Brilon/Hochsauerlandkreis. Zahlreiche Betrüger nutzen die Coronakrise aus, um die Menschen um ihr Geld zu bringen. Das sind die boshaften Maschen der Kriminellen.

Das
Coronavirus lockt Trickbetrüger an, die sich ganz neue Maschen einfallen lassen. „Wir hatten bisher laut Landeskriminalamt noch keinen derartigen Betrugsversuch im Hochsauerlandkreis“, sagt Laura Burmann, Pressesprecherin der Polizei Hochsauerlandkreis – mit einer Ausnahme: In Winterberg hatten sich zwei Männer als Polizisten ausgegeben und einen Autofahrer angehalten. Sie wollten von ihm wegen eines angeblichen Verstoßes gegen Corona-Auflagen Geld.

Allerdings fasst die Polizeiwache auf ihrer Seite die wichtigsten Tipps zur Prävention der neuen Betrugsmaschen zusammen.

Enkeltrick

Die Täter rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte (meistens Enkel oder Neffen) oder gute Bekannte zu sein und täuschen vor, dass ein finanzieller Engpass bestehe. Gleichzeitig bitten sie um hohe Bargeldbeiträge. Aktuell nutze der „Falsche Enkel“ am Telefon die Angst vor dem Corona-Virus aus, um ältere Menschen um ihr Geld zu betrügen. Sie behaupten, sie hätten sich mit dem Virus infiziert und würden nun in einem Krankenhaus liegen und Geld für die Behandlung bzw. teure Medikamente brauchen. Die Polizei rät, direkt nach dem Namen des Angehörigen zu fragen, misstrauisch zu reagieren oder einfach aufzulegen. Zudem sei es wichtig, sich mit einem eigenen Anruf bei den Angehörigen zu erkundigen, ob die Behauptungen zutreffen würden.

Phishing-Emails

Die Täter behaupten, als Dienstleister im Online-Sektor, zum Beispiel Banken und Sparkassen, nur per Telefon oder E-Mail weiterhelfen zu können. Schon die Volksbank Marsberg hatte in einem ausführlichen Facebook-Statement vor dieser Methode gewarnt. Die Kundinnen und Kunden würden per E-Mail aufgefordert, ihre Daten abzugleichen, insbesondere Passwörter oder andere sensible Daten auf Web-Seiten einzugeben, die täuschend echtaussehen. Tatsächlich werden die Daten auf eine betrügerische Seite eingegeben und die Täterinnen und Täter gelangen so in den Besitz aller nötigen Angaben, um diese wiederum für weitere Betrüge nutzen zu können. Die Polizei rät, niemals auf den Link zu klicken, der in diesen Mails enthalten ist. Kreditinstitute würden grundsätzlich keine vertraulichen Daten per E-Mail, per Telefon oder per Post von Kunden anfordern. Bei Unsicherheiten solle man mit dem Institut Rücksprache halten.

Spendensammler

Vor einem konkreten Corona-Betrugsversuch warnt die Lebenshilfe in Brilon. Die Lebenshilfe Hochsauerlandkreis weist darauf hin, dass im Moment Personen in ihrem Namen Spenden an Ausgängen von Supermärkten in Brilon sammeln. Dabei handele es sich offenbar um Betrüger, so die Lebenshilfe. Auf äußerst aufdringliche Art, gut ausgestattet mit einer Spendendose mit dem Logo der Lebenshilfe, versuchen sie Bargeld von Passanten einzutreiben, heißt es in einer Mitteilung. „Als Lebenshilfe HSK möchten wir ausdrücklich Abstand zu diesen Vorgängen nehmen! Wir möchten unsere Mitglieder, Kunden und alle Menschen vor Trittbrettfahrern eindringlich warnen, welche die derzeitige Krise ausnutzen, um sich unter falschen Vorgaben zu bereichern.

Angeblicher Corona-Test an der Haustür

Im Benachbarten Kreis Höxter meldet die Polizei eine weitere Masche: Männer in Schutzbekleidung gaben an der Haustür bei einem Mann an, vom Gesundheitsamt zu kommen. Auf Grund eines Vorfalls vom Vortag in der Nähe der Wohnung müsse man nun eine Speichelprobe für einen Corona-Test entnehmen. Die Probe wurde an der Wohnungstür genommen, ohne dass die Unbekannten herein gelassen wurden. Daher sei offensichtlich in diesem Fall kein weiterer Schaden entstanden., so die Polizei Sie weist darauf hin, dass hier nicht das Gesundheitsamt tätig war. Berechtigte Personen würden nur nach Aufforderung und Terminabsprache eine Wohnung aufsuchen, um entsprechende Speichelproben zu entnehmen. Sie könnten sich zudem ausweisen.