Brilon. Der Betrieb des Wochenmarkts in Brilon wurde Rahmen der Corona-Einschränkungen nicht untersagt. Erleben Wochenmärkte in Krisenzeiten einen Boom?

Um die Grundversorgung aufrechtzuhalten dürfen neben Supermärkten auch Wochenmärkte in der Coronavirus-Krise weiterhin öffnen. Der Verkauf beschränkt sich jedoch auf Lebensmittel und Floristik – Textilstände sind nicht gestattet. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens haben außerdem Auswirkungen auf das Kaufverhalten der

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Bürger, die auch an den Händlern des Briloner Wochenmarktes nicht spurlos vorbei gehen. Wo die einen von der vermehrten Nachfrage an frischen Lebensmittel profitieren, fehlt es anderen Markthändler durch das Kontaktverbot an Kundschaft.

Kartoffeln und Eier gefragt

„Am Anfang war der Andrang wirklich extrem. Jetzt hat es sich wieder normalisiert und ist etwas ruhiger“, berichtete Händlerin Anita Voß vom Voß Landhandel aus Delbrück-Westenholz. Sie verkauft die zurzeit am wohl beliebtesten Produkte des Briloner Wochenmarktes: Kartoffeln, Eier und Gemüse.

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Auch die Mengen der getätigten Einkäufe bei ihr waren zu Anfang der Corona-Krise etwas höher als zuvor, was sich nicht unbedingt durch Hamsterkäufe erklären lässt, sondern dadurch, dass viele Bürger vermehrt selbst kochen, anstatt essen zu gehen.

Sensibilität für die Herkunft der Produkte

Generell beobachtet Anita Voß eine wachsende Sensibilität der Käufer für die Herkunft der Produkte, was auch Thomas Brülle von der Gärtnerei Sonnenau aus Lippstadt bekräftigte. An seinem Stand gibt es unter anderem Gemüse und Obst. Regionale und saisonale Produkte seien nach ihm jedoch schon immer gefragt, nicht erst jetzt zur Corona-Zeit. „Was sich jedoch bestätigt ist die gute Resonanz auf dem Briloner Markt – hier ist es immer gut besucht“, so Thomas Brülle. Von einem unkontrollierten Ansturm ist dabei nicht die Rede, denn sowohl Händler als auch Käufer halten sich an den Mindestabstand und die Hygieneregeln.

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Am Samstag wurde es voll auf dem Marktplatz

Am Samstagvormittag wurde es allerdings zwischenzeitlich ziemlich eng auf dem Marktplatz in Brilon – der Mindestabstand von 1,5 bis zwei Metern war für Besucher beim Gang über den Wochenmarkt mitunter allenfalls mit größter Aufmerksamkeit einzuhalten. Es herrschte Hochbetrieb.

Fehlende Laufkundschaft bei Floristen

Weniger frequentiert wird aktuell der farbenfrohe Stand von Florist Klaus Willeke von der Gärtnerei Willeke. „Dadurch, dass viele zu Hause bleiben, fehlt uns die Laufkundschaft und damit fast 40 Prozent Umsatz“, erklärte der Händler.

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Auch auf anderen Märkten in Nachbarstädten hat die Gärtnerei mit fehlender Kundschaft zu kämpfen. Hinzu kommt das Wegfallen von Aufträgen zur Bepflanzung beispielsweise in Hotels. Von einem Verbot von Floristen auf den Wochenmärkten hält Klaus Willeke allerdings nicht viel: „Ein Markt funktioniert nicht anderes als ein Supermarkt. Dort etwas für den Verkauf zu verbieten wäre auch überflüssig.“