Medebach. Man gehe davon aus, dann allen interessierten Eltern einen Kitaplatz anbieten zu können, sagt der Bürgermeister. Die Stadt wird zur Vermieterin.

Der Kindergarten Hohoff wird kommendes Jahr erweitert: Auf das 1975 errichtete Hauptgebäude wird eine zweite Etage aufgesetzt. Das bedeutet auch das Ende für die vor fünf Jahren aufgestellten Containergebäude auf einem benachbarten Grundstück.

„Diese Module stehen nun schon drei Jahre länger als ursprünglich geplant“, erläutert Bürgermeister Thomas Grosche. Doch erst jetzt liege die Zustimmung des Jugendamtes vor, dass „richtig“ gebaut werden dürfe.

Derzeit hat der Kindergarten sieben Gruppen, von denen zwei in besagten Containern untergebracht sind. Sie ziehen nach dem Anbau ins Hauptgebäude zurück, zusätzlich wird eine achte Gruppe eröffnet.

„Mit der jetzt genehmigten achten Gruppe gehen wir davon aus, künftig allen Medebacher Eltern, die einen Kitaplatz in Anspruch nehmen möchten, auch einen anbieten zu können“, so Grosche.

Erdgeschoss wird nur wenig verändert

In den vergangenen Jahren habe man einen leicht steigenden Bedarf an Kindergartenplätzen verzeichnet – auch auf dem Land wird heutzutage ein hoher Anteil der Kleinkinder (auch) außer Haus betreut.

Die Räume im schon bestehenden Teil des Hauptgebäudes, künftig das Erdgeschoss, werden durch den Anbau nicht grundlegend verändert.

Lediglich im Eingangsbereich wird die Decke geöffnet, um eine Treppe in den ersten Stock einbauen zu können, außerdem sind einige neue Brandschutztüren einzubauen und auch eine neue Heizung ist fällig, da die alte Ölheizung nicht leistungsfähig genug ist, um ein weiteres Geschoss zu versorgen.

Die Räume im neuen Obergeschoss sollen so gestaltet werden, dass sie flexibel Kindergruppen jedes Alters aufnehmen können – im Kindergarten Hohoff werden Kinder ab dem Alter von einem Jahr bis zum Schulanfang betreut.

Stadt übernimmt Kosten und Gebäude

Spätestens nächste Woche soll der Bauantrag an den Kreis gehen; der geplante Baustart ist das Frühjahr 2020, geplante Fertigstellung im folgenden Herbst.

Mit dem Umbau wechselt das Gebäude auch den Besitzer: Die Leisten’sche Stiftung St.-Mauritius-Hospital als Trägerin der Einrichtung verkauft das Gebäude an die Stadt, die es dann an den Kindergarten vermieten wird – beziehungsweise an die Katholische Kindertageseinrichtungen Hochsauerland-Waldeck gGmbH, an die die Trägerschaft mittelfristig übergeht.

Die kompletten Investitionskosten werden inklusive Kauf des Bestandsgebäudes auf über 1,7 Mio. Euro geschätzt. Die Stadt trägt sie komplett und gleicht die Investition durch die künftigen Mieteinnahmen aus. Das wurde im Sommer beschlossen – in nichtöffentlicher Sitzung, da es um Vertragsangelegenheiten ging.

„Als Stadt können wir mit ganz anderen Amortisationszeiten rechnen als ein Wirtschaftsunternehmen“, erläutert Bürgermeister Grosche die Hintergründe.

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Denn bis sich die Investition in den Kindergarten durch die Mieteinnahmen rentiert, werden wohl mehr als 20 Jahre ins Land gehen. Eine Geduld, die ein gewinnorientierter Investor nicht aufbringen könnte. Deshalb muss also die öffentliche Hand den Platz des Investors übernehmen. „Das ist es uns wert“, sagt Grosche.