Die Geschichten von Katja Filbry und Carina Jarosz Brüggemann liegen mir am Herzen. Sie sind mir wichtig, nicht nur weil sie Female Empowerment – Mutmachen von Frauen für Frauen – sind, sondern weil sie stellvertretend für viele Frauen stehen, die ihre Bedürfnisse hinten anstellen, um für ihre Familie da zu sein. Frauen, die neben der Arbeit und der anstrengenden Pflege am Abend noch gut gelaunt mit ihren Kindern spielen und kurz vor dem Schlafengehen den Eintopf eintuppern. Ich glaube fest, dass sie wertgeschätzt werden – von der Familie und den Freunden.
Was fehlt ist die Wertschätzung von Gesellschaft und Politik, die oftmals nicht verstehen, wie atemlos diese Frauen durch ihren Alltag hetzen, wie durchgetaktet ihr Leben ist – ohne Pause für sich selbst. Pflegende Angehörige bekommen nur wenig Geld – weniger als die Pflegebedürftigen. Besonders für Frauen ist das nicht okay. Sie reduzieren ihre Stellen, verzichten auf einen Teil ihrer Rente – die oftmals schon von Schwangerschaft und Elternzeit beeinträchtigt ist. Die Politik muss endlich handeln und ein Modell erarbeiten, dass diese Frauen entschädigt. Auch, wenn man seine Familie bedingungslos und aus Liebe pflegt – der Staat darf sich darauf nicht ausruhen.