Hochsauerlandkreis. Im Hochsauerland gibt es 115 Hausarztpraxen. Die Mitarbeiter gehen in der Corona-Pandemie an ihre Grenzen. Hinzu kommt: Es gibt Erschwernisse.
Die zahlreichen Ärzte und ihre Angestellten gehen in der Coronavirus -Pandemie an ihre Grenzen und darüber hinaus. 115 hausärztliche Praxen, so die Kassenärztliche Vereinigung, gibt es allein im Hochsauerlandkreis. Und alle sind immer noch in Betrieb. In einer Praxis mit mehreren Medizinern sei ein Arzt krankheitsbedingt ausgefallen, aber auch der Praxisbetrieb laufe weiter, so das HSK-Gesundheitsamt.
Keine Ausnahmen – Termin für Quartalsabrechnungen bleibt
Gerade jetzt zum Quartalsende müssen die Praxen mit den Abrechnungen fertig werden.
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„Die Abgabetermine für die Quartalsabrechnungen behalten auch während der Corona-Pandemie weiterhin ihre Gültigkeit. Nur so kann eine fristgerechte Bearbeitung und somit pünktliche Zahlungen an die Ärzte gewährleistet werden“, sagt die Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung, Vanessa Pudlo in Dortmund.
Problem: Durchweg ausreichende Schutzkleidung nicht vorhanden
Immer noch gibt es Probleme durchweg ausreichende Schutzkleidung für Ärzte und Mitarbeiter zu bekommen.
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Dazu die Kassenärztliche Vereinigung auf Anfrage unserer Zeitung: „Es bestehen derzeit leider immer noch Lieferengpässe. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe versucht seit mehreren Wochen auf allen Ebenen weltweit und über alle verfügbaren Kanäle persönliche Schutzausrüstung (PSA) für die Arztpraxen in Westfalen-Lippe zu beschaffen. Dieses Vorhaben wird allerdings durch Grenzschließungen und daraus resultierende Einschränkungen im Waren- und Güterverkehr weiter erschwert. Die KVWL weiß selbstverständlich um den aktuell sehr großen Bedarf aller niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte hinsichtlich der Ausstattung mit PSA und versucht daher mit allen verfügbaren Mitteln, sie zu unterstützen.“
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35 Corona-Diagnosezentren in Westfalen-Lippe
Die KVWL habe bereits 35 Diagnosezentren in Westfalen-Lippe eingerichtet, in denen Patienten – nach ärztlicher Indikation und entsprechender Anmeldung – mittels einer Abstrichentnahme auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet werden. In einem zweiten Schritt werden nun – ebenfalls flächendeckend in Westfalen-Lippe – Behandlungszentren eingerichtet werden, in denen Coronavirus-Infizierte und symptomatische Verdachtsfälle behandelt werden können.
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Die Planungen hierzu laufen derzeit auf Hochtouren. Vanessa Pudlo: „Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Infektionsketten zu unterbrechen und weitere Infektionen zu verhindern, da durch das Aufsuchen der speziell eingerichteten Zentren Kontakte zu anderen Patienten sowie zu Ärzten und Praxispersonal vermieden werden. Zugleich sollen die vorhandenen Ressourcen so besser gebündelt werden.“
Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die nordrhein-westfälische Landesregierung und der Bund versuchen, Nachschub hinsichtlich Schutzausrüstungen für Ärzte zu bekommen.