Brilon. Mit einem Schweigemarsch gedachten am Samstagabend die Brilonerinnen und Briloner der Reichspogromnacht am 9. November 1938.
. Die etwa 300 Teilnehmer, darunter auch viele junge Leute, zogen vom jüdischen Friedhof durch die Stadt zum Gedenkstein an der Kreuziger Mauer, wo einst die Synagoge stand.
Der Marsch war vom Jugendparlament mit Unterstützung der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde organisiert worden. Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer erinnerte in einem Gedicht an die Ereignisse von damals und Pastor Ansgar Drees erbat Gottes Segen, dass so etwas nie wieder passiert.
Nachdenkliche Worte
„Nie wieder“ forderte auch Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, räumte aber ein, dass ihn gewisse Strömungen, vor allem von rechts, in der heutigen Zeit, doch recht nachdenklich stimmten.
Der Weg führte an den Stolpersteinen in der Schulstraße vorbei, wo den Familien Löwenstein, Kahlenberg und Mansberg gedacht wurde. Schüler der AG „Schule ohne Rassismus“ (Heinrich-Lübke-Schule) hatten dort in besonderer Weise an das jüdische Leben in Brilon erinnert. Danach ging der Schweigemacht zu den Stolpersteine in der Strackestraße, den Familien Kahlenberg, Hesse und Katz. Hier wurden die Schicksale der Opfer von den Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde vorgestellt.