Altkreis Brilon. Der Ostwind sorgt für gefühlt warme Temperaturen, die relative Feuchtigkeit erinnert an Hochsommertage. Das birgt auch Risiken im Altkreis Brilon
Seit Freitag vergangener Woche zeigt der Kalender offiziell den Frühling an, die Temperaturen halten sich in den kommenden Tagen aber weiterhin nicht daran. Die Sonne macht bis zum Donnerstag aber Überstunden.
Das Wetter auf dem Berg
Lediglich -4,7°C betrug die tiefste Temperatur auf dem Kahlen Asten in den Hochwintermonaten Dezember bis Februar. Knapp -7°C waren es am Montagmorgen und auch Dienstag ist es früh nur unwesentlich milder.
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Zusammen mit dem Ostwind fühlen sich diese Werte oben auf den Bergen und in freien Lagen an wie -15°C. Erklären sind diese außergewöhnlichen Temperaturen für diese Wintersaison mit der Nordostwetterlage, welche sich in den letzten Monaten zu keinem Zeitpunkt einstellen konnte. Neben den kalten Temperaturen bringen die Ostwinde auch extrem trockene Luft und damit einen weitgehend wolkenlosen Himmel.
So liegt die relative Feuchte an den Nachmittagen oft unter 40 Prozent und entspricht damit einem sonnigen Hochsommertag. Die oberen Schichten der Böden trocknen so schnell wieder ab und so steigt sogar die Waldbrandgefahr wieder etwas an.
Eine allmähliche Wetteränderung kündigt sich für den Donnerstagnachmittag an. Während der Tag noch sonnig und kalt startet, ziehen ab den Mittagsstunden etwas dichtere Wolken auf. Sie deuten insgesamt unbeständigeres Wetter für den Freitag an, bringen aber auch erst dann die ersten schwachen Niederschläge.
Das Wetter für die Medebacher Bucht und Marsberg
„Jürgen“ heißt das Hochdruckgebiet, welches an einer für dieses Winterhalbjahr sehr ungewöhnlichen Position liegt. Mit seiner Lage über dem Süden Skandinaviens transportiert es an seiner Ostflanke sehr kalte Luft über das Norddeutsche Tiefland bis zum Rothaargebirge und trifft dabei zunächst auf Marsberg, Hallenberg und Medebach.
Diese Luft ist auch hier sehr trocken und so kann man die frisch gewaschene Wäsche bereits nach kurzer Zeit wieder reinholen. Der böige Wind und eine Luftfeuchtigkeit unter 50 Prozent leisten hier ganze Arbeit. Dazu kommt ein stahlblauer Himmel, an welchen sich nur ganz vereinzelt mal wenige Schönwetterwolken trauen.
Jetzt kurz nach Frühlingsanfang, wo Tag und Nacht genau gleich lang sind, zeigt sich die Sonne so also bereits 12 Stunden lang. Das sind bereits vier Stunden länger als sie es an einem wolkenlosen Tag im Dezember schaffen würde. Trotz dieser Sonnenleistung werden es an den Nachmittagen nur wenig mehr als 5 bis 7°C, zusammen mit dem Wind fühlt sich das Ganze an wie etwa 0°C. Nachts sinken die Werte überall in den leichten bis mäßigen Frostbereich. Am Donnerstag ziehen einige Wolkenfelder durch, vorerst aber trocken.
Das Wetter für den Nordkreis
Wie rund um Winterberg und in der Medebacher Bucht versucht der beginnende Frühling auch rund um Brilon und Olsberg mit einem wolkenlosen Himmel ordentlich Eindruck zu schinden. Er schafft das nur bedingt, denn auch hier führt der Ostwind kalte Luft aus Russland heran. Trotzdem ist es hier etwas angenehmer als z.B. rund um Marsberg oder in Winterberg.
Je weiter der Wind auf Südost dreht desto leichter stellt sich ein erwärmender Effekt für das Ruhrtal und die Briloner Hochfläche ein. Der Wind fällt hier quasi vom Rothaargebirge herunter und erwärmt sich etwas mehr als es ohne das Gebirge eigentlich zu erwarten wäre. So sind die Nächte nicht ganz so kalt wie in den anderen Orten der Region und am Tag schafft es die Sonne die Temperaturen mal nahe bis an die 10°C-Marke heranzutreiben.
Sollte der Wind allerdings während der Nacht einschlafen, wie es vor allem in einigen geschützten Tälern möglich ist, kann es auch hier für mäßigen Nachtfrost reichen. Die kälteste Phase ist dann am Donnerstag überstanden. Der Tag beginnt nochmals sehr sonnig, ab den Mittagsstunden werden die Wolken aber mehr und die Sonne hat es schwerer. Der Wind lässt nach und es wird etwas milder.
Der Wetter-Trend
Leicht wechselhaft – so kann man das Wetter für das kommende Wochenende beschreiben. Die Sonne zeigt sich nur noch ab und an und teils ist etwas Regen möglich. Am Berg sind sogar einige Flocken dabei. Mehr unter www.wetter-sauerland.de