Winterberg. Ein Mädchen ist am Sonntag aus einem Skilift in Winterberg fünf bis acht Meter in die Tiefe gestürzt. Die Polizei hat eine Vermutung zur Ursache.
Es sollte ein fröhlicher Tag im Schnee werden, er endete in einer Katastrophe. Ein neunjähriges Mädchen aus den Niederlanden ist am Sonntagnachmittag in Winterberg beim Sturz aus einem Sessellift schwer verletzt worden. „Das Kind zog sich möglicherweise Knochenbrüche zu und wurde in eine Spezialklinik gebracht“, sagte Rolf Schemme von der Polizeileitstelle in Meschede.
Das Wichtigste in Kürze:
- Im Skigebiet in Winterberg hat sich eine Neunjährige schwer verletzt.
- Das Mädchen war aus einem Sessellift gerutscht und in die Tiefe gestürzt.
- Die Polizei vermutet einen Bedienfehler beim Anlegen des Bügels.
Das Mädchen wurde nach Angaben der Polizei vom Montag nicht lebensgefährlich verletzt. Die Ermittler gegen nach dem aktuellen Kenntnisstand von einem „Fehlverhalten während des Bedienens des Bügels“ aus. „Einen technischen Defekt schließen wir aktuell aus“, sagte Holger Glaremin gegenüber der Westfalenpost. „Wir vermuten einen Bedienfehler beim Schließen des Bürgels.“
Unglück in Winterberg: Vater konnte Mädchen nicht mehr zurückziehen
Das Unglück passierte am Nachmittag gegen 14.30 Uhr im „Schneewittchen-Lift“. Der Lift führt auf den Bremberg und befindet sich im Skigebiet Kappe in der Nähe der Bobbahn. Laut Augenzeugenberichten soll das Mädchen gerutscht sein und der 38-jährige Vater vergeblich versucht haben, das Kind in den Lift zurückzuziehen. Diese Version bestätigte die Polizei am Montag. Der Vater habe das Kind noch einige Meter festgehalten, nachdem es aus dem Lift gerutscht war. Das Mädchen stürzte laut Polizei etwa aus fünf bis acht Metern Höhe zu Boden.
Schlechtes Wetter: Hubschrauber konnte nicht landen
Ein Rettungshubschrauber aus Lünen wurde angefordert. Der war auch bereits gestartet, musste wegen schlechter Witterungsverhältnisse aber wieder abdrehen. Die Bergwacht, Notarzt und Sanitäter haben das schwer verletzte Kind daher erstversorgt und zu einem Übergabepunkt gebracht; von dort wurde es in eine Uniklinik gefahren.
Der relativ neue „Schneewittchen-Lift“ bietet Platz für jeweils sechs Personen nebeneinander, die auf ihren Plätzen durch einen Bügel gesichert sind. Er führt unter anderem auch über die Bundesstraße, ist an der Stelle aber durch ein Netz abgesichert, damit niemand auf die Straße fallen kann. „Wir gehen derzeit von unglücklichen Umständen aus; alles Weitere werden die Ermittlungen ergeben“, so die Polizei.
Genesungswünsche vom Tourismusdirektor
Winterbergs Tourismusdirektor Michael Beckmann erfuhr am Abend von dem Unfall. „Es tut uns unendlich leid, dass der Tag für die Familie so enden musste. Wir hoffen, dass das Mädchen bald wieder gesund ist und wünschen ihm alles Gute.“ Beckmann geht davon aus, dass das Kind einen Helm getragen hat. „Das ist eigentlich bei 90 Prozent unserer Skifahrer der Fall.“
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Wie es zu dem Unfall kommen kann, konnte er sich auch nicht erklären. Für die Liftnutzung gebe es keine Altersbeschränkung. Nach seinem Kenntnisstand würden die Liftfahrten auf Video festgehalten, so dass sich nach der Analyse der Aufzeichnungen weitere Erkenntnisse ergeben könnten. In Winterberg war es 2018 schon einmal zu einem ähnlichen Unfall gekommen.
Laut Polizei lief der Betrieb des Skilifts in Winterberg am Tag nach dem Unfall normal weiter. Da es keinerlei Hinweis auf ein technisches Problem gebe, sei der Lift schon am Sonntagnachmittag wieder in Gang gesetzt worden.
Anmerkung: In einer ersten Mitteilung der Polizei war von einem siebenjährigen Mädchen die Rede. Die Polizei hat das Alter des Kindes am Montagmorgen korrigiert.