Altkreis. Im Sauerland werden immer mehr Fahrzeuge angemeldet. In Sachen E-Mobilität geht es allerdings eher schleichend voran.

Die Sauerländer haben immer mehr Fahrzeuge. Ende 2019 waren insgesamt 232.977 Fahrzeuge zugelassen - das sind 3642 mehr als im Vorjahr. Das geht aus der aktuellen Kfz-Statistik des HSK hervor. Blickt man zehn Jahre zurück, sind die Menschen im HSK heute mit fast 33.000 Fahrzeuge mehr unterwegs. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Zahl der Einwohner rückläufig ist. 2009 gab es noch rund 10.000 Einwohner mehr.

Nur 350 reine E-Fahrzeuge

Fast drei Viertel der Anfang 2020 registrierten Fahrzeuge sind Pkw (165.863). Außerdem waren 22.309 Nutzfahrzeuge, 30.790 Anhänger und 14.015 Krafträder/Quads zugelassen. Einen Zuwachs von 60 Prozent gegenüber 2018 gibt es bei der Elektromobilität - Ende 2019 waren im Kreisgebiet 350 reine E-Fahrzeuge zugelassen - das sind 127 mehr als 2018.

Mit Blick auf die Gesamtzahl der E-Fahrzeuge ist die Entwicklung allerdings immer noch recht ernüchternd. Den größten Bestand im Altkreis gibt es in Brilon, wo Ende des Jahres insgesamt 42 Fahrzeuge zugelassen waren - die Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Hier die Zahlen für die übrigen Städte: Hallenberg 3 (Vorjahr: 1); Marsberg 21 (19); Medebach 7 (6), Olsberg 12 (11) und Winterberg 17 (12). Hybrid-Fahrzeuge sind 1207 im HSK zugelassen - das sind alles Pkw.

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Mehr Diesel-Pkw im HSK

Neben der E-Mobilität ist auch der Der Diesel ist immer wieder in Bezug auf Klimawandel und Umweltschutz ein Thema. Diesel-Fahrzeuge sind im Sauerland offenbar recht beliebt: Der HSK teilt mit, dass die Anzahl der fabrikneuen Diesel-Pkw 2019 wieder auf das Niveau der Vorjahre gestiegen ist. Gegenüber 2018 wurden im vergangenen Jahr rund 500 neu zugelassene Diesel-Wagen mehr angemeldet. Der Gesamtbestand an Diesel-Pkw ist von 56.222 auf 58.509 gestiegen.

Tabelle Kfz-Zahlen Altkreis Brilon
Tabelle Kfz-Zahlen Altkreis Brilon © Grafik WP | Grafik-WP

Nach oben geht im HSK auch die Zahl der Neuwagen insgesamt. „Zugelassen wurden 2019 in den Kfz-Zulassungsstellen des Kreises 12.538 fabrikneue Fahrzeuge und damit 731 mehr als im Vorjahr.“ Aber auch bei den Umschreibungen von gebrauchten Fahrzeugen gab es ein Plus von 5 Prozent. Insgesamt wurde diese Dienstleistung 39.432 erbracht.

Viele Sauerländer legen offenbar Wert auf ihr Wunschkennzeichen. Wie der HSK mitteilt, nutzt der überwiegende Teil der Fahrzeughalter und Autohäuser die Möglichkeit, ein individuelles Kennzeichen zu reservieren. Das ist im Internet für 90 Tage möglich - kostet bei der Zulassung allerdings 12,80 Euro extra. Sehr gut angenommen wird das Angebot, online einen Termin bei einer der Kfz-Zulassungsstellen zu vereinbaren, um die Wartezeit zu verkürzen.

Anreize schaffen

1. Die Zahl der reinen E-Fahrzeuge im HSK hat sich 2019 deutlich erhöht – kommt jetzt die Wende hin zur E-Mobilität?

Steuerbefreiung, Parkerleichterung, Zuschüsse beim Kauf – solche Anreize sorgen sicher dafür, dass mehr Menschen im HSK über die Anschaffung eines E-Autos nachdenken. Bisher sind vor allem Firmen und Dienstleister Vorreiter. Eine dichte Lade-Infrastruktur wäre auf jeden Fall ein weiterer Anreiz.

2. Die Gesamtzahl der Fahrzeuge im HSK steigt weiter, wo sehen Sie mögliche Ursachen dafür?

Das ist nicht nur im HSK, sondern bundesweit festzustellen. Bei uns haben wir seit Jahren einen Zuwachs von knapp unter zwei Prozent im Jahr. Der Freizeitfaktor spielt dabei eine große Rolle. Außerdem sind in vielen Familien beide Ehepartner berufstätig und auf Grund dessen doppelt motorisiert.

3. Was muss sich vor Ort ändern, damit mehr Sauerländer auf Alternativen zum Pkw setzen?

Im HSK muss man anders an das Thema herangehen als in städtischen Ballungsräumen, wo der ÖPNV dichter und breiter aufgestellt ist. Vor Ort wäre Ausbau der Bürgerbusverbindungen eine Alternative. Andere HSK-Fachdienste arbeiten ständig an Alternativen, diese müssen aber finanzierbar sein. koch

Thomas Braungart, Leiter Kfz-Zulassungsstelle des HSK in Arnsberg