Olsberg. Turmfalken sind in der Region selten. Falkner René Rückheim möchte, dass sich in Olsberg die Tiere ansiedeln. Er hat bereits einen Plan.
Normalerweise sieht man einen Turmfalken in freier Wildbahn in der hiesigen Region recht selten. Das könnte sich alsbald ändern, wenn sich ein Turmfalkenpärchen im neuen Nistkasten im Giebel von Remmers alter Scheune an der Briloner Straße, der ehemaligen B 480, niederlässt.
Dieser Nistkasten unterscheidet sich allerdings von anderen Nistkästen in Wald und Flur erheblich. Er ist mindestens dreimal so groß und hat an der Vorderfront einen breiten Einflugbereich. Schließlich ist ein Turmfalke wesentlich größer als ein Star oder eine Meise für die meist ein normaler Nistkasten mit einer Öffnung von drei bis vier Zentimeter Durchmesser am Baum reicht.
Vogel des Jahres 2007
Die Idee an der Scheune seiner Schwägerin Judith Rosenkranz einen Nistkasten für Turmfalken anzubringen, stammt von Falkner René Rückheim aus Scharfenberg. Gebaut hat diesen – und noch einen weiteren Nistkasten –, der im Wald seines Heimatdorfes installiert werden soll, Herbert Hertwig aus Elleringhausen. Nach Informationen von René Rückheim ist der Turmfalke (im Volksmund auch Rüttelfalke genannt) die meist vorkommende Falkenart in Deutschland und wurde im Jahr 2007 zum Vogel des Jahres gekürt. Er ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, die er aus der Luft bejagt.
Kein Nestbauer
„Wie alle anderen Falken baut sich der Turmfalke kein eigenes Nest, sondern sucht sich ein Plätzchen in Felsen, Turmnischen – daher der Name – oder alten Gebäuden“, sagt René Rückheim. Da allerdings diese Möglichkeit immer seltener wird, werden außer alten Krähen- und Elsternestern natürlich die Nistkästen gerne angenommen, um die drei bis sieben Eier innerhalb eines knappen Monats nach der Balz im März und April (Paarungszeit) auszubrüten. Nach Angaben des Falkners erlebt die Hälfte der Jungen das erste Lebensjahr und wird dann bis zu 18 Jahren alt.
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Dabei spielt das Nahrungsangebot eine besondere Rolle, zumal es den Turmfalken wegen der milden Winter nicht mehr in wärmere Regionen zieht. Rene´ Rückheim investiert viel Zeit in sein Hobby, vor allem in den Monaten August bis Februar. Rückheim: „In dieser Zeit hat das beizende (jagende Wild) seine Jagdzeit. In der restlichen Zeit befinden sich Greifvögel unter anderem in der Mauser und haben Pause.
Die Leidenschaft Beizvögel erstreckt laut Rückheim aber neben der Jagd und der Pflege der eigenen Tiere, auch der Aufnahme von kranken und verwaisten Vögeln. Daher ist es für jeden Falkner im Verband deutscher Falkner (VDF) aufgrund ihrer Ausbildung selbstverständlich auch die heimische Greifvögel-Vielfalt durch das Anbringen von Nistkästen zu unterstützen.