Hochsauerlandkreis/Brilon. Fünf HSK-Kliniken schließen sich zusammen, um effektiver gegen Corona und Covid-19 zu kämpfen. Um diese Häuser geht es und das ist ihr Plan.

Die fünf Krankenhäuser im östlichen Hochsauerlandkreis haben sich trägerübergreifend zu dem gemeinsamen „Corona-Zentrum Hochsauerland Süd/Ost" zusammengeschlossen.

Ziel ist die dezentral organisierte, optimierte Versorgung von mit dem Coronavirus infizierter Patienten jeden Schweregrades. Beteiligt sind das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, die Elisabeth-Klinik Bigge, das St. Franziskus-Hospital Winterberg, das St. Marien-Hospital Marsberg und das Maria Hilf-Krankenhaus Brilon.

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Die trägerübergreifende Kooperation wurde in den vergangenen Tagen gemeinsam mit dem HSK-Gesundheitsamt abgestimmt.

Plan: Behandlung aufteilen und Kampf gegen Corona bündeln

Und so sieht das Konzept aus: Das auf Lungenerkrankungen spezialisierte und entsprechend mit Spezialisten und technischem Equipment ausgestattete Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft in Schmallenberg nimmt schwer erkrankte Patienten auf. Das Briloner Krankenhaus, das als eines von kreisweit zwei Krankenhäusern über eine eigene Isolierstation mit 14 Betten verfügt, nimmt im Rahmen dieser Kapazität ebenfalls schwer erkrankte Patienten auf sowie Patienten mit mittelschweren und leichten, aber stationär behandlungsbedürftigen Symptomen.

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Das St. Franziskus-Hospital in Winterberg und das Marsberger St. Marien-Hospital sind Anlaufstelle für leichtere, aber ebenfalls stationär behandlungsbedürftige Patienten. Das Marsberger Krankenhaus leistet darüber hinaus gemeinsam mit der Elisabeth-Klinik Bigge den drei anderen Kliniken logistische Unterstützung, etwa bei der Beschaffung von Materialien, Medikamenten und gegebenenfalls auch Personal.

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Rückfallstruktur aufbauen

Zudem bauen die beiden Häuser in Marsberg und Bigge eine sogenannten Rückfallstruktur für den Fall auf, dass bei einer Zunahme von Covid-19-Erkrankungen der Platz in den anderen drei Häusern nicht reichen sollte. Außerdem stehen die Elisabeth-Klinik und das St. Marien-Hospital für die chirurgische Versorgung von Covid-19-Patienten zur Verfügung.

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Durch das abgestimmte, gemeinsame Vorgehen sollen die Intensiv-, Beatmungs- und Isolationsbettenkapazitäten aufgestockt werden, betonen die Kliniken in einer gemeinsamen Erklärung. Die Kooperation werde die bisherige Versorgung der einzelnen Häuser nicht einschränken. Alle Leistungen seien wie gewohnt möglich.

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Wie der Verwaltungsleiter des Briloner Krankenhauses, Ludger Weber, auf Anfrage der WP sagte, stehe für die Mitarbeiter ausreichend Schutzausrüstung zur Verfügung. Mittlerweile zeichne sich auch eine Entspannung bei den Bestellungen und Lieferungen ab. Am Nachmittag noch seien weitere Mundschutzmasken am Schönschede eingetroffen.

Zwei bestätigte Fälle im Maria Hilf Brilon

Im Maria Hilf-Krankenhaus werden derzeit – Stand Mittwoch – zwei akute Fälle und zwei Verdachtsfälle behandelt. "In den angezeigten, gefährdeten Bereichen", so Weber, sei die Verwendung der Schutzausrüstung selbstverständlich, dazu gehört auch die zentrale Patientenaufnahme. Kreisweit befanden sich am Dienstag 16 der insgesamt 209 Covid-19-Patienten in stationärer Behandlung. 79 galten als genesen.