Marsberg. In Marsberg landet vermehrt Plastik im Biomüll. Das möchte sich die Stadt nicht länger gefallen lassen und klärt über die richtige Nutzung auf.
Plastikmüll wird in jüngster Zeit immer mehr in der Biotonne entsorgt. Das Abfallentsorgungsunternehmen hat sich darüber bei der Stadt Marsberg beschwert. Zum Beispiel landete das Laub mitsamt Plastiksack oder auch der Küchenabfall inklusive Kunststoffbeutel in der Biotonne. „Sogar Pflanzen im Plastikblumentopf werden ohne entsprechende Trennung in der Biotonne entsorgt.“ Für Nicole Hentschel vom Ordnungsamt der Stadt Marsberg, ist das nicht nachvollziehbar. „Jedem sollte eigentlich bewusst sein, dass Plastiktüten nicht in die Biotonne gehören“, sagt sie im Gespräch mit der WP.
WESTFALENPOST: Es gibt aber doch auch kompostierbare Müllbeutel. Die dürfen doch sicher mit in die Biotonne?
Die sind gut geeignet für den heimischen Komposthaufen. Für die Kompostierung im Kompostwerk sind die Maisstärketüten jedoch nicht geeignet, auch wenn sie grundsätzlich biologisch abbaubar sind. Allerdings verrotten sie viel zu langsam und müssen daher in den Kompostierungsanlagen mühsam von Hand aussortiert werden. Somit sind die kompostierbaren Beutel, die wie Plastiktüten aussehen, auch nicht für die Biomülltonne geeignet.
Im Bioabfall landet also immer öfter auch Plastik- und Restmüll. Was hat das zur Folge?
Es ist sogar so viel, dass in der Kompostierungsanlage in Brilon aufwendig nachsortiert werden muss. Dies hat zur Folge, dass die dadurch anfallenden enormen Mehrkosten alle Bürgerinnen und Bürger des Hochsauerlandkreises mittragen müssen, auch die, die ihren Biomüll korrekt entsorgen.
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Was kann man dagegen tun?
Das von der Stadt Marsberg beauftragte Abfallentsorgungsunternehmen wird verstärkt die Befüllung der Biotonnen im Stadtgebiet Marsberg überprüfen. Sollten im Rahmen dieser Kontrollen in Biotonnen Abfälle entdeckt werden, die nicht kompostierfähig sind, werden diese Tonnen nicht geleert. Dessen Inhalt muss dann eigenhändig nachsortiert werden und wird dann erst bei der nächsten Biotonnenabfuhr entleert. Die Stadt Marsberg bittet daher im Interesse aller dringend um eine richtige Befüllung der Biotonne.
Frostgeschützt unterstellen
In den Wintermonaten sollte die grüne Tonne an einen frostgeschützten Platz wie Scheune, Schuppen, Garage oder Kellerraum gestellt werden.
Wenn der Biomüll festgefroren ist, sollte er mit einem Spaten oder ähnlich geeignetem Werkzeug vom Innenrand der Tonne behutsam abgelöst werden.
Haben Sie Tipps, wie die grüne Biotonne richtig gefüllt werden sollte?
Am besten sammelt man die kompostierbaren Küchenabfälle in einem Eimer oder einem anderen geeigneten, wiederverwendbaren Gefäß. Dieser Behälter kann dann bei Gelegenheit gespült werden. Damit das Gefäß nicht so stark verschmutzt, kann es auch mit Zeitungspapier oder mit Küchenkrepp ausgelegt werden. Sogar die unbeschichtete Papierbrötchentüte oder Einkaufspapiertüte vom Supermarkt sind als Sammelbehältnis geeignet und können mit entsorgt werden. Das hat sogar den positiven Nebeneffekt, dass die Feuchtigkeit von dem Papier auch in der Tonne aufgesogen wird und dass Strukturmaterial für eine erfolgreichere Kompostierung zugefügt wird.
Was gehört denn genau in die Biotonne?
In die Biotonne gehören alle kompostierbaren Abfälle, wie Speisereste, Eierschalen, Knochen, Kaffeesatz, Kaffeefilter, Kaffeepads auch Teebeutel, Obstreste, Obstschalen, Gemüse- und Salatreste, (alte) Brot- und Backwaren, Rasen-, Hecken- und Baumschnitt und auch Laub, Blumen, Blumenerde, Topfblumen (ohne Topf), Zeitungs- und Küchenkrepp in kleinen Mengen, um Feuchtigkeit aufzusaugen und Vogelsand.
Im Winter kommt es ja auch schon mal dazu, dass der meist feuchte Biomüll in der Tonne festfriert und deshalb bei der Abfuhr teilweise in der Tonne kleben bleiben kann. Was kann man dagegen tun?
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Um das zu verhindern, sollten besonders feuchte Bioabfälle zum Beispiel aus der Küche in ausreichend Zeitungspapier oder Papiermülleimerbeutel eingepackt werden. Man kann auch die Biotonne vor der Befüllung mit Zeitungspapier auskleiden, stark zerkleinerte Strauch- und Holzabfälle aus dem Garten erfüllen den gleichen Zweck. Laub aus dem Garten sollte nicht in die Tonne gepresst werden.