Alltagshelden-Begegnung gehabt – und teilt diese bei Facebook. „Gerade in Zeiten wie Corona soetwas zu erleben, das war schön“, sagt er. Für sein Posting erhält er viel Zuspruch.
Eine To Do-Liste bringt ihn auf die große Fahrrad-Tour
Herbert Kunz ist in seinem 60. Lebensjahr und hat sich eine To Do-Liste gesucht. „Wie man das eben macht, wenn man 60 wird“, sagt er. Mit dabei: eine Radtour. Am vergangenen Wochenende beschließt er, von Neheim aus über Ohlenbach nach Winterberg zu fahren – zum Dach des Sauerlandes.
Ostwind geht ihm nach einiger Zeit in die Beine
„Meine Frau hat mir noch gute Wünsche mit auf den Weg gegeben, dann bin ich los.“Brilon- So funktioniert das neue Drive-in in der InnenstadtNach 100 Kilometern jedoch merkt er schnell, wie der Ostwind ihm in die Beine geht. „Ich hab gedacht, Brilon, das schaffst du nicht mehr. Also wollte ich über Scharfenberg fahren in der Hoffnung, den Ostwind im Rücken zu haben“, beschreibt Herbert Kunz seine Route. Er kommt an sein Limit.
Verkäuferin packt ihm zwei Nussecken ein – doch das Geld fehlt
In Scharfenberg hält er an einem kleinen Dorfladen. Er will ein oder zwei Teilchen kaufen, die Beine sind schwer. Im Laden packt die Verkäuferin zwei Nussecken für ihn ein, während er selbst in seinem Rucksack nach Geld sucht. Doch: sein Portemonnaie liegt daheim.
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Auch die zehn Euro, die er als Reserve in seinem Rucksack aufbewahrt, sind aufgebraucht. „Das war mir sowas von peinlich“, sagt Herbert Kunz und lacht. „Ich stand da und sagte, tut mir leid.“
Mit Tulpen will er sich bedanken
Doch die Verkäuferin hat ein gutes Herz. „Bis nach Neheim lasse ich Sie so nicht fahren, um Gottes Willen. Nehmen Sie die eine Nussecke mit, die schenke ich Ihnen.“ Herbert Kunz ist einen Moment sprachlos. Mit dem Auto und einem Strauß Tulpen kehrt er einen Tag später zurück um sich zu bedanken und seine Schuld zu begleichen. Doch die Verkäuferin wehrt ab. Sie habe ihm die Nussecke geschenkt. Das Geld wolle sie nicht annehmen. Herbert Kunz lacht abermals. „Das sind Alltagshelden“, sagt er.
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