Marsberg. Am Carolus Magnus Gymnasium wurde die Wanderausstellung „Landtag macht Schule“ eröffnet. Mit hohem Besuch soll sie Lust auf Demokratie wecken.
„Es ist meine Freiheit, Demokratie zu leben“, ist in einer Sprechblase der Comicfigur zu lesen, „Vielfalt leben“, steht in der nächsten. Mit den Comics sind u. a. die Außenseite der runden Stellwände bedruckt. Im Innern bilden sie den Plenarsaal des Düsseldorfer Landtages ab. Mit einem originalgetreuen Rednerpult.
„Alle Säle und Räume des Landtages sind rund“, erklärt Angela Freimuth, stellvertretende Landtagspräsidentin, den Schülerinnen und Schülern des Carolus Magnus-Gymnasiums. „Rund deshalb, damit niemand ausgegrenzt werden kann.“
Die Landtagsvizepräsidentin hat gestern die Ausstellung „Landtag macht Schule“ im Gymnasium feierlich eröffnet. Sie soll die Lust der Schüler an der Demokratie wecken.
Landtag NRW in Marsberg
Wo werden die Gesetzte gemacht, die für Nordrhein-Westfalen gelten? Was sind die Aufgaben des Parlaments? Und wie funktioniert das Wahlsystem? Zu all diesen Fragen rund um den Landtag Nordrhein-Westfalen finden die Schüler des Carolus Magnus Gymnasiums ab jetzt Informationen in ihrer eigenen Ausstellung.
Demokratie für Jugendliche in den Schulen
Nicht alle Schulen können in den Landtag kommen, deshalb kommt der nordrhein-westfälische Landtag auch in die Schulen.
Die Wanderausstellung „Landtag macht Schule“ wird von der Landeszentrale für politische Bildung unterstützt und kann kostenfrei im Landtag bestellt werden.
Ziel ist es, mehr Jugendliche mit Demokratie in Kontakt zu bringen.
Den Kern bildet die Abbildung des Plenarsaals. Das originalgetreue Rednerpult soll den Schülern ermöglichen, reden zu üben und Debatten führen zu können.
Aufgaben für die Schüler skizziert
Themen, wie beispielsweise das Land NRW oder Aufgaben des Parlaments und der Abgeordneten werden in Informationen, Bildern und Grafiken erklärt. Zudem ergänzen Sitzkissen, Spiele, Teppiche, so genannte hellblaue „Demokratiewürfel“ und kostenlose Broschüren über den Landtag die Ausstellung.
Zur Eröffnung der Wanderausstellung begrüßte Schulleiter Dr. Markus Bohnensteffen neben der stellvertretenden Landtagspräsidentin auch Hubert Aßhauer vom Schulamt der Stadt, Lehrerkollegen, die Leiterinnen der Sekundarschule und der Grundschule aus Westheim, die Elternvertretung, Schülersprecher und natürlich die Schüler.
Den Wert der Demokratie hob der Schulleiter in seiner Ansprache in den Vordergrund und dass er immer wieder ins Bewusstsein gebracht und gelebt werden müsse.
Große Errungenschaft in 75 Jahren
Die Demokratie sei in der vergangenen 75 Jahren erarbeitet worden und eine große Errungenschaft nach der Überwindung der NS-Diktatur und auch der DDR-Diktatur, so Angela Freimuth. Sie ermutige die Schüler, die Demokratie mitzugestalten. „Der Landtag lebt davon, mit Bürgern im Gespräch zu sein. Jeder sollte sich an Lösungsfindungen beteiligen.“ Denn Demokratie sei kein Selbstläufer. Es lohne sich jeden Tag dafür zu streiten.
Demokratie fordere aber auch einiges ab, so müssten Mehrheiten organisiert werden. Demokratie fände überall dort statt, wo diskutiert werde, in der Politik, in kirchlichen Gremien, Sportvereinen oder der Gewerkschaft. Sie rief die Schüler auf, sich aktiv in die Diskussionen einzubringen und so an der Entwicklung, beispielsweise der Kommunen, der Landkreise, Deutschlands und Europa mitzuwirken.
Das Gut der Demokratie
Der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Antonius Löhr, findet es, wie er sagte, eine hervorragende Idee, die Wanderausstellung für die Schulen konzipiert zu haben. Die Ausstellung selbst sei ein geeigneter Baustein, um sich mit dem hohen Gut der Demokratie auseinandersetzten zu können.
Zum Schluss konnten die Schülerinnen und Schüler der Landtagsvizepräsidentin noch ein paar Fragen stellen.
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Sie erklärte ihnen, wie das jüngste Wahlergebnis in Thüringen zu Stande kam, dass sie es „schlimm“ fand, dass zum ersten Mal seit der Weimarer Republik eine rechtspopulistische Partei ihre Ränkespiele trieb und dass der FDP-Kandidat Thomas Kemmerich nicht hätte die Wahl zum Ministerpräsidentin annehmen dürfen.