Winterberg. Bürger wirft Wehrleuten vor, zahlreiche Jugendliche in dünner Bekleidung lange im Kalten stehengelassen zu haben. Die Feuerwehr widerspricht.
Ein Brandeinsatz in einem Hostel in Winterberg ruft Unmut hervor. Ein Bürger wirft der Feuerwehr vor, nach der Räumung des Gebäudes Schüler teils in kurzer Bekleidung lange im Kalten stehengelassen zu haben. Die Feuerwehr stellt den Sachverhalt anders dar.
Gegen 17.30 Uhr am Donnerstag (6.2.) hatte die Brandmeldeanlage des Hostels ausgelöst. Wie sich später herausstellte, hatten Unbekannte Feuerwerkskörper in einen Abstellraum geworfen. Dadurch geriet ein Besen in Brand, Mitarbeiter konnten mit einem Feuerlöscher eine Ausbreitung verhindern.
Nach dem Verlassen des Gebäudes hätten etliche Jugendliche bei kalten Temperaturen teils in kurzen Hosen, ohne Schuhe und Socken draußen stehen müssen. Der Bürger (Name der Redaktion bekannt), der sich mit dem Vorwurf an die WP wandte, spricht von 30 bis 40 Minuten. Er behauptet, die Feuerwehrleute seien währenddessen zweimal gebeten worden, den Kindern Rettungsdecken zu geben, um sie vor der Kälte zu schützen. Das sei aber nicht geschehen.
Feuerwehr Winterberg widerspricht Vorwürfen
Die Feuerwehr Winterberg widerspricht diesen Vorwürfen. Ihr Pressesprecher Jens Vogelsang schildert den Einsatzablauf folgendermaßen: Schon beim Eintreffen der Feuerwehr habe sich eine große Gruppe Schüler vor dem Gebäude aufgehalten.
Der Einsatzleiter sei im Gebäude von weiteren, ihm entgegenkommenden Schülern darauf angesprochen worden, dass diese keine Schuhe anhätten. Da zu diesem Zeitpunkt schon klar gewesen sei, dass im Eingangsbereich des Hostels keine Gefahr bestand, hätten diese Jugendlichen dort bleiben dürfen.
An den Einsatzleiter sei darüber hinaus keine Beschwerde oder Bitte herangetragen worden. Erst unmittelbar vor dem Ende des Einsatzes sei die Frage nach Decken aufgekommen – zu diesem Zeitpunkt sei aber schon klar gewesen, dass keine Gefahr mehr bestand und das Gebäude sehr kurzfristig wieder betreten werden konnte. Laut Einsatzprotokoll sei die Feuerwehr bereits 15 Minuten nach ihrem Eintreffen wieder abgerückt.
„Bei Räumungen von Gebäuden wird auch immer eine eventuell notwendige Unterbringungsmöglichkeit der Bewohner geprüft“, so Vogelsang. „In diesem Fall wurde jedoch schnell klar, dass die Räumung nur von sehr kurzer Dauer sein würde.“ Allgemein empfehle es sich, bei einem Feueralarm Schuhe und eine Jacke aus dem Gebäude mitzunehmen, sofern dafür noch Zeit bleibe.
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Im Einsatz waren 25 Feuerwehrkräfte aus Winterberg, Altastenberg und Elkeringhausen.