Erlinghausen. In Hoppecke ist am 14. März eine Typisierungsaktion. Heinz-Peter Ahshauer aus Erlinghausen hat Blutkrebs. Er braucht einen Stammzellspender.
Für Katharina Schmidt aus Brilon Wald und Florian Hellwig aus Deifeld sind Stammzellenspender gefunden worden. Weil die sich irgendwann als Stammzellspender haben registrieren lassen. Eine große Hoffnung für die beiden. Sie sind an Blutkrebs erkrankt und haben dadurch eine Chance auf Heilung und ein zweites Leben. Auf solch ein Glück hofft jetzt auch Heinz-Peter Ahshauer. Der 62-Jährige Erlinghauser hat ebenfalls Leukämie. Und auch für ihn ist eine Stammzellspende die einzige Überlebenschance.
Typisierungsaktion der DKMS
Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Blutkrebs für Heinz-Peter Ahshauer“ appellieren das Orga-Team aus Hoppecke und die Dorfgemeinschaft Erlinghausen an die Menschen in der Region, sich am Samstag, 14. März, von 13 Uhr bis 17 Uhr in der Schützenhalle Hoppecke, Dominitstraße, in die DKMS aufnehmen zu lassen.
Stammzellspender kann jeder von 17 bis 55 Jahren werden.
In Erlinghausen fährt ein Pendelbus ab 12.30 Uhr ab Haltestelle Kirche nach Hoppecke. Anmeldungen bei Ernst Braun, Tel. 02992 4291.
Zum Karnevalsumzug in Erlinghausen am Sonntag, 23. Februar, ab 14 Uhr werden Flyer für die Aktion verteilt und Spenden gesammelt.
Denn jede Registrierung kostet die DKMS 35 Euro. Spenden können auch eingezahlt werden auf das DKMS-Spendenkonto IBAN DE70 7004 0060 8987 0001 86, Verwendungszweck: FHY 002.
Wie berichtet, ließen sich bei der großangelegten Typisierungsaktion Ende Januar in Medebach für Katharina Schmidt und Florian Hellwig 2685 Menschen registrieren mit Geldspenden von insgesamt 180.000 Euro. Ein riesiger Erfolg für alle an Blutkrebs erkrankten Menschen und die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) in Köln.
Gemeinsam gegen Blutkrebs
Gleichzeitig hatten die Veranstalterinnen des Briloner Baby- und Kinderbasars in Hoppecke im Rahmen ihres jährlich stattfindenden Basars eine weitere Registrierungsaktion mit der DKMS für Samstag, 14. März, geplant. „Die Kinder von Katharina und unsere Kinder kennen sich durch Schule und Kindergarten“, sagt Daniela Osthoff vom Orga-Team aus Hoppecke. Die Typisierungsaktion abzublasen, kam für sie nicht in Frage. „Wir wollen einfach helfen.“ Denn unter allen weltweit suchenden Patienten sind auch immer viele Kinder und Jugendliche. Alle Vereine und viele Bürger aus Hoppecke schließen sich als Helfer der Aktion an. Die Schirmherrschaft hat Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch übernommen.
Von der Aktion erfuhr auch Thomas Schröder, Ortsbürgermeister von Erlinghausen. „Und ich dachte sofort an Heinz-Peter“, sagt er. Er wohnt nur eine Straße hinter ihm. Man kennt sich von Kindesbeinen an. „Es ging mir sehr nahe, als ich erfuhr, dass er an Leukämie erkrankt ist.“
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Er besuchte ihn zu Hause und erfuhr, dass auch er nur durch eine Knochenmarkspende zu retten ist. Er sprach sich mit der Familie ab und nahm Kontakt mit dem Orga-Team aus Hoppecke und der DKMS auf, um sich der Aktion für Heinz-Peter anzuschließen und stieß natürlich auf offene Ohren.
Symptome wie bei einer Grippe
Am Sonntagabend fand ein erstes informelles Gespräch mit Yvonne Reichert und Daniela Osthoff vom Orga-Team aus Hoppecke in der Pizzeria „Dolce Vita“ in Erlinghausen statt. Neben der Familie von Heinz-Peter Ahshauer waren auch sämtliche Erlinghauser Vereinsvorstände gekommen. Sie alle signalisierten, dass sie die Organisation der Typisierungsaktion in Hoppecke auf jedwede Art unterstützen wollen. Sie läuft von 13 Uhr bis 17 Uhr in der Schützenhalle Hoppecke, im Rahmen des Baby- und Kinderbasars mit Kuchenbüfett, Grill- und Getränkestand. Der gesamte Erlös soll der DKMS zu Gute kommen.
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„Wir sind froh, dass wir auf die Aktion in Hoppecke aufspringen können“, sagen Heinz-Peter Ahshauer und Ehefrau Petra im Gespräch mit der WP. Eine schwere Zeit lag hinter ihnen und eine schwere Zeit kommt noch. Seit Weihnachten weiß er, dass er Blutkrebs hat. „Aber schon Monate vorher war er irgendwie schlecht zurecht“, sagt Ehefrau Petra. Er fühlte sich immer schlapp und kaputt, hatte viel Kopfschmerzen, nachts Schweißausbrüche und immer so einen komischen Husten. Am 1. Weihnachtstag kam er gar nicht mehr hoch, hatte keinen Appetit. Nichts ging mehr. Ehefrau Petra zog die Reißleine und brachte ihn ins Krankenhaus nach Marsberg.
Wartet auf Stammzellübertragung
3 Fragen an
3 Fragen an Pamela Kölbl von der DKMS gemeinnützige GmbH in Köln
1. Wer kann sich als Spender bei der DKMS registrieren?
Jeder, der zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, mindestens 50 Kilogramm wiegt und grundsätzlich gesund ist. Junge Menschen sind besonders gefragt, da sie in der Regel weniger Vorerkrankungen (z. B. schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Erkrankungen…) als ältere haben und deshalb häufiger als Spender geeignet sind. Auch von Bedeutung ist: Je jünger ein Mensch zum Zeitpunkt der Registrierung ist, desto länger steht er für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung. Das ist wichtig für den Erhalt der Datei, denn jeden Monat scheiden mehr als 5.500 Spender aus Altersgründen aus der DKMS aus.
2. Wie läuft die Registrierung am Aktionstag ab?
Das geht einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung nimmt man mit drei Wattestäbchen jeweils einen Wangenschleimhautabstrich. Das ist erst mal alles. In fünf bis zehn Minuten ist so der erste Schritt getan, um vielleicht einem Menschen das Leben retten zu können.
3. Was bedeutet Typisierung eigentlich genau und was passiert mit meinen Daten?
Bei einer Typisierung werden Gewebemerkmale, die Humane Leukozyten-Antigene (HLA), bestimmt. Dabei handelt es sich um Strukturen auf den Oberflächen der Zellen im Körper, anhand derer das Immunsystem zwischen eigenen und fremden Geweben unterscheidet. Wesentlich für den Erfolg einer Transplantation ist die Übereinstimmung der Gewebemerkmale zwischen Patient und Spender. In unserem Labor werden grundsätzlich zwölf Gewebemerkmale bestimmt, was die Suche nach dem optimalen Spender noch zuverlässiger ermöglicht. Die Befunde werden anschließend pseudonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender Register (ZKRD) in Ulm weitergeleitet, wo sie für Patientenanfragen aus dem In- und Ausland zur Verfügung stehen.
Zwei Chemos hat der selbständige Familienvater bereits hinter sich. Er hat sich einen kleinen handwerklichen Dienstleistungsbetrieb aufgebaut. „Augenblicklich fühle ich mich den Umständen entsprechend gut“, sagt er mit fester Stimme. Klagen und Unzufriedensein ist nicht sein Ding.
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In der kommenden Woche steht wieder eine Chemo in Paderborn an. Momentan wird sein Blut ausgewertet für die Stammzellübertragung. Er hofft, dass das Blut seines Bruders für ihn in Frage kommt. Der hat sich schon vor Jahren typisieren lassen. Wenn nicht, „dann ist bestimmt in Hoppecke jemand dabei“. Heinz-Peter Ahshauer gibt so schnell nicht auf. Und eins ist ihm ganz wichtig: „Ich möchte mich bei allen bedanken, für ihre Unterstützung bei der Typisierungsaktion in Hoppecke.“