Winterberg. Mitte kommender Woche soll in Winterberg am St. Franziskus-Hospital die Corona-Abstrichstelle in Betrieb genommen werden.
Im Außengelände des St. Franziskus-Hospitals in Winterberg laufen die Vorbereitungen für den Aufbau einer ambulanten Abstrichstelle zur Untersuchung auf das Covid-19-Virus auf Hochtouren. Dort sollen voraussichtlich ab Mitte nächster Woche symptomatische Personen getestet werden, die entweder vom Hausarzt oder vom Gesundheitsamt an die Abnahmestelle überwiesen werden.
Das teilte das Krankenhaus am Freitag mit. Patienten, die über grippale Symptome klagen und den Verdacht haben, an Covid-19 erkrankt zu sein, werden gebeten, sich zunächst an die Hotline 0291 –942202 bzw. den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung 116117 zu wenden und dort ihren Fall zu schildern.
In enger Abstimmung mit Hausärzten der Region
„Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass sich Menschen nur nach vorhergehender Kontaktaufnahme mit der Hotline bzw. dem Bereitschaftsdienst sowie nach telefonischer Anmeldung bei uns dort einfinden dürfen“, so die Leitende Oberärztin der Inneren Medizin, Ursula Dohle. Die Abstrichentnahme findet ausschließlich zu folgenden Zeiten statt: montags bis donnerstags zwischen 9 und 16 Uhr sowie freitags zwischen 9 und 14 Uhr statt.
Besuchszeiten eingeschränkt
Die seit Donnerstag verfügte Einschränkung der Besuchszeiten im St. Franziskus-Hospital trifft nach Angaben von Geschäftsführer Pulver in der Bevölkerung auf großes Verständnis.
Besuche sind nur noch zwischen 14 und 17 Uhr gestattet und pro Patient jeweils nur ein Besucher; in begründeten Fällen sind Ausnahmen möglich.
„Wir sind davon überzeugt, dass wir damit mögliche Infektionsketten unterbrechen bzw. zukünftige Infektions- und Verdachtsfälle schnell erkennen und isolieren zu können. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die weitere Verbreitung des Virus einzudämmen oder doch zumindest zu verlangsamen.“
Wie das Krankenhaus weiter mitteilt, arbeite man eng mit den niedergelassen Hausärzten der Region Winterberg/Hallenberg/Medebach zusammen. Ein informelles Treffen zum Erfahrungsaustausch und zur Planung des weiteren Vorgehens sei für die kommenden Woche geplant. Ursula Dohle: „Unsere Ärzte und Pflegekräfte im St. Franziskus sind hoch motiviert. Gemeinsam tun wir alles, damit wir auf alle nurdenkbaren Situationen vorbereitet sind.“ Täglich bewertet ein interdisziplinär aufgestelltes Team die dynamische Lage.
Planbare Operationen verschoben
Die Geschäftsführung des Krankenhauses begrüßt die Entscheidungen der Bundeskanzlerin und der Regierungschefs der Länder ausdrücklich. In Berlin wurde Donnerstagabend der Beschluss gefasst, dass sich alle Krankenhäuser auf den zu erwartenden Anstieg an Intensiv- und Beatmungskapazitäten zur Behandlung von Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen durch Covid-19 konzentrieren sollen. Dafür sollen, soweit medizinisch vertretbar, ab Montag grundsätzlich alle planbaren Aufnahmen, Eingriffe und Operationen in allen Krankenhäusern auf unbestimmte Zeit verschoben und ausgesetzt werden. „Nach Bekanntwerden dieser Entscheidungen haben wir umgehend damit begonnen, in unserem Krankenhaus die dafür notwendigen Schritte zu veranlassen. Die wichtige Botschaft lautet: Die Versorgung unserer Patienten und die Behandlung von Notfällen ist und bleibt gewährleistet!“
„Keine negativen Auswirkungen auf den Sanierungsprozess“
Der Krankenhaus-Geschäftsführer und der Generalbevollmächtigte des St. Franziskus-Hospitals, Dr. Christoph Niering, sind optimistisch, dass diese einschneidenden Maßnahmen den fortschreitenden Sanierungsprozess des St. Franziskus-Hospital nicht negativ beeinflussen werden. „Die Bundeskanzlerin und die Regierungschefs der Länder haben unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie die Krankenhäuser nicht im Stich lassen werden. Durch gesetzliche Maßnahmen soll zügig sichergestellt werden, dass die durch diesen Schritt entstehenden wirtschaftlichen Folgen für die Krankenhäuser seitens der gesetzlichen Krankenkassen ausgeglichen werden und kein Krankenhaus dadurch in eine wirtschaftliche Notlage gerät. Das ist ein gutes Signal für unsere Klinik und die gesamte deutsche Krankenhauslandschaft!“
Hospital wichtig für Grund- und Notfallversorgung
Gemeinsam mit allen in der Stadt Verantwortung tragenden Bürgern, Institutionen und Wirtschaftsunternehmen sehe sich das St. Franziskus-Hospital Winterberg gut gerüstet, die Corona-Krise zu meisten, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
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Andreas Pulver: „Spätestens jetzt wird klar, wie wichtig unser lokales Krankenhaus für die Grund- und Notfallversorgung unserer Bevölkerung und unserer Gäste ist. Das kann man nicht oft genug unterstreichen“, so der Tenor eines Gesprächskreises verschiedener Unternehmer, der Winterberg Touristik und Wirtschaft und des Stadtmarketingvereins unter Beteiligung des Krankenhausesam Freitagmorgen.