Brilon/Winterberg/Willingen. Szene-Kneipen im HSK wollten freiwillig schließen im Kampf gegen das Coronavirus, andere lieber weitermachen. Der NRW-Regierung schafft Tatschen.

Um die Ausbreitung des Coronavirus in NRW und bundesweit zu verlangsamen, werden landesweit viele Vorkehrungen getroffen, die das öffentliche Leben stark einschränken. Veranstaltungen werden abgesagt, öffentliche Einrichtungen schließen. Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, lässt zum Beispiel auch die Stadt Essen nun auch alle Bars, Kneipen schließen.

Etliche Clubs und Szene-Gastronomien im Hochsauerlandkreis hatten nach diesem Wochenende freiwillig eine Pause verordnet. Es gab eine Reihe von Facebookpostings und öffentliche Stellungnahmen der Gastwirte bis zum Sonntagmittag.

Zwischenzeitlich hat die NRW-Landesregierung am Sonntagnachmittag Tatsachen geschaffen: Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie weitere gravierende Einschränkungen für den Freizeitbereich des bevölkerungsreichsten Bundeslandes beschlossen. „Wir müssen in dieser ernsten Lage die notwendige Versorgung in vollem Umfang sicherstellen. Aber alle Freizeitaktivitäten und nicht unbedingt notwendige sozialen Kontakte müssen unverzüglich vermieden werden“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Noch am Sonntag sollen durch Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums nahezu alle Freizeit-, Sport-, Unterhaltungs- und Bildungsangebote im Land eingestellt werden, wie die Staatskanzlei in Düsseldorf nach einer Kabinettssitzung mitteilte. Demnach müssten bereits ab Montag alle Bars, Clubs, Diskotheken, Spielhallen, Theater, Kinos und Museen schließen. Ab Dienstag sei dann auch der Betrieb von Fitness-Studios, Schwimm- und Spaßbädern sowie Saunen untersagt. Ebenso ab Dienstag sind den Angaben zufolge Zusammenkünfte in Sportvereinen und sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie die Wahrnehmung von Angeboten in Volkshochschulen, Musikschulen und sonstigen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen nicht mehr gestattet. Bibliotheken, Restaurants, Gaststätten und Hotels sollen in ihrem Betrieb an strenge Auflagen gebunden werden, die eine Verbreitung des Coronavirus verhindern. Banken und Einzelhandelsbetriebe, insbesondere für Lebensmittel, Apotheken und Drogerien bleiben geöffnet. Die Regelungen sollen laut Staatskanzlei zunächst bis zum 19. April gelten.

Das sagten die Gastwirte aus dem HSK, bevor der Erlass in Kraft getreten ist:

Die Tenne in Winterberg schließt vorerst

„Wir können und wollen nicht mehr die Verantwortung für unsere Mitarbeiter und vor allem für Euch als unsere Gäste übernehmen“, schreibt die Tenne auf ihrer Facebook-Seite.

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Der Samstag sei „unser vorerst letzter Öffnungstag“. Die Tenne Winterberg habe eine lange Tradition von fast 60 Jahren hinter sich. „Wir versprechen: Wir werden auch diese Zeit überstehen und kommen mit unserem Team aus grandiosen, einzigartigen Mitarbeitern an den Theken, im Service, Türstehern, Reinigungskräften, Garderobe , DJ’s und mit noch mehr Motivation und Energie für Euch wieder zurück!

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Wir hoffen das die zuständigen Ämter handeln und kurzfristig verfügen den Betrieb auch behördlich zu untersagen, das würde uns in der Schließzeit nicht unerheblich helfen. Wir werden Euch informieren, sobald sich unsere Türen wieder öffnen. Wir hoffen, dass diese Maßnahme zur Gesundheit aller und insbesondere unserer älteren Generation beitragen wird.“

Das Brauhaus Willingen schließt vorerst

Brauhaus Willingen schließt ab Montag. „Ab nächster Woche bleibt unser Partybereich auf unbestimmte Zeit geschlossen. Sobald es weitergeht melden wir uns“, heißt es auf der Facebookseite.

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Certic Corner Brilon schließt vorerst

Das Celtic Corner in Brilon schließt ebenfalls - zunächst bis zum 25. März. „Lieben Gäste, eure Gesundheit liegt uns genauso am Herzen wie die Gesundheit unseres Teams daheim.“ Daher werde die Gaststätte vorläufig geschlossen. „Dies ist nur ein kleiner Beitrag, aber in unseren Augen ein Schritt in die richtige Richtung zum Wohle Aller“, heißt es auf der Facebookseite.

Kump Brilon schränkt Betrieb ein

„Die Entwicklungen der letzten Tage geben uns sicher allen zu denken.

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Das Coronavirus verbreitet sich nun auch im Sauerland und Brilon- Die Kneipennacht wird auf den Herbst verschoben! Die Situation ist auch für uns ungewöhnlich und erfordert ein überlegtes Handeln. Wir werden der Empfehlung der Bundesregierung vom Donnerstag, den 12. März 2020 folgen und bis auf Weiteres auf Veranstaltungen verzichten“, schreibt das Kump. Der normale Kneipenbetrieb werde vorerst fortgesetzt. „Weitere Maßnahmen um die Gesundheit der Gäste und Mitarbeiter zu gewährleisten werden wir in den kommenden Tagen diskutieren und umsetzen.“

Ratsschänke Brilon macht weiter

Die Ratsschänke in Brilon lässt den Betrieb bis auf Weiteres weiterlaufen wie bisher. Das gelte solange, bis eine eine entsprechende Anweisung der Stadt Brilon komme, so der Betreiber zur WP.