Altkreis. Der Black Friday findet auch im Altkreis Brilon statt. Experten raten zum Preisvergleich im Internet, aber es gäbe auch Überraschungen vor Ort.
Sonderaktionen, Rabatte, Angebote. Diese Begriffe locken beim Black Friday am 29. November die Menschen in den Kaufrausch. Der große Konsumtag hat seinen Ursprung in den USA und erfreut sich mittlerweile auch in Deutschland großer Beliebtheit. Auch Geschäfte im Sauerland machen mit. Vor allem online ist das Phänomen zum umsatzstärksten Tag des Jahres geworden.
Karina Brühmann vom Handelsverband Nordrhein-Westfalen in Arnsberg weiß, dass das Thema Black Friday auch im stationären Handel angekommen ist: „Es ist natürlich ernstzunehmen und es gibt auch viele Händler, die sich beteiligen.“ Das Bild sei allerdings nicht einheitlich. „Die Händler entwickeln unterschiedliche Ideen und Strategien. Auch im Online-Handel geht man damit unterschiedlich um“, so Brühmann.
Eher große Ketten locken mit Angeboten
In Brilon sei der Black Friday bei den lokalen Einzelhändlern kein übergreifendes Thema, so Christian Leisse, 2. Vorsitzender von Prima Brilon. Es seien eher die großen Ketten, die mit solchen Angeboten locken. Auch in der Touristenstadt Winterberg gehen die Einzelhändler individuell vor, informiert Julia Aschenbrenner, Leiterin des Stadtmarketings. Eine große einheitliche Aktion gebe es nicht.
Kaufrausch oder Kaufstopp?
Der aus den USA stammende Black Friday findet jedes Jahr am Tag nach Thanksgiving statt. Inzwischen gibt es nicht mehr nur den Black Friday – der Internet-Riese Amazon ruft zum Beispiel zur Black Friday Woche auf und wirbt bis zum Freitag bereits sieben Tage lang mit vielen Angeboten.
Der kanadische Künstler Ted Dave hat den Buy Nothing Day 1992 ins Leben gerufen. Ursprünglich fällt dieser Aktionstag auf den Black Friday. In Europa findet er am Tag danach statt.
Wer am Freitag Geschenke und Co. kaufen möchte oder aufgrund der Angebote darüber nachdenkt, sollte Folgendes beachten: „Wir empfehlen den Kunden, auf den tatsächlichen Preis zu schauen. Es gibt aktuell ganz viel Preistransparenz“, so Brühmann. Viele Menschen würden das Internet zum Vergleich nutzen. Und das sei gut so. Oft gebe es in den lokalen Geschäften sogar positive Überraschungen für den Kunden.
Stationärer Handel dominiert
„Es ist immer noch so, dass das Weihnachtsgeschäft über 50 Prozent im stationären Handel stattfindet“, erklärt sie. Das liege unter anderem daran, dass sich die Kunden gerne auf die weihnachtliche Atmosphäre in den Geschäften einlassen. Ganz zur Freude der Händler, die mit Dekoration und Aufmachung für ein schönes Ambiente sorgen.
Statt sich lediglich über (vermeintliche) Online-Schnäppchen zu freuen, sollten Konsumenten dem Ganzen auch mit einem kritischen Blick gegenüberstehen. Schnellstmöglich das beste Angebot ergattern, weil es günstiger ist als sonst? Schwierig, wenn man den Umweltschutz, Verpackungsmüll und die Wegwerfgesellschaft im Hinterkopf hat. Der „Kauf-nix-Tag“ am Samstag, 30. November, soll in dieser Hinsicht ein Zeichen setzen. Der ins Deutsche übersetzte Buy Nothing Day ruft zu einem 24-stündigen Konsumverzicht auf, um das Bewusstsein für nachhaltiges Kaufen zu steigern.
Geschäfte setzen auf Spenden
Positive Anreize setzen laut Karina Brühmann lokale Einzelhändler selbst, indem sie – statt auf Rabatte zur Weihnachtszeit zu setzen – zu Spenden aufrufen und sich andere soziale Aktionen einfallen lassen. „Es ist auf jeden Fall eine ganz spannende Zeit und jeder sollte selbst gucken, ob die Angebote am Black Friday auch wirklich das sind, was er benötigt und sollte auf jeden Fall vergleichen – auch mit dem stationären Handel.“ Sie wolle keinesfalls eine Seite gegen die andere ausspielen, regt jedoch zum überlegten Kauf an.
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Der Aktionstag kann sich also lohnen – sowohl online als auch im Handel vor Ort. Der Black Friday sollte aber nicht zum unreflektierten Online-Kaufrausch führen. Vielleicht ist das ein oder andere Weihnachtsgeschenk und Schnäppchen eben doch im lokalen Geschäft oder auf dem Weihnachtsmarkt zu finden… ganz ohne Black Friday.