Olsberg. Seit einem Jahr gibt es das Vorstandsteam der Fachwelt Olsberg. Sie treffen auf viel Zuspruch und sprechen über Pläne, um Probleme zu lösen.

Seit etwa einem Jahr ist das vierköpfige Vorstandsteam der Fachwelt Olsberg im Amt. Zwei der Vorstandsmitglieder, Tina Mettner und Bernadette Kimmlinger, freuen sich, dass der Zuspruch sehr gut ist. Es gibt einige neue Mitgliedsbetriebe und eine erste große Veranstaltung, der Olsberger Weihnachtsmarkt, wird in diesem Jahr wiederbelebt. Im WP-Interview ziehen die beiden ein Resümee.

Warum wieder ein Weihnachtsmarkt?

Tina Mettner: Nach einer Spontan-Aktion mit Glühwein-Stand und einem kleinen Baum zur Kreisel-Eröffnung kurz vor dem letzten Weihnachtsfest haben wir uns gedacht, dass 2019 mehr passieren muss. Der Bedarf war da, wir hatten viele Nachfragen. Wir haben uns für das letzte Wochenende vor Weihnachten entschieden, weil wir die Aktion des Teutonen-Stammtisches mit ihrem Glühwein-Stand unterstützen wollten und eine runde Sache daraus entstehen sollte.

Bernadette Kimmlinger: Ich finde die Kombination sehr schön und die Verlängerung auf zwei Tage begrüße ich sehr. Insgesamt kommen wir jetzt auf 16 Stände. Das ist schon super, dass sich so viele Olsberger dazu entschlossen haben mitzumachen und Kulinarisches oder Kreatives anzubieten. Der Glühweinverkauf bleibt natürlich weiterhin ausschließlich in der Hand des Stammtisches „Die Teutonen”, da der Erlös eine Spende für die Aktion Lichtblicke ist. Auch der Erlös des Sonntages, an dem die Fachwelt den Stand übernimmt, fließt in diesen Topf.

Ein anderes Thema: Es ist schwer, in der Woche einen Parkplatz rund um den Olsberger Markt zu bekommen!

Tina Mettner: Ja, das ist zurzeit ein Problem. Besonders der Parkplatz hinter dem Schuhhaus Bartmann ist immer besetzt, aber hier sind Kurzzeitparkplätze in der Planung. Das würde auf jeden Fall helfen. Generell merken wir aber schon, dass die Kunden nicht an der Konzerthalle parken, um bis zur Kirche zu laufen. Dazu und zu anderen Themen gab es kürzlich ein Gespräch mit dem Bürgermeister. Sobald die Arbeiten im Kernbereich abgeschlossen sind, wird sich die Parkplatzsituation wieder deutlich verbessern. Das sieht man schon jetzt, wo Sachsenecke und Rutsche wieder frei sind.

Was zeichnet den Olsbergs Einzelhandel aus?

Tina Mettner: Meine zehnjährige Tochter hat letztens noch gesagt: ,Eigentlich gibt’s hier ja alles!‘ Das finde ich auch und es ist schön, dass es hier kaum Handelsketten gibt und auch nicht überall das Gleiche zu finden ist, wie so oft in der Stadt. Ein Freund aus Dortmund sagte kürzlich: Ihr habt ja noch einen Metzger um die Ecke, das haben wir nicht mehr. Unglaublich – und wir haben in Olsberg gleich mehrere!

Bernadette Kimmlinger: Hier kommen oft Leute herein, die Urlaub machen und uns um die inhabergeführten Geschäfte beneiden. Sie sind oft überfordert von dem großen Angebot in den Kaufhäusern, in denen es zunehmend keine Beratung mehr gibt. Der Bedarf nach einem Einkaufserlebnis ist da. ,Wir wollen das Individuelle, nicht mehr die Massen-Ware‘, so erzählen es mir die Touristen. Das Angebot an Hotels und Ferienwohnungen in Olsberg und der Region ist vielfältig und gut. Wer in Brilon oder Winterberg Urlaub macht, kommt auch gern mal einen Tag in Olsberg vorbei!

Welche Aktionen soll es im nächsten Jahr geben?

Bernadette Kimmlinger: Zur Eröffnung des Kneipp-Erlebnisparks am 16. Mai ist ein großes Fest geplant, bei dem die Fachwelt selbstverständlich mitmacht. Aber auch das Osterhasenfest soll zum Frühlingsbeginn wieder stattfinden. Der große Osterhase vor Miss Marple kündigt den Sonntag schon immer im Vorfeld an. Hier werden auch die Kindergärten und Schulen wieder kreativ mit eingebunden. Überhaupt ist es gut, immer auch die eigenen Bürger mitzunehmen. Das ging beim Weihnachtsmarkt in Olsberg sogar relativ schnell, wir haben über Facebook und durch Mundpropaganda Kreativstände gesucht und es gab viel Resonanz.

Wie hat sich das neue Vorstandsteam der Fachwelt eingearbeitet?

Bernadette Kimmlinger: Gemeinsam mit Steffi Brüschke und Carsten Laube sind wir beide jetzt seit einem Jahr als Vorstandsteam im Amt. Die nächste Hauptversammlung der Fachwelt soll Anfang April stattfinden. Der Kontakt zu den Geschäften ist gut, wir haben recht viel Zuspruch, gerade auch in letzter Zeit. Einige neue Mitglieder haben sich uns angeschlossen, darüber freuen wir uns natürlich sehr. Im letzten Quartal durften wir uns gleich über vier neue Mitglieder freuen! Das bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind! Aktuell sind der Fachwelt 150 Mitgliedsbetriebe angeschlossen. Wir brauchen unsere Mitglieder, ob als Ideengeber oder als helfende Hände, nur zusammen können wir viel erreichen. Unsere Mitglieder sind das Herz der Fachwelt!

Wie läuft die Kommunikation?

Bernadette Kimmlinger: Wir besuchen die Geschäftsleute und gratulieren zum Jubiläum oder zur Neueröffnung. Wir möchten Ansprechpartner sein und stets ein offenes Ohr für Anregungen und neue Ideen der Mitgliedsbetriebe haben.

Tina Mettner: Momentan läuft eigentlich alles über Facebook. Wir müssen unbedingt die Internetpräsenz der Fachwelt überarbeiten. Das steht im nächsten Jahr ganz oben auf der To-Do-Liste.

Will man in den nächsten Jahren noch offensiver werden?

Bernadette Kimmlinger: An Ideen mangelt es uns nicht. Aber einiges gibt es ja auch schon. Die Weihnachts-Verlosungsaktion mit Punkten pro Einkauf, die man einkleben muss, läuft super! Einige Mitglieder sind neu hinzugekommen, weil sie gerade da gerne mitmachen möchten. Schon zwei Wochen vor dem ersten Advent wurden wir gefragt, wann es endlich losgeht!

Tina Mettner: Es kam gut an, dass wir die Verlosungs-Preise umgestellt haben. Es gibt ja jetzt nicht mehr „nur“ Fachwelt-Gutscheine, sondern Gutscheine von den Betrieben, die mitmachen. Man kann von der Massage über den Haarschnitt bis zur Wurst oder einem Schwimmbadbesuch alles Mögliche gewinnen. Auch die Versicherungsbüros sind dabei. Diese haben Fachwelt-Gutscheine erworben und geben sie mit in die Verlosung.

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Wie haben die Einzelhändler die bauliche Durststrecke überwunden, die ja nicht ganz vorbei ist?

Bernadette Kimmlinger: Die Zeit der Umbaumaßnahmen im Ort war hart. Es sind ja schon bald fünf Jahre Baustelle, das muss ein Ort erstmal verkraften. Das hat jeder von uns gemerkt und man arbeitet das jetzt auch noch ab. Kunden, die wegen des Umbaus abgewandert sind, muss man erstmal wieder zurückgewinnen! Wir hoffen, dass dies im Moment die finale Endphase der Bauzeit ist!

Was verspricht man sich vom Kneipp-Erlebnispark?

Tina Mettner: Auf jeden Fall bessere und stabile Gäste-Zahlen. Man kann jetzt schon deutlich sehen, dass sich sehr viel zum Guten verändert hat – und wenn alles erst einmal bepflanzt ist und blüht, wird das ein toller Erholungsort im Stadtkern. Olsberg wird dann nicht mehr nur über Baustellen definiert, sondern kann sich endlich wieder von seiner schönen Seite präsentieren.

Bernadette Kimmlinger: Ich denke, das Entspannen in der Natur wird immer wichtiger. Darum sind wir sehr froh über die Umgestaltung des Kurparks.