Hallenberg/Züschen. An de Landesgrenze bei Hallenberg, in Somplar, liegt eines der größten Familienunternehmen der europäischen Holzindustrie, die Ante-Gruppe.
Die Ante-Gruppe hat auch im vergangenen Jahr ihren Wachstumskurs fortgesetzt und das beste Ergebnis der Firmengeschichte eingefahren. Der Bruttoumsatz stieg auf 240 Millionen Euro, die verarbeitete Holzmenge um 14 Prozent. An vier Standorten beschäftigt das Unternehmen inzwischen mehr als 1000 Mitarbeiter.
„Als eines der führenden Familienunternehmen der Holzindustrie bekennen wir uns zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit,“ so Jürgen Ante, in dritter Generation Geschäftsführender Gesellschafter der Ante-Gruppe. Ziel sei, „wirtschaftlichen Erfolg, Ökologie und soziale Verantwortung in Einklang zu bringen”.
Schäden lassen Holzpreis rutschen
Ein wichtiger Erfolgsfaktor war in der Vergangenheit das organische Wachstum. Für das laufende Jahr plant Ante mit einem Umsatz von 280 Millionen Euro. Wesentlicher Treiber der Entwicklung ist das Exportgeschäft, das 2019 um rund 30 Prozent zugelegt hat.
Charakteristisch für das abgelaufene Geschäftsjahr war neben dem Wachstum auf der Mengenseite ein anhaltender Preisdruck auf den Absatzmärkten. Die lange Lagerdauer des bei den Stürmen der vergangenen zwei Jahre angefallenen Schadholzes und ein zunehmender Schädlingsbefall im vergangenen Sommer haben die Qualität des Holzes und damit die zu erzielenden Erlöse beeinflusst.
Familienbetrieb in dritter Generation
Das Unternehmen wurde 1927 in Züschen als Betrieb zur Herstellung von Gruben- und Schnittholz sowie Besenstielen von Josef Ante gegründet.
1979 erfolgte mit dem Bau des Standorts in Bromskirchen-Somplar der Sprung über die Landesgrenze.
Der anhaltende Wachstumskurs der Ante-Gruppe spiegelt sich auch in den Mitarbeiterzahlen wider.
Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - das sind 150 mehr als im Vorjahr.
Darüber hinaus engagiert sich Ante seit Jahrzehnten für die Ausbildung junger Menschen - aktuell mit 50 Azubis und dualen Studenten.
Auf der anderen Seite sind die Einkaufspreise sowie der Qualitätsmix für Rundholz deutlich gesunken, so dass sich Ante auch weiterhin im internationalen Wettbewerbsumfeld „gut aufgestellt“ sieht.
Die anhaltend gute Baukonjunktur in Mitteleuropa mit deutlich zunehmendem Holzbau-Anteil verstärke diesen positiven Trend zusätzlich, teilt das Unternehmen mit.
Um auch in Zukunft wachsen zu können, setze man die im vergangenen Jahr begonnenen Investitionen an den vier Standorten in diesem Jahr mit einem Gesamtvolumen von 40 Millionen Euro fort.
Neue Brettsperrholz-Produktion in Sachsen-Anhalt
Schwerpunkte sind unter anderem die Verdopplung der Pellets-Produktionskapazitäten, der Neubau eines Heizwerks mit zusätzlichen Trocknungsanlagen in Rottleberode (Südharz), die Neugestaltung des Rundholzplatzes und der Aufbau der Brettsperrholz-Produktion in Somplar und Berga; außerden unterhält das Unternehmen einen Standort im polnischen Kozuchow, wo Haus- und Gartenprodukte hergestellt werden.
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Neben dem angestammten Geschäft mit Schnittholz, Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz sowie den Produkten für Haus und Garten hat Ante sein Portfolio im vergangenen Jahr um den Bereich Brettsperrholz (BSP) erweitert, dazu einen Standort in Berga übernommen und dort das Unternehmen HBS Berga gegründet. Dank bester Schall- und Wärmedämmeigenschaften ergänzt Brettsperrholz die Produktpalette um einen nachhaltigen, zukunftsweisenden Baustoff. Unterm Strich, so das Unternehmen, binde man jedes Jahr rund vier Millionen Tonnen CO2