Winterberg. Schutzkleidung ist wegen Corona knapp: Das Byzille-Team aus Winterberg näht Mundschutze. Die Nachfrage ist riesig. Es gibt aber zwei Probleme.

Schutzkleidung im Kampf gegen das Coronavirus wird derzeit überall knapp. Das Byzille-Team aus Winterberg hat sich eine Lösung einfallen lassen. Sie nähen Mundschutze auf Bestellung. Ihr Facebook-Post schlägt dabei ein wie eine Bombe und sorgt für eine Flut an Aufträgen.

Schwester bei der Apotheke klagt über fehlenden Schutz

Carolin Sommer klingt fast ein bisschen perplex, wenn sie erzählt wie gut ihr Facebook-Post angekommen ist. „Wir haben für uns überlegt, was wir nun tun können. Wir geben in unserem Stoffladen auch Nähkurse und entwickeln immer neue Ideen.

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Da mein Vater krank ist und im Krankenhaus liegt und wir ihn nicht besuchen dürfen, haben wir uns eben überlegt, wie wir das tun können, wenn die Situation sich wieder etwas entspannt hat.“ Zudem arbeite ihre Schwester in der Apotheke und berichte von fehlender Schutzkleidung.

Die Resonanz auf Facebook-Post ist groß

„Also haben wir angefangen, nachdem wir unsere restlichen Aufträge abgearbeitet haben, Mundschutze zu nähen. Auch, um uns gegenseitig zu schützen.“ Sie posten die Idee mit einem Bild bei Facebook – und die Resonanz ist groß. „Wir könnten nun 24 Stunden arbeiten. Jeder will diesen Mundschutz“, sagt Carolin Sommer.

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Sie weißt allerdings explizit darauf hin, dass der Mundschutz nicht den Träger schütze, sondern nur die Menschen um diesen herum. Er diene dazu, dass beim Sprechen oder Niesen keine Flüssigkeiten zu einer anderen Person gelangen. Er sei aus 100 Prozent Baumwolle und waschbar, besitze zudem eine Filteröffnung. „Ihr könnt ihn jederzeit benutzen, z.B. beim Einkaufen, um die Kassiererin nicht zu gefährden“, heißt es im Facebook-Post.

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Pflegedienst aus Bad Berleburg ordert Großbestellung

Derzeit arbeitet sie eine Großbestellung für einen Pflegedienst in Bar Berleburg ab, der ältere Menschen und Kinder mit Diabetes betreut. Eine Firma aus Soest will 1000 Mundschutze und auch der Tourismuschef aus Winterberg hat angefragt. Seit dem Aufruf nähen sie und ihre Kolleginnen also rund um die Uhr.

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„Schwierig ist nur, dass der Stoffmarkt so gut wie abgegrast ist“, sagt Carolin Sommer. „Wir würden liebend gerne alle Bestellungen abdecken, aber es ist schwierig an Material zu kommen.“ Trotzdem produzieren sie derzeit jeden Tag und versuchen, dem Andrang gerecht zu werden.