Schmallenberg/Winterberg/Medebach/Hallenberg. Der Vorstand der Volksbank Bigge-Lenne blickt zurück auf das Geschäftsjahr 2019. In diesem Jahr stehen Einschnitte für Kunden an.

Die Volksbank Bigge-Lenne hat trotz schwieriger Rahmenbedingungen das Geschäftsjahr 2019 erfolgreich abgeschlossen. „Wir haben unsere Marktpositionen sowohl im Privatkunden- als auch im Firmenkundensegment weiter ausbauen können.“ So fassten die Vorstandsmitglieder Andreas Ermecke, Bernd Griese und Michael Griese das Jahresergebnis zusammen. Die aussagekräftigste Zahl sei das betreute Kundenvolumen, also die Summe der Geschäfte, die die Volksbank mit ihren Mitgliedern und Kunden betreibt: dieses ist um 7,2 Prozent auf mehr als 3,9 Milliarden Euro angestiegen.

Filialstruktur wird verändert

Erst im Sommer hatte die Volksbank ihre Strategie für die nächsten 4 Jahre vorgestellt. Dies beinhaltete die Neuausrichtung der Bank und ein neues Standortkonzept mit nur noch zehn statt wie bisher 23 personenbesetzten Filialen – von der Schließung betroffen ist auch die Filiale in Siedlinghausen.

Die Umsetzung der Maßnahmen wird noch in diesem Jahr beginnen. Bernd Griese: „Wir werden Strukturen und Abläufe an das deutlich veränderte Kundenverhalten, bedingt durch die Digitalisierung, anpassen. Die große Mehrheit der Bankgeschäfte erledigt der Kunde heute selbstständig und digital. Erst bei Themen wie Geldanlage, Immobilienfinanzierung oder Altersvorsorge entsteht persönlicher Beratungsbedarf. Und diese Wünsche bedienen wir dann natürlich auch kompetent, mit Mitarbeitern in der Region sowie telefonisch und digital mit unseren Spezialisten.“

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Besonders freue man sich zudem über der Anstieg des Kundenkreditvolumens um 6,6 Prozent auf mehr als 1,731 Milliarden Euro. „Ein Wachstum in diesem Segment bedeutet, dass wir in unserem Geschäftsgebiet weiterhin am Markt erfolgreich sind“, so Ermecke. Deutlich werde dies auch angesichts eines überproportionalen Wachstums beim Wertpapiergeschäft. Die Wertpapierbestände wuchsen von 474,6 Millionen auf 569,4 Millionen Euro (+ 20 Prozent).

Stabile Erträge erwirtschaftet

Die Bilanzsumme stieg um 7,2 Prozent auf rund 1,970 Milliarden Euro. Ziehe man den Bilanzstrich unter das Geschäftsjahr, habe die Volksbank 2019 stabile Erträge erwirtschaftet und eine gute Basis für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen. „Wir werden der Vertreterversammlung eine Dividende von 4 Prozent für unsere über 47.000 Mitglieder vorschlagen“, resümierte Griese.

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Weiterhin werde die Genossenschaftsbank in ihre Mitglieder investieren. Unter der Marke „WertVoll – exklusiv für Mitglieder“ werden neue Leistungen entwickelt. Der Bankvorstand verwies zudem auf das Steueraufkommen der Volksbank (rund 4 Millionen Euro) sowie die Spendenzahlungen (287.000 Euro) in 2019 an heimische Vereine und Institutionen hin. Zusätzlich wurden durch Crowdfundingprojekte 76.500 Euro für die Region eingesammelt. Das Fazit zur wirtschaftlichen Situation: „Die Volksbank Bigge-Lenne ist grundsolide und am Markt erfolgreich.“

Folgen für Wirtschaft, Verbraucher und Gesellschaft

Die Vorstände befürchten mit Blick auf die anhaltend niedrigen Zinsen aber weitreichende Folgen für Wirtschaft, Verbraucher und Gesellschaft. Bernd Griese: „Die Altersvorsorge in klassischen Anlageformen wird weiter erschwert. Nachfolgende Generationen werden dadurch massiv benachteiligt.“ Die Niedrigzinsphase belaste auch die Volksbank. Erschwerend käme der weiter wachsende Aufwand durch Regulatorik und Meldepflichten hinzu. Dennoch ist ihr Ausblick positiv: „Die Volksbank Bigge-Lenne steht in der Mitte der Gesellschaft und bleibt in der Region fest verankert.