Hochsauerlandkreis. Bei den Babynamen sind manche Sauerländer Eltern 2019 kreativ. Die bundesweit beliebtesten Vornamen tauchen in der lokalen Statistik nicht auf.
Emma und Ben sind bundesweit die beliebtesten Vornamen, die 2019 vergeben wurden. Das haben Statistiker herausgefunden. Ben hat es damit schon zum neunten Mal in Folge nach ganz vorn geschafft und Emma führt das Ranking immerhin seit 2014 an.
Die sechs Altkreisstädte folgen allerdings nicht dem Trend. Nur in Olsberg gab es zwei „Bens“. Die Sauerländer Eltern sind halt sehr kreativ.
Einzige Gemeinsamkeit: Kurze Namen sind überall der Renner. Aber auch die sind von Stadt zu Stadt verschieden. In Brilon stehen Mia und Felix besonders hoch im Kurs. Gefolgt von Leni, Mila, Emma und Lina bzw. bei den Jungen von Liam, Noah, Paul und Theo.
Ein- und zweisilbige Vornamen sind der Renner im Sauerland
„Einsilbig, höchstens zweisilbig“, lautet die Devise. Ist ja auch einfacher, als sein Kind Johannes, Ferdinand oder Veronika zu rufen. Aber wer weiß, wann die wieder modern werden?
Beim Standesamt in Brilon wurden im vergangenen Jahr jedenfalls 610 Geburten beurkundet; im Vorjahr waren es 630. Die Kleinen sind natürlich nicht „alles use“, also alles waschechte Briloner.
Denn das Maria-Hilf-Krankenhaus hat als einzige Klinik im Altkreis eine eigene Geburtshilfeabteilung. Und die Babys, die - egal woher - als erstes das Briloner Kreißsaal-Licht erblicken, werden in der Regel auch dort beim Standesamt gemeldet.
Die anderen Rathäuser können daher in ihren Verzeichnissen nur die Kinder auflisten, die dort als Neubürger gemeldet wurden - oder Hausgeburten.
So heißen die Babys außerhalb von Brilon
Leni und Leon kommen 2019 in Marsberg am häufigsten vor. Birgit Wittek vom Bürgerbüro hat ermittelt, dass bei den Mädchen Emma, Florentine (ups, ein viersilbiger Name) und Franziska auf den weiteren Plätzen folgen.
Bei den Jungs geben die Leons, Matteos, Henri(y)s und Liams den Ton an. 138 Geburten waren es demnach in diesem Jahr – 18 weniger als zuvor. 115 Kinder haben zwei Vornamen bekommen, 23 „nur“ einen.
Medebach konnte im Jahr 2019 exakt 60 Neubürger verzeichnen, im Jahr 2018 waren es 56. „Zu den beliebtesten Vornamen können wir keine Top-Vier benennen, kurioserweise erscheint in 2019 nur ein Vorname doppelt: Und zwar Anni, dabei aber in unterschiedlicher Schreibweise als Anni und Annie. Ansonsten sind alle Vornamen verschieden“, teilt Irmgard Falkenstein vom Standesamt mit.
Von den 60 „neuen Medebachern“ haben 15 Kinder zwei Vornamen (z.B. Kilian Liam oder Lea Sophie), drei Vornamen wurden an kein Kind vergeben.
„Die Eltern der Babys sind offenbar sehr kreativ, was die Namensgebung anbelangt. Wir haben zwei ,Tonis’, ansonsten sind alle Namen individuell verschieden“, sagt Claudia Kreutzmann vom Ordnungs- und Einwohnermeldeamt in Hallenberg.
Wenige Hausgeburten
34 Kleinkinder wurden dort 2019 gemeldet. Nur eines wurde beim Standesamt beurkundet (eine Hausgeburt), die anderen sind in umliegenden Krankenhäusern zur Welt gekommen. Für 2018 standen 38 Baby-Anmeldungen auf der Liste. „Lukas“ und „Luna“ kamen damals immerhin jeweils zweimal vor.
Da auch Winterberg keine eigene Geburtsstation hat, wurden dort beim Standesamt im Jahr 2019 nur drei Hausgeburten beurkundet. Insgesamt wurden aber 85 Kinder geboren, die im Stadtgebiet Winterberg leben.
„Die Namen Ella, Jonas, Matti, Milan, Nele, Noel und Toni gab es jeweils zwei Mal im Jahr 2019“, bilanziert die Sprecherin der Stadt, Rabea Kappen. Vier Kinder hatten zwei Vornamen (z.B. Clemens Rüdiger, Toni Liam, Yusuf Ugur oder Klara Magdalena).
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In Olsberg hat es 2019 zwei sogenannte beurkundete Geburten (in Form von Hausgeburten) gegeben. Angemeldet wurden in Olsberg dagegen im vergangenen Jahr 136 Kinder.
„Ein Namenstrend ist dabei eigentlich nicht zu erkennen; bei den Jungen gab es sechs Namen, die zweimal vorkommen. Das waren Ben, Elias, Fiete, Hannes, Lio, Philipp und Timo“, teilt der Sprecher der Stadt Olsberg, Jörg Fröhling, auf Nachfrage mit. Bei den Mädchen seien es drei Namen, die zweimal vorkommen (Fiona, Lina und Mila).